Kapitel 43

42 4 0
                                    

--- Yuki ---

Doch statt Pferden waren es ihre Füße, die sie Stück für Stück ihrem Ziel näher trugen, bis sich vor ihnen eine Stadt ausbreitete. Yuki hatte noch nie eine solche Stadt gesehen. Es war mehr, als hätten sich in einem breiten Fluss viele, kleine Inseln gebildet. Die Bewohner hatten einfach auf diesen verstreuten Inseln ihre Häuser gebaut und alles mit Brücken übersät. Es erinnerte Yuki an Araishima, nur das sich die Häuser diesmal auf Inseln statt an den Bäumen befanden. Atsuko machte einen Schritt vor und breitete die Arme aus. „Darf ich vorstellen. Das ist Burijji! Die Hauptstadt des Reiches der Strömungen. Auch genannt die Stadt der Brücken." Sie strahlte auf und Yuki beobachtete Atsuko mit einem wohlen Gefühl, dann sah sie in die Ferne. Sie würden noch ein Stück laufen müssen und doch war es wunderschön diese einzigartige Stadt von ihrer Anhöhe zu betrachten. „Dort in der Mitte, das ist die Hauptinsel und das große Gebäude ist das Schloss des Feudalherren, den ich bald heiraten werde." Für einen Moment leuchteten Atsukos Augen. Sie schien von Innen zu strahlen. Mehr, als sie es eh schon tat. Sie wirkte so unglaublich glücklich und selbst Yuki fragte sich, ob das Liebe sein konnte. Yuki hatte noch keine Liebe gefühlt, nur davon gelesen, aber wenn sie jemals Lieben sollte, dann wollte sie dabei so aussehen. Es war ein Gedanke, der sie selbst überraschte und der sich verlor, als Atsuko fröhlich in die Hände klatschte. „Na kommt. Beeilen wir uns. Ich sehe doch gut aus, oder?" Sie drehte sich um und sah Yuki und Kakashi mit roten Wangen an. Tatsächlich hatte Atsuko heute Morgen vor ihrem Aufbruch länger als sonst gebraucht, um sich für den Tag zu richten. Ihre Haare hatte sie heute hochgesteckt. Mehrere Haarnadeln zierten ihr Aussehen und sie trug einen edlen Kimono. Atsuko hatte sehr darauf geachtet, das er bei den letzten Metern nicht dreckig wurde. Yuki hatte sich die ganze Zeit gefragt, warum Atsuko in einem so unpraktischen Outfit herumlief, doch sie musste sich eingestehen, das Atsuko damit wirklich hübsch aussah. Ihr Gesicht war sogar geschminkt und sie roch noch mehr als sonst nach ihrem Parfüm. „Ihr seit dem Titel einer Feudalherrin würdig." Erwiderte Kakashi höflich. Atsuko verzog das Gesicht, ehe sie zu Yuki sah. „Snow, sag mir die Wahrheit! Ich seh doch gut aus?" Plötzlich war Yuki im Fokus und sie fragte sich wieder, was sie antworten sollte. Sie entschied sich für die Wahrheit. Das, was sie als erstes gedacht habt. „Es sieht unpraktisch aus, aber schön." Atsuko musterte sie kurz, ehe sie herzhaft zu Lachen begann. „Na dann habe ich wohl alles richtig gemacht." Kurz blieb ihr Blick an Yuki hängen. „Schade, das ihr euch für meine Hochzeit nicht umziehen könnt. Aber dafür habt ihr es bald geschafft und könnt endlich nach Hause. Ihr habt mit mir schon einiges mitmachen müssen." Sie sah hin und her und es war Kakashi, der den Kopf schüttelte. „Wir hatten schon längere und nicht minder anstrengende Aufträge." Atsuko sah zu Kakashi und dort war wieder ihr kurzer Moment von Traurigkeit. Was diese Traurigkeit wohl bedeutete? Fühlte sie Traurigkeit, weil Kakashi und Yuki sich solchen Gefahren aussetzten? Aber dafür trainierte sie doch. Für Aufträge bekam Yuki Lob und wegen ihnen war Yuki fähig die Welt zu sehen. Yuki sah nichts davon als Bürde, sondern als Chance. Ihr kam es gar nicht in den Sinn, das man ein Leben auch anders führen konnte. Sie sah all die Menschen, doch es war ihr egal, das sie anders lebten als Yuki. Sie mochte es einfach, diese kennen zu lernen. Ohne ihre Aufträge würde sie das nicht. Soviel hatte sie verstanden. Atsuko antwortete mit einem Seufzen, ehe sie sich umdrehte. „Es hilft wohl nichts. Gehen wir nach Burijji." Damit lief sie endlich weiter und erinnerte Yuki daran, warum sie hier herumgestanden hatten. Sie folgte der Feudalherrin, deren Schritte immer hastiger wurden. Sie war aufgeregt, das konnte man ihr ansehen. Einmal fiel sie sogar fast über ihren Kimono, doch Kakashi war sofort zur Stelle und fing sie auf, als hatte er nur darauf gewartet. Yuki wusste, das er das hatte. Denn ihr Sensei dachte oft viele Schritte voraus und hatte Lösungen, lange bevor Yuki das Problem überhaupt bemerkt hatte. Atsuko wirkte verlegen. „Danke. Ich verhalte mich wie ein dummes Kind." Kakashi schüttelte einfach nur den Kopf. „Um euch zu beschützen, dafür sind wir hier." Atsuko richtete sich auf und lächelte den Weißhaarigen an. „Du verdrehst sicher einigen Mädchen den Kopf mit deiner Art. Ah schaut, sie warten schon!" Atsuko drehte den Kopf und Yuki sah ebenfalls voraus. Mittlerweile konnten sie die ersten Häuser sehen. Jene, die am Ufer standen und die Außenbezirke Burijjis darstellten, aber auch gleichzeitig den Eingang markierten. So wie die Stadtmauer Konoha ankündigte. Menschen warteten dort auf sie und in der Mitte stand ein einzelner Mann und lächelte glücklich. Auch er trug ein edles Gewand aus mehreren Schichten Stoff. Seine Haare hatte er zu einem herrschaftlichen Dutt hochgebunden, was an ein Chanmage erinnerte. Als Atsuko ihn bemerkte, breitete er die Arme aus. „Willkommen in Burijji Atsuko Miyake. Ich konnte nicht warten, bis du am Schloss angekommen bist." Atsuko drehte sich sofort um und dort war wieder dieses Leuchten, das ihre ganze Gestalt erfüllte. „Ooki." Hauchte Atsuko, als fehlte ihr die Luft zum Atmen. Dann schmückte sie das breiteste und glücklichste Lächeln, das Yuki jemals gesehen hatte. Atsuko setzte sich in Bewegung, während Kakashi Abstand hielt und so tat es auch Yuki. Atsuko hielt einen Teil ihres Rockes damit sie nicht noch einmal über ihre Kleidung fiel, dann erreichte sie ihn und die beiden Verlobten umarmten sich stürmisch. Die Menschen um sie herum begannen zu Jubeln.


Falling Snow - Ich beschütze dich || NarutoWhere stories live. Discover now