Kapitel 13

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--- Yuki ---

Wenig später fand Yuki sich auf einer dieser wackeligen Treppen wieder. Diesmal herunter statt hinauf. Kazu führte sie an und blickte grinsend über die Schulter. „Dein Gang sieht sicherer aus. Hast du dich jetzt dran gewöhnt?" Yuki hatte sich tatsächlich daran gewöhnt. Es war fast wie das Laufen auf Wasser. „Ja." Kazu verzog das Gesicht. „Du kannst ruhig mal gesprächiger werden! Und musst du diese Maske immer tragen?" Es war schon das zweite Mal, das sie jemand darauf aufmerksam machte, das sie zu wenig redete. Aber sie wusste noch immer nicht was sie sagen sollte. „Muss ich." Antwortete sie um Zeit zu gewinnen. Kazu seufzte. „Sieht man darunter überhaupt richtig? Und bekommst du Luft? Das muss doch unertragbar sein." Er sah wieder nach vorne, weil er fast über seine eigenen Füße gestolpert wäre. Die Stufen hatten alle eine unterschiedliche Höhe. „Ich hätte nicht gedacht, das wir dich sogar hier auffangen müssen. Snow sollte vorgehen." Erkannte Paccun und Kazu blieb stehen und drehte sich um. Stoppte ihren Weg herunter, obwohl sie schon fast den Boden erreicht hatten. „Du bist ganz schön herrisch für einen Hund." Paccun hielt dem Blick stand. „Und du verdammt ungeschickt." Kazu bäumte sich vor Paccun zu seiner ganzen, relativ kleinen Größe auf. „Jetzt sind wir fast unten. Wo soll ich denn hinfallen? Außerdem sollte ich euch doch führen!" „Ja aber dabei nicht sterben." Yuki lauschte beiden stumm. Ignorierte es sogar und sah auf. Der Boden war von einer dicken Moosschicht bedeckt und duftete nach Unterholz und Feuchtigkeit. Ansonsten gab es kaum Büsche. Nur diese riesigen hochgewachsenen Bäume und daran hingen Behälter. Sie waren überall verteilt. Kazu wollte gerade zum Gegenschlag ausholen, als Yuki hoch zeigte. „Was ist das?" Kazu stoppte und blickte irritiert nach oben, ehe er grinste. „Wir haben hier kein frisches Wasser. Wenigstens keines im Boden. Diese Insel wird regelmäßig vom Meer überschwemmt und das Grundwasser ist salzig. Wir überleben indem wir Regenwasser sammeln." Yuki hatte so etwas noch nie gesehen. Diese Stadt war völlig anders, als alle die Yuki bis jetzt bereist hatte. Wasser, das in Tonnen gesammelt wurde und ein Boden, der nur von Moos und Bäumen gesäumt war. „Und was esst ihr?" Sie löste ihren Blick von den Behältern in den Bäumen und sah wieder zu Kazu, der stolz grinste. „Fischfang. Wir essen ihn selber und verkaufen ihn. Tauschen ihn einmal die Woche während dem Markt gegen Reis und was wir so brauchen. Unsere Fische sind sehr berühmt." Sein Grinsen war sogar noch einmal breiter geworden. Zufrieden. Fischfang also. Yukis Blick glitt herum und sie fragte sich, ob sie hier überleben könnte. Sie hatte Nahrungspillen und das Wissen über essbare Pflanzen und das Jagen. Doch nichts davon würde ihr hier helfen. Sie hatte noch nie probiert zu fischen. Ob das schwer war? Sollte sie das fragen? Alle sagten doch immer sie solle mehr reden. Also blickte sie auf. „Wie fischt man?" Kazu blinzelte irritiert, ehe er lachte. „Du kannst das nicht? Das ist doch total einfach!" Paccun schien sich aus dem heraus halten zu wollen. Statt sich am Gespräch zu beteiligen, setzte er sich abwartend auf seine Hinterbeine. „Ich lerne schnell, wenn man es mir zeigt." Erwiderte Yuki vollkommen ruhig. Sie ließ sich selten durch soetwas provozieren. Sie machten ganz andere Dinge wütend und Kazu erfüllte nichts davon. Diese ganze Stadt hatte nichts mit dem zu tun, das Yuki wütend oder voller Hass erfüllte. „Selbstbewusst bist du. Ich kann es dir zeigen! Wir müssen nur zum Hafen. Da ist meine Angel." Jene, die er wohl schon öfter versenkt hatte. Ob er wirklich ein guter Lehrer war? Doch Yuki wollte jetzt nicht angeln. „Wir müssen erst den Dieb finden." Erinnerte Yuki den Älteren an den Grund, warum sie hier mitten im Wald Richtung Boden liefen. „Oh. Ja. Eh. Stimmt. Hier lang!" Er drehte wieder um und schien seinen Streit mit Paccun vergessen zu haben. Stattdessen hüpfte er die letzten Schritte herab und landete auf dem Moosboden. Er sank ein Stück ein. Yuki war neugierig. Sie war noch nie über Moos gelaufen. Paccun erreichte als zweiter den Boden, doch er sank kaum ein. Dann war endlich sie an der Reihe. Es war seltsam, als ihr Körpergewicht auf den Boden drückte. Jeder Schritt federte auf dem fluffigen Untergrund. Man konnte es unter ihrer Maske nicht sehen, doch sie lächelte, weil es sich so faszinierend anfühlte über das feucht Grün zu laufen. „Junge, wo laufen wir eigentlich hin?" Fragte Paccun und Kazu grinste über die Schulter. „Zum Westtor." Westtor? Paccun sah vollkommen desinteressiert aus, aber Yuki vermutete langsam, das das einfach sein normales Gesicht war.


Falling Snow - Ich beschütze dich || NarutoWhere stories live. Discover now