Kapitel 26

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--- Yuki ---

Als Yuki die Augen wieder öffnete, fühlte sie sich ausgelaugt und erschöpft. Über ihr war Holz und an der Seite ebenfalls. Sie war in einer kleinen, improvisierten Hütte. Blätter lagen auf dem Dach um es wärmer zu halten und vor Regen zu schützen. Sie war so müde und für einen Moment wusste sie weder wo sie war, noch wie sie her gekommen war. Sie wusste nichtmal wo sie sein könnte. Es war ein Husten neben ihr, das sie langsam wieder an die Realität erinnerte. An all die Waschbären und ihre Verwandlung. Sie fühlte Scham, weil sie in ihrer Panik völlig die Kontrolle verloren hatte. Wieder war dort ein schwaches Husten und so richtete sie sich auf und blickte in die Richtung aus der es kam. Dort neben ihr lag ein alter Mann unter einer Decke und beobachtete sie aus müden Augen. Sein Gesicht wirkte eingefallen und seine blauen Augen stumpf und doch beobachtete er sie. Ein Kuchen stand neben ihnen und nur ein paar Stücke davon fehlten. Es war ein Apfelkuchen. „Du siehst hungrig aus. Du solltest etwas essen." Schlug der alte Mann mühsam vor. Yuki betrachtete den Kuchen und dann die Umgebung. Draußen konnte sie noch immer den Fluss hören und neben ihr lag ihre Fuchsmaske. Erschrocken griff sie danach und hob die Finger, doch dort war ein schwaches Lachen. „Keine Sorge, Kind. Ich werde wohl niemanden mehr deine Identität verraten." Trotzdem verwandelte sie sich und nahm die Maske an sich. Sie fühlte sich so wohler. Sicherer. Geschützter. Erst dann sah sie zu dem Mann zurück, ohne den Kuchen anzurühren, obwohl sie wirklich Hunger verspürte. Ihr Ausraster hatte sie ihre ganzen Kraftreserven gekostet. „Wo bin ich." Brachte sie über die Lippen, weil sie endlich Antworten brauchte. Wieder hustete der alte Mann schwach, ehe er lächelte. „Im Reich der Waschbären. Das ist ihr Wald. Kumamori. Nicht vielen gelingt es, hier her zu kommen." Kumamori. Bärenwald. Das war es also? Das Reich der Waschbären? „Was mache ich hier? Was macht ihr hier?" Sie ließ den alten Mann nicht aus den Augen, während sie gleichzeitig die Umgebung scannte. Von Guren und Hi, geschweige den ihrem Vater, war nichts zu sehen. Sie war mit dem Mann allein. „Es ist wie Guren sagte." Erkannte der Mann, das ließ Yuki aufhorchen. „Was sagte er?" Es klang schärfer, als sie wollte. Doch allein der Name ließ sie in Verteidigung übergehen. „Das du Angst hast. Und, das du nicht weißt, das die Waschbären dort draußen vertraute Geister sind." Vertraute Geister? Nun weiteten sich ihre Augen. Die Waschbären waren wirklich wie Paccun? „Sie bedeuten keine Gefahr. Die Waschbären sind friedliebende vertraute Geister." Friedliebende Geister? Es stimmte. Vor ihrem Ausraster hatte sie nie Gefahr von ihnen gespürt. Es war nicht ihre Angst vor den Waschbären, wodurch sie ausgerastet war. Es war einzig und allein das Gefühl ausgeliefert zu sein und der alte Schmerz, den sie noch lange nicht überwunden hatte. Die Tatsache, das sie das wichtigste in ihrem Leben brach. Ihre Befehle. „Wer seit ihr?" Fing sie an, weil sie auch von dem Mann keine Gefahr witterte. Er war auf eine angenehme Art ruhig. Eine Ruhe, wie sie diese von Kakashi kannte. „Hiroshi. Und du?" Begann er freundlich. „Snow." Antwortete sie. Der Mann begann wieder leise zu lachen, welches in ein Husten überging. Sollte sie ihm irgendwie helfen? „Ein schöner Name. Sag Snow, weißt du wie ungewöhnlich es ist, im Reich der Waschbären zu sein? Das gelingt nicht jedem." Sie erinnerte sich noch immer daran. Ohne Gurens Tat wäre sie gestorben. Sie war unhöflich gewesen und undankbar. „Wieso seit ihr hier?" Es war die Ähnlichkeit zu Kakashi, die Yukis Zunge löste. Sie Fragen stellte ließ, wie sie Kakashi fragen würde. „Die Waschbären und ich. Wir kennen uns bereits sehr sehr lange. Ich habe einen Pakt mit ihnen. Jetzt, bleiben mir nur noch Tage. Guren wollte nicht, das ich sie allein verbringe." Er lächelte herzlich. Guren. War das der andere Mensch von dem Hi geredet hatte? Den Menschen, den Guren auch angeschleppt hatte? Waren das nicht ungefähr His Worte gewesen? Yuki betrachtete den Kuchen, der zwischen ihnen lag. Das war sicher der Kuchen, der dem ‚Dieb' zum Opfer gefallen war. Guren hatte das also für Hiroshi getan? „Guren." Fing sie an und Hiroshi folgte Yukis Augen. Sah ebenfalls zu dem Kuchen. „Ich sagte ihm, er solle es nicht. Doch er wollte, das ich noch ein paar schöne Dinge genieße." Bevor er ging. Yuki konnte es sehen, weil der Mann sie an Tobio erinnerte. Zwischen Tobio und Hiroshi lagen Jahre und doch strahlten sie das selbe aus. Yuki fühlte, das Hiroshi wirklich nicht mehr viel Zeit hatte. Er sprach die Wahrheit und er fühlte sich echt an. Jemand könnte sie täuschen, doch sie glaubte nicht das Hiroshi log. „Guren und auch der Rest. Du brauchst vor ihnen keine Angst haben und du musst nicht fürchten, das sie dich verraten. Diese Waschbären dort draußen, sie können Geheimnisse wahren. Es gibt keinen Grund, warum sie dich verraten sollten. Haiiro möchte, das du das weißt." Haiiro. Sie hob den Blick und sah Hiroshi wieder an. „Haiiro?" Hiroshi lächelte sanft. „Er ist das Oberhaupt hier." Yukis Augen weiteten sich. ‚Vater'. Er hieß also Haiiro. Ihre Augen wanderten hinaus. Von der Hütte aus, war ein Wasserfall zu sehen. Jener, der den Fluss mit Wasser füllte. Es war ein so friedlicher und ruhiger Ort. So ruhig und schön, wie Tobios Garten.


Falling Snow - Ich beschütze dich || NarutoOù les histoires vivent. Découvrez maintenant