Kapitel 59

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--- Yuki ---

Yuki sah den Dolch und er schimmerte grünlich im Licht. Da wusste sie es. Jouji hatte seine Familie nicht nur hintergangen, er war bereit sie mit Gift zu töten. Sie war noch einige Meter entfernt und der Anbu würde sie bemerken, sobald sie die Leere in der Ecke betreten würde. Egal was sie tat. Sobald sie handelte würde ihre Verkleidung dahin sein. Dessen war sie sich bewusst, als sie einen Kunai zog. Sie wehrte einen Angriff neben sich ab und beobachtete in den Augenwinkeln, wie Jouji lachte. „Danke, das du mir die Chance gibst dich und dieses nervige Weib zu ermorden. Ooki. Mein geliebter Schwager. Stirb!" Ooki sprang vor und das war der Moment, als Yuki den Kunai warf. Es war so spielend leicht. Der Kunai schoss genau auf Joujis Hand zu und bohrte sich hindurch. Sofort stoppte Jouji, ließ den Dolch fallen und starrte mit riesigen Augen auf den Kunai. Sah die Wunde, lange Augenblicke bevor der Schmerz seine Wahrnehmung erreichte. Yuki wollte ihnen noch zurufen, sie sollen wieder verschwinden, da tauchte sie etwas in Schatten und sie wusste es würde gleich weh tun. „Gefunden, du dummes Kind." Raunte ihr eine Stimme zu. Eine, die den Moment auskostete. In diesem Moment wurde es Yuki klar. Es würde keine zweite Rauchwolke geben. Es würde keine Chance geben, sich noch einmal zwischen Ooki und Jouji zu stellen. Ihr Herz blieb stehen und ihr Atem stockte. Angst quoll aus jeder Pore ihres Körpers und ertränkte ihren Geist. Sie hörte das Zwitschern von Kakashis Jutsu. Würde er ihr helfen können? Würde er auftauchen und sie retten? Dort war noch immer das Zwitschern. Er gab nicht auf. Sie durfte auch nicht aufgeben. Es war dieser Gedanke, der sich durch diese Angst kämpfte. Dann bekam sie es erneut zu spüren. Ein Schlag ohne Rücksicht. Er traf sie am rechten Oberarm und sie spürte Schmerz. Viel Schmerz. Vor allem, als es sie gegen eine Säule schleuderte. Sie hörte den Stein knacken, weil er kaum der Wucht standgehalten hatte. Ein Teil war ausgebrochen und rieselte neben Yuki zu Boden. Sie hingegen rutschte herab und sackte auf die Knie. Ihre Sicht verschwamm, weil der Aufschlag sie fast Ko gesetzt hatte. Alles drehte sich, als sie wieder in Schatten gehüllt wurde. Sie hob den Blick und sah hoch, nur um lila Augen zu sehen, die sich in ihre Seele bohrten. Kälte und Mordlust lag darin. Vielleicht auch etwas aufgeregte Freude. Seinen Auftrag schien er vergessen zu haben. Erst wollte er den Genuss kosten, dieses törichte Kind zu töten, das ihn vorgeführt hatte. Yukis Welt drehte sich noch, als seine Hand ihren Hals umklammerte und sie in die Höhe riss. Wieder gegen die Säule presste, während sie keine Luft mehr bekam. In purer Verzweiflung verwandelte sie sich jünger, doch er umschlang einfach fester mit seiner Hand ihren Hals. Ließ sie nicht entkommen. „Du hast da eine äußerst faszinierende Fähigkeit. Du bist geschickt und schnell. Aus dir hätte eine Furcht einflössende Anbu werden können. Kind." Die Kälte seiner Augen lag auch in seiner Stimme und jetzt vergaß Yuki Kakashi vollkommen. Ihre ganze Aufmerksamkeit richtete sich auf diese lila Augen, die ihr den Tod verkündeten. Ihre Hand begann zu zittern, als der Mann lachte. „Das will ich sehen. Zeig mir deine Verzweiflung!" Sie dachte angestrengt nach. Es war, als spürte sie rasend schnell, wie ihre Luft schwand, während sie wie in Zeitlupe ihre Situation erfasste. Dort war Angst in ihr. Pure Verzweiflung und diese Verzweiflung kämpfte mit ihrem Pflichtbewusstsein ihre Befehle zu erfüllen. Sie fühlte bereits wie ihr Chakra begann zu fließen, während ihr Peiniger einen Kunai hervorzog. Sie wusste was das bedeutete, doch die Angst quälte sie. Das Heulen des Wolfes versprach Rettung und sie sehnte sich nach Rettung. Das Heulen des Wolfes war alles, was sie noch hören konnte. Sie war gefangen davon, als es sie von der Säule fortriss und sie erkannte, das der Anbu nun auch noch die Hand einer anderen Person festhielt. Atsuko war hinter ihm erschienen. Sie hatte Joujis vergifteten Dolch in der Hand und hatte damit auf den Anbu einstechen wollen, doch dieser war nicht wie Mao. Er hatte den Angriff kommen sehen und mit Leichtigkeit abgewehrt. „Das war dumm." Sagte er kalt. Drückte so fest zu, das Atsuko aufschrie. Yuki hörte Knochen brechen und ihre Augen weiteten sich. Der Kerl hatte Atsuko einfach das Handgelenk gebrochen damit sie den Dolch fallen ließ. Die schöne, verliebte Atsuko, die heute den schönsten Tag ihres Lebens hätte erleben sollen. Yukis Augen klebten an dem Handgelenk, während sich zu ihrer Todesangst Wut mischte. Viel Wut. Sehr viel Wut. Diese Leute waren Schuld an Atsukos gebrochener Hand und ihrem gebrochenem Herzen. Yuki wusste nichtmal, wo Ooki, Kakashi oder Guren gerade waren. Jeder klarer Gedanke verschwand in dem Wunsch nach Rache. Eine Rache, wie Yuki sie noch nie gefühlt hatte. Warum Atsuko. Atsuko hatte das nicht verdient. Mit einem Schlag wurde Yuki jede Konsequenz für ihre Rache egal. Rasend schnell griff sie in ihre Waffentasche und rammte dem Kerl einen Kunai in die Hand, die sie festhielt. Blut spritzte aus der Wunde, als der Kerl sie fallen ließ und sie den Kunai aber mit sich riss. Dafür sorgte, das die Wunde blutete. „Das wird nichts ändern." Raunte er kalt, als hatte diese Verletzung keine Bedeutung für ihn.


Falling Snow - Ich beschütze dich || NarutoWhere stories live. Discover now