Kapitel 15

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--- Yuki ---

„Wir sollte zurück." Schrie Kazu ihnen zu. Das Rauschen der Wellen wurde immer lauter. „Ja gehen wir zurück. Nur eines Junge." „Kazu." „Kazu. Wo ist dieser Steinkreis und der Wald des Bären." Der braungebrannte Junge deutete in die Richtung aus der sie kamen. „Ihr steht bereits im Wald des Bären und der Steinkreis ist im Zentrum der Insel. Wir können auf dem Rückweg dort vorbei." Er sah ein letztes Mal über die Schulter und in Richtung des Meeres. „Wir sollten bald hoch in die Stadt oder wir werden weggeschwemmt." Endlich richtete sich Paccun auf. „Ja. Gehen wir." Als Yuki umdrehte um wieder in den Wald hinein zu gehen, hatte sie das Gefühl fortgeweht zu werden. Wie Kazu seinen Hut festhielt, war ihr ein Rätsel. Der Wind zerrte an ihnen, doch kaum waren sie wieder tiefer im Wald verstummte der Wind mehr und mehr, bis er zu einer angenehmen salzigen Brise wurde. Wieder liefen sie über das federnde Moos hinweg. Sie kamen an der Hängetreppe vorbei, die sie hinabgestiegen waren, doch Kazu führte sie weiter. Tiefer in den Wald hinein, bis sie ungefähr unterhalb von Araishimas Stadtkern standen. Hier war tatsächlich ein kleiner Steinkreis. Er war genau wie Yuki ihn sich vorgestellt hatte. Eine in die Erde eingelassene kreisförmige Steinanordnung. Paccun trat zielsicher näher und schnupperte am Boden herum, während Yuki den Blick hob. Die Bäume betrachtete. Von hier aus würde man die ganze Stadt erreichen, wenn man über die Äste unterhalb der Häuser lief, die wie ein Geflecht aus Straßen wirkten. „Hier riecht es nach Apfelkuchen." Sagte Paccun überraschend und Yuki vergaß diesen Gedanken. „Was?" Fragten sie und Kazu gleichzeitig. Sahen sich sogar kurz überrascht an. „Hier riecht es nach Apfelkuchen." Wiederholte Paccun noch einmal und sah dann auf. „Das Wasser ist bald hier. Geht hoch und ruht euch aus. Snow, erzähl Kakashi von unserem Fund. Es wird Zeit für mich." Er hob die Pfote und winkte ihnen, dann war er einfach fort. Kazu staunte nicht schlecht. Seine Kinnlade klappte herunter. „Er ist einfach weg." Yuki musterte noch einen Moment den Steinkreis. Hier war also Kuchen gewesen und dort oben war eine ganze Straße an Ästen um von einem Baum zum nächsten zu gelangen. „Er ist ein vertrauter Geist." Erklärte Yuki in diesen Gedanken hinein und Kazu strahlte auf. „Was ist ein vertrauer Geist? Ich will auch einen. Nur einen freundlicheren!" Yuki lächelte sogar kurz, obwohl Kazu das nicht sehen konnte. „Ein vertrauter Geist ist ein Wesen, mit dem man einen Pakt eingeht. Dann kann man diesen Geist von überall rufen und er hilft einem bei Aufträgen. Paccun ist Kakashis vertrauter Geist." Kazu trat begeistert näher. „Und du? Hast du auch einen vertrauten Geist?" Sogar Yuki fühlte für einen Moment ihre Enttäuschung. „Nein. Aber irgendwann sicher." „So cool. Ninja sein ist soo cool!" Er drehte den Kopf und fluchte. „Das Wasser kommt tatsächlich. Wir müssen endlich hoch in die Stadt. Dort hinten ist eine Treppe!" Yuki wollte nicht fort. Das alles hatte sie neugierig gemacht. Das klang wie ein Abenteuer aus ihren Büchern. Mit alten Überlieferungen und Geheimnissen, die es zu lüften galt. Doch als Kazu loslief, löste sie sich widerwillig von dem Steinkreis und folgte ihm. Sie erreichten die Treppe, als tatsächlich erstes Wasser über das Moos lief. Darum also hatten die Bewohner die Stadt in den Bäumen gebaut. Sie waren die ersten Stufen heraufgeklettert, als man den Regen auf das Blätterdach über ihnen tropfeln hörte. Doch keiner der Tropfen erreichte sie. Sie blieben trocken, bis sie die Stadt erreichten. Sie waren nun auf etwas, das wie ein kleiner Marktplatz wirkte. Von hier aus konnte man in alle Richtungen gehen. Kazu verzog das Gesicht. „Dad wird wütend, wenn ich bei dem Wetter nicht nach Hause komme. Er macht sich sonst sorgen ich könnte noch im Wald sein und weggeschwemmt werden. Du solltest auch ins Gasthaus. Kennst du den Weg noch." Kurz blickte Yuki sich um, dann deutete sie in eine Richtung. „Da lang." Kazu nickte. „Gut dann bis morgen! Lass uns wieder zusammen auf Diebessuche gehen!" Er strahlte fröhlich, winkte ihr und rannte dann in Richtung seines Hauses davon. Bevor sie den Weg zu Kakashi und Atsuko einschlug, trat sie nochmal an den Rand des Marktes und blickte herunter. Doch der Steinkreis war längst von den Fluten verschluckt. Das war etwas, das sie traurig machte. Damit war auch die Fährte und der Geruch von Kuchen fort, den Paccun gewittert hatte. Schweren Herzens löste sie sich von dem Anblick und lief zurück zum Gasthof. Schon von weitem sah sie die Frau des Bürgermeisters vor der Tür stehen und in alle Himmelsrichtungen blicken. „Oh Gott. Oh Gott." Flüsterte sie immer wieder. Es war ein Wunder das Yuki das hören konnte. Besorgt verschwand sie und tauchte neben der Frau auf. „Geht es ihnen gut?" Fragte Yuki und die Frau sprang erschrocken zurück. „HI- Oh- Snow- Aber Gott sei dank!" Sie kam herangeeilt und drückte Yuki fest an ihren viel zu großen Busen. „Gott sei dank. Das ist alles meine Schuld! Gott sei dank. Ich hätte es mir nie verziehen!" Sie ließ Yuki nur soweit los, das sie in ihre Maske blicken konnte. Sicher nicht das, was sie sehen wollte. „Geht es Kazu auch gut?" „Ja. Er geht nach Hause. Ist etwas passiert?" „Ja aber natürlich. Ich zwinge euch zu der Suche und dann überschwemmt das Meer das Ufer! Wenn euch etwas passiert wäre!" Yuki blinzelte irritiert. „Uns geht es gut." „Und der Hund?" Frau Takeuchi sah verwirrt nach links und rechts. „Ist erstmal weg." Antwortete Yuki sachlich, als gab sie einen Bericht ab. Als die Frau sie endlich losließ, verbeugte Yuki sich sogar. „Wir mussten die Suche unterbrechen. Wir haben ihn noch nicht gefunden." „Oh Kind um Gottes Willen. Vergiss doch den Dieb. Bitte geh schnell und ruh dich aus. Ich habe längst einen neuen gebacken! Was ist schon ein Kuchen." Yuki war überfordert. Hatte sie ihren Auftrag falsch ausgeführt? Die Frau schob Yuki Richtung Gästehaus, während Yuki noch eine Frage hatte. Sie dachte es gesehen zu haben, aber man sollte jede Information einholen, die man finden konnte. Das hatte Kakashi sie gelehrt. Sei dir nie zu sicher. „Frau Takeuchi. War es ein Apfelkuchen?" Sie sah über die Schulter zu der Frau und diese blieb irritiert stehen. „Ja woher weißt du das?" Das war alles was Yuki wissen wollte. So verneigte sie sich ein letztes Mal. „Wir werden den Dieb noch finden." Versicherte Yuki der Frau und diese war noch immer irritiert. Ihr Ärger war längst abgeklungen „Äh ja natürlich." Damit richtete Yuki sich auf und lief einfach davon.


Falling Snow - Ich beschütze dich || NarutoWhere stories live. Discover now