Kapitel 82

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Kapitel 82

--- Kakashi ---

Es klopfte an der Tür und zerstörte den Moment, der gerade noch perfekt gewesen war. Kurz patete Kakashi ein letztes Mal Yukis Kopf, dann richtete er sich auf und wandte sich um. Er wirkte noch immer so locker und ruhig, als bestand nicht die geringste Gefahr. „Kakashi. Seit ihr wach? Der Hokage möchte noch einmal mit euch reden." Die Tür schwang auf und Kurenai, die Frau mit den roten Augen tauchte auf. Sie sah zwischen Kakashi und Yuki hin und her und stoppte schließlich bei dem Weißhaarigen. Kakashi nickte ohne zu zögern und sah zu Yuki herab. „Alles klar. Yuki. Komm." Yuki warf Kurenai einen seltsam verschlossenen Blick zu. War irgendetwas zwischen den Beiden geschehen? Kakashi verstand es nicht ganz, doch Kurenai wandte sich ab und so lief auch er los. Yuki folgte ihm. Ein Stück hinter den Beiden. Auch ohne hinzusehen, wusste Kakashi, das Yuki angespannt war und er war es auch selbst. Der Dritte hatte ihnen zugesichert, das er Familie nicht trennen würde, doch wie sollte es weiter gehen? Was wollte er jetzt? Fragen durchfluteten Kakashis Kopf, während er tat, als wäre nichts. Keines dieser Zweifel spiegelte sich irgendwie auf seinem Gesicht wider. Er folgte Kurenai, bis sie die Tür des Büros erreichten. Sie war bereits offen und zwei Wachen standen links und rechts der Tür. Hayate war unter ihnen. Kurz warf Kakashi ihm einen Blick zu. „Guten Morgen." Sagte er scheinheilig und kurz zischte Hayate. „Morgen." Es war Kakashis heimliche Rache. Sie hatten den Raum kaum betreten, da schloss sich die Tür und wie Kakashi erwartet hatte, waren auch Asuma und Gai wieder anwesend. Asuma lehnte locker an einer der Wänden und Gai grinste breit. Kurenai schloss sich ihnen an, während der Dritte von einem Dokument aufblickte. „Ah Kakashi. Yuki. Ihr seht erholter aus." Eröffnete der Hokage das Gespräch und legte seine Schreibfeder zur Seite. Wie das letzte Mal sank Kakashi auf sein Knie und Yuki folgte ihm ohne zu zögern. „Ja. Danke Hokage-sama." Der alte Mann nickte. „Schon gut. Nicht so förmlich. Ich habe bereits begonnen alles vorzubereiten. Danzou hat meine Befehl erhalten und Gai ist dabei eine kleine Wohnung im Stadtkern für euch zu finden." Kurz sah der Hokage zu ihm und der Schwarzhaarige nickte zufrieden. „Ich hab da bereits ein hübsches Plätzchen im Sinn." Daraufhin zwinkerte Gai. Kakashi lauschte stumm. Er fragte sich noch immer, ob das wirklich das Beste für Yuki war. Danzou würde Rache für seinen Verrat wollen. „Ich danke euch." Begann Kakashi und der Dritte stand auf. Nickte beiläufig. „Es wird noch etwas Vorbereitung kosten, aber ich bin hier, weil ich alles genau wissen muss. Yuki. Könntest du mir dein Kekkei Genkai zeigen?" Als wäre es abgesprochen, trat Asuma zu den Fenstern und begann sie abzudunkeln. Ein seltsames Gefühl beschlich Kakashi. War Yuki in Gefahr? Er war selbst von seinen Gedanken überrascht. Diese Angst um ihre Sicherheit. Er wusste, das der Hokage das beste für das Dorf im Sinne hatte, doch das war nicht immer die menschlichste Entscheidung, die er dafür treffen musste. „Tu es Yuki." Sprach Kakashi endlich und so erhob sich Yuki. Trat langsam vor. Ihr Blick war so leer, wie immer, wenn sie einfach nur Befehle ausführte. Kakashi hatte das nie an ihr geändert. Er hätte es. Stumm beobachtete er, wie Yuki die Handzeichen formte, die er mühsam mit ihr erforscht hatte. Ihr Chakra sammelte sich. Er konnte die Überraschung in Gais, Asumas und Kurenais Gesicht sehen. Einzig der Hokage wirkte nicht überwältigt von der Kontrolle, die das junge Mädchen bereits mit neun Jahren zeigte. „Hyouton – Wolfsgestalt." Dann geschah, was Kakashi schon so oft an ihr gesehen hatte, aber die anderen nicht. Langsam wurde das Haar des Mädchens länger und weißer. Ein Schweif bildete sich hinter ihr und die Augen wurden stechend blau. Kaum war sie verwandelt, begann Schnee von der Decke zu rieseln. „Sag mir Yuki. Kannst du damit bereits kämpfen?" Fragte der Dritte und Yuki zögerte nicht. Sie formte weitere Zeichen. „Hyouton - Schneeklon." Eine zweite Yuki erschien, nur um direkt wieder zu zerfallen. Sie hob die Hand und der Schnee formte eine Mauer hinter ihr. „Könntest du für mich hüpfen und hin und her rennen?" Bat der Hokage weiter und wieder zögerte Yuki nicht. Sie sprang und landete an der Decke, nur um sich davon abzustoßen und in Richtung der nächsten Wand zu schießen. Vor dieser stoppte sie, drehte ab und rannte zur letzten Wand. Der Hokage beobachtete sie still. Konzentriert. Seine Augen verengten sich kurz und Kakashi wusste, das den Dritten etwas beschäftigte. „Das hast du sehr gut gemacht, Yuki. Du kannst das Jutsu lösen." Sie nickte und hob die Finger. „Kai – Auflösung." Ihre Gestalt wurde wieder so unscheinbar wie zuvor. Schwarze Haare, einfache schokobraune Augen. Die Haare schulterlang. „Yuki, du musst hart dafür gearbeitet haben. Kakashi. Du hast ihr dabei geholfen, nehme ich an?" „Ja Hokage-sama." Kakashi hatte sich geschworen kein Geheimnis auszulassen. Nur so würde der Hokage ernsthaft bereit sein, ihm den Verrat an Danzou zu verzeihen und Danzous Wut in Kauf zu nehmen. Der Hokage nickte. Er wirkte tief in seine Gedanken versunken, während Yuki langsam zurückwich und an Kakashis Seite zurückkehrte. „Beschäftigt euch etwas, Hokage-sama?" Fragte Kurenai besorgt. Noch einen Moment blieb er ruhig, ehe er endlich in die Gesichter seiner Untergebenen blickte. „Ja das tut es. Ich fürchte, das wir Yukis Kekkei Genkai versiegeln müssen." Alle Anwesenden sahen erschrocken aus. Kakashis Pokerface brach auf und er trat besorgt einen Schritt vor. „Es ist ihre stärkste Waffe. Was soll geschehen, wenn sie in Gefahr gerät?!" Selbst er konnte die Panik in seiner Stimme hören und die Blicke seiner alten Bekannten fühlen. Blicke, die sich fragten, ob das dort wirklich noch der Kakashi war, den sie kannten. In dem die Dunkelheit lebte und der Wille den Auftrag zu erfüllen.


Falling Snow - Ich beschütze dich || NarutoWhere stories live. Discover now