Kapitel 46

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--- Yuki ---

„Lassen wir sie. Auf die Beiden ist verlass. Wir sollten ihre Methoden nicht anzweifeln." Warf Atsuko nun in den Raum. Yuki sah, wie Ookis Füße sich zu seiner Verlobten drehten. „Das stimmt. Sie haben dich sicher hier her gebracht." Ooki stimmte seiner Verlobten zu, als Takakos Stimme erklang. „Du solltest uns erzählen, was passiert ist." Mit diesen Worten drehte auch Takkako sich weg und Jouji mit ihr. „Geh." Hauchte Kakashi Yuki zu. Das kleine Mädchen nickte und stand auf. Niemand hielt sie auf, als sie sich umdrehte und zur Tür lief. Bedienstete öffneten die Tür für sie, während Atsuko begann ihre Rettung zu beschreiben. Dann schloss sich die Tür und plötzlich war es still. Sehr still. Hier und dort eilten Bedienstete herum, um ihren Aufgaben nachzugehen. Vor der Tür standen zwei Wachen, die sie beäugten und hier stand Yuki und wusste nicht was sie tun sollte. Sie wusste nur eines. Sie war froh dort raus zu sein. Sie mochte Atsuko wirklich, doch dieses Erlebnis. Diese Umgebung war wie Gift für sie. Dort war ein Tisch voller Speisen für vier Leute und dort draußen in Dörfern lagen Bettler am Straßenrand und verhungerten langsam. Kurz schloss Yuki die Augen und atmete tief durch, als stünde sie in einer frischen, kühlen Brise und nicht in einem ruhigen Gang. Sie hatte das Gefühl, als hätte Kakashi ihr ermöglicht auf der Rosenwiese statt in dem viel zu perfektem Nara zu stehen. Doch was sollte sie jetzt tun? Kakashi hatte ihr aufgetragen auf Patrouille zu gehen. Doch wie tat man das, in einem so großen Gebäude? Sie hatte so etwas noch nie gemacht. Sie hatte in keiner Übung gelernt, was sie tun sollte. Einzig das Wort kannte sie. Sie sollte herum laufen und die Umgebung betrachten und nach Feinden Ausschau halten. Gab es hier welche? Nur eines wusste Yuki. Sie konnte hier nicht ewig vor der Tür herum stehen. Das wäre das Gegenteil von ihrem Auftrag und so lief sie einfach los. Sie versuchte sich wie im Anbuversteck Dinge zu merken, um den Rückweg zu finden, während sie wahllos Gänge entlang lief. Niemand beachtete sie und Yuki war froh darum. Es erschien ihr nutzlos hier herum zu irren. Nachdenklich stoppte sie auf der Höhe eines Fensters. Fast automatisch und weil es sie an früher erinnerte, blickte sie heraus. Starrte auf die Brückenstadt unter ihr. Ein Gefühl von Sehnsucht erfüllte sie. Eine alte, nicht vergessene Sehnsucht. Im Anbuversteck hatte sie ein Zimmer ohne Fenster. Es gab keinen Grund um die Sehnsucht zu fühlen. Hier jedoch war eines und dort draußen war die weite Welt. Mit einem Mal fühlte Yuki sich eingesperrt, eingeengt und zurückgelassen. Langsam trat sie näher an das Fenster heran und blickte hinaus. Nie hatte sie das Fenster verlassen und doch hatte sie bei den Ruigas immer davon geträumt. Dort draußen konnten doch auch Feinde sein. Irgendwo oben auf Dächern. Das hatte Kakashi sie gelehrt. Ninjas suchten sich unbewachte Orte und warteten dort auf ihre Chance um zuzuschlagen. Hier unten waren überall Wachen. Wachen, die sie skeptisch beobachteten. Dort oben aber nicht. Mit einem Gefühl von Aufregung berührte sie das kalte Glas der Fensterscheiben. War es ein missachten eines Befehls, oder erfüllte sie damit ihren Auftrag? Die Sehnsucht in ihrem Herzen sagte, das sie durfte. Die Sehnsucht in ihrem Herzen brachte sie dazu das Fenster zu öffnen. Sofort war da ein schöner, angenehmer Wind, den sie selbst durch die Maske fühlen konnte. Ein Bediensteter, der sich in einiger Entfernung befand, blieb verdutzt stehen, während Yuki ihrem Wunsch nachgab. Sie kletterte aus dem Fenster heraus und schwang sich hoch an die Wand nur um dort mit Chakra an den Füßen kleben zu bleiben. Es war ein Gefühl, als brach sie alte Ketten durch, die sie immer festgehalten hatten. Ein Lächeln legte sich auf ihr Gesicht, als sie zum Dach hoch blickte. Unter ihr steckte der Bedienstete den Kopf aus dem Fenster. „Gott sie hat sich-" Fing er aufgelöst an, dann sah er hoch. „Oh. Alles in Ordnung? Ich dachte du bist gesprungen." Yuki sah nur kurz zurück. „Alles gut. Können sie das Fenster schließen?" Fragte sie und der Mann nickte irritiert. „Natürlich." Das war alles was Yuki hören wollte, dann rannte sie die Häuserwand hoch, als wäre es der flache Boden. Das Dach bestand aus mehreren Etagen mit vorstehendem Dachziegeln über die man sich hochschwingen musste, um in die nächste Ebene zu kommen. Ein Gefühl von Freiheit und Erleichterung überkam sie, je weiter sie sich von dem Speisesaal entfernte. Je höher sie stieg, bis sie die oberste Etage erreicht hatte und plötzlich die ganze Stadt überblicken konnte. Yuki sah gut genug, um die Menschen auf den Straßen herumwuseln zu sehen. Jeder ging seinen eigenen Dingen nach und es wirkte wie Ameisen, die hier und dort herumliefen und keinem Muster zu folgen schienen. Yuki wusste nur eines. Sie hatte Recht gehabt. Hier oben war keine einzige Wache und auf dem Weg hier hoch war sie an so vielen Fenstern vorbei gekommen. Wenn sie angreifen wollen würde, würde sie über eines dieser Fenster eindringen. Von hier oben, konnte sie fast das gesamte Dach überblicken. Yuki wusste noch immer nicht, ob ihre Entscheidung, die richtige war. Ob sie hier Kakashis Auftrag erfüllte, doch es fühlte sich besser an, als im Haus herumzuirren, wo es eine Wache nach der anderen gab. Hier war niemand. Hier wehte der Wind über sie hinweg und dort waren die Menschen auf der Straße. Man hörte selbst das Rauschen des Flusses, der diese Stadt so einzigartig aussehen ließ. Das hier, war Freiheit für Yuki.


Falling Snow - Ich beschütze dich || NarutoWhere stories live. Discover now