Kapitel 79

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--- Yuki ---

Der Hokage trat langsam näher und sah zu Yuki herab, während das kleine Mädchen hin und her starrte. Angst erfüllte jede Zelle ihres Körpers. Das hier war fast so schlimm wie Todesangst. Kakashi war alles was sie hatte. Er war der Mensch, der sie akzeptiert und trainiert hatte. Der ihr ein Lächeln geschenkt hatte. Er sollte jetzt gehen? Ihre Seite verlassen. Sie sollte in einem Konoha ohne Kakashi leben? Ein Dorf, das sie bis jetzt nicht beachtet hatte. Warum sollte Yuki das wollen? Sie wollte das nicht. „Sag mir Yuki. Möchtest du überhaupt in Konoha leben?" „Ich möchte da leben, wo Sensei ist!" Brachte sie sofort heraus. Sie hatte das Gefühl, wenn sie jetzt schwieg würde ihr Sinn des Lebens einfach verschwinden. Ihr Sensei würde verschwinden. Ein Mensch, der ihr mehr bedeutete und mehr ihres Lebens füllte, als ihre Familie je hatte. Sie sah zu Kakashi, doch dieser blickte so voller Traurigkeit zu ihr zurück. Wollte er das gar nicht? „Sag mir Yuki. Vermisst du deine Familie?" Bastard. Abschaum. Kuckuckskind. Worte, die sie schon in Träumen verfolgt hatten, stiegen in ihr auf und all der Hass in ihrem Inneren kam zum Vorschein. Kakashi hatte sie vorhin gebeten ehrlich zu sein. Dem Hokage ehrlich zu antworten, wenn er fragen sollte. So versteckte sie ihren Hass nicht. Ihre Wut nicht. „Ruiga ist nicht meine Familie. Meine Mutter starb bei meiner Geburt und meinen Vater kenne ich nicht. Ich bin alles, aber keine Ruiga. Ich bin Snow!" Yuki sprach so wütend und viel, wie noch nie. Aus Angst und aus Wut. „Snow also." Wiederholte der Hokage, während die Frau mit den roten Augen sie voller Mitleid ansah. Ein Blick, den Yuki nicht mochte. So sah sie einfach wieder von der Frau fort und hin zu dem alten Mann. „Kakashis Schülerin." Der alte Mann mit dem riesigen Hut nickte und sah sie weiter aufrichtig an. „Ist Kakashi Familie für dich?" Fragte er nun direkt und Yuki wurde rot. Es war ihr peinlich, trotzdem nickte sie. „Ja." Sie hatte so viele Bücher darüber gelesen. Über Liebe, Familie und Freundschaft. Alles was dem am nächsten kam, war ihr Sensei. War Kakashi für sie. Sie sah, wie Kakashis Augen größer und größer wurden. Das er sie fast aufriss, als er ihre Worte hörte. Ihre so kurze und doch so entscheidende Antwort. „Sag, Snow. Ist das deine wahre Gestalt?" Yuki blickte auf. Verwirrt. Erinnerte sich daran, das sie noch immer mit weißem Haar und blauen Augen vor dem Hokage kniete. Sie sollte ehrlich sein. Also schüttelte sie den Kopf. Sah kurz zu Kakashi herüber. Er nickte ihr zu und so schluckte sie, ehe sie zum ersten Mal seit langer Zeit vor Fremden ihre wahre Gestalt zeigte. Der Hokage musterte sie einen Moment. „Gut. Ich habe gehört was ich hören wollte. Über die Details können wir uns noch unterhalten. Es ist spät. Ihr seit völlig durchnässt. Ich lasse euch auf ein Zimmer bringen. Ruht euch dort aus. Aber eines steht fest. Familie werde ich nicht trennen." Sofort sah Yuki wieder auf. Fort von Kakashi und in den Augenwinkeln sah sie auch Kakashi aufblicken. „Hokage-sama! Aber Danzou.." Fing Kakashi an, doch der Dritte lachte einfach nur beherzt. „Hokage in Konoha bin noch immer ich und das ist die Entscheidung, die ich getroffen habe. Kakashi. Ich entbinde dich deinen Pflichten als Anbu unter Danzous Führung. Von jetzt an unterstehst du meinem direkten Befehl und mein erster Befehl lautet. Kümmere dich gut um das Mädchen, denn, wie ich schon sagte. Familie, sollte man niemals trennen." Yuki wurde leicht in der Brust, als sie des Hokages Worte hörte. Endlich konnte sie aufatmen. Egal, was das alles bedeutete. Kakashi würde weiter an ihrer Seite bleiben. Sie sah zu Kakashi und zum ersten Mal, sah sie etwas feuchtes in seinen Augen. „Ich danke euch. Hokage-sama." „Sehr schön. Dann auf. Gai. Würdest du ihnen das Zimmer zeigen?" „Jawohl Hokage-sama." Gai wandte sich ab und alle zusammen verließen sie das Zimmer des Hokage, in dem nur dieser allein zurückblieb. Asuma und Kurenai hielten sich noch immer zurück, während Gai voranschritt. Yuki sah verwirrt zurück in das Zimmer und dann hoch zu ihrem Sensei. „Ihr verlasst nicht meine Seite, Sensei?" Fragte sie schüchtern, als musste sie alles noch einmal bestätigt wissen. Und das musste sie auch. Es war wieder viel zu viel passiert, das sie nicht verstand. Vorhin noch war sie kurz davor ihren ersten Auftrag auszuführen, jetzt, würde sie wohl keine Anbu mehr sein. Sie hatte Angst, was sie dann tun sollte. Doch zu wissen, das Kakashi an ihrer Seite sein würde, nahm ihr die Angst. Wenigstens ein wenig. „Yuki. Du brauchst mich nicht mehr Sensei nennen. Von heute an bin ich nicht mehr dein Sensei." Erklang Kakashis Antwort. Er schien wieder ruhiger zu sein. Die Ruhe, die sie so an ihm mochte. Die ihr Sicherheit schenkte. Der sie vertraute. „Aber Sen- .. Wie soll ich euch sonst nennen?" Begann sie endlich und Gai blieb stehen nur um breit zu Grinsen. „Von jetzt an, solltest du ihn als deinen Vater sehen. Süße Yuki, denn das ist die Kraft der Jugend!" Ihre Augen wurden riesig, während Kakashi Gai unauffällig eine auf den Hinterkopf verpasste, ehe er selbst zu Yuki sah. Er sank wieder in die Hocke, damit sie auf der selben Augenhöhe waren, dann sahen ihr lächelnde Augen entgegen. Ein Lächeln, das selbst durch die schwarze Maske hinweg auf seinem ganzen Gesicht zu sehen war. „Kakashi. Das reicht völlig."

Falling Snow - Ich beschütze dich || NarutoWhere stories live. Discover now