Kapitel 66

41 4 2
                                    

--- Yuki ---

Yuki war aufgeregt, als ihre Wege sie durch das Schloss führten. Noch immer war ihr Unwohl im Schloss, doch sich zu versichern, das es Atsuko gut ging, ließ diese Gefühle in den Hintergrund rücken. Die Gänge waren so rasend schnell durchschritten, ehe sie vor einer großen Flügeltür stoppten. Doch es war nicht der Speisesaal, das konnte Yuki erkennen. Die Schnitzereien an der Tür waren völlig andere und doch standen auch hier wieder Wachen bereit. Sie musterten die beiden Ninja, doch sie rührten sich nicht. Ohne sich daran zu stören, lief Kakashi zur Tür und klopfte dagegen. Die Reaktion war kaum zu überhören. „Bitte öffnet die Tür!" Rief Atsuko aufgeregt. Die Türklinke drückte sich herab und langsam öffnete sich die Tür. Gab den Blick frei auf ein großes, ausladendes Büro. Ooki saß am Schreibtisch vor einem Stapel voll Briefen und Zetteln. Atsuko hatte neben ihm auf einem Stuhl Platz genommen. Jetzt aber sprang sie auf, sodass der Stuhl über den Boden nach hinten geschoben wurde. Ihre Hand war in eine Bandage gehüllt und doch kümmerte sie sich nicht darum. Stattdessen eilte sie um den Tisch herum und auf Yuki zu. „Gott sei dank, Snow. Du bist wach. Wie fühlst du dich?" Sprudelte es aus der Feudalherrin heraus, kaum das sie Yuki erreicht hatte. Yuki kannte darauf nur eine Antwort. „Gut." Kurz musterte Atsuko sie von oben bis unten und doch würde sie unter dem Umhang nichts sehen. Weder ob Yuki noch verletzt war, noch ob ihre Wunden geheilt waren. Etwas trauriges tauchte wieder auf dem Gesicht der selbstbewussten Frau auf. Sie öffnete sogar kurz den Mund, doch was immer sie sagen wollte, schluckte sie wieder herunter. Ihr Blick hob sich und sie sah zu Kakashi herüber. Ihre Augen trafen sich und es war, als war dort ein schweigsames Gespräch zwischen ihnen. „Ich bin so erleichtert, das es dir gut geht. Du hast so harte Schläge einstecken müssen." Sagte Atsuko, als sie ihre Augen von Kakashi löste. „Sicher, das dir nichts wehtut?" Erkundigte sich Atsuko erneut und Yuki nickte. „Ich habe keine Schmerzen." Endlich legte sich ein Lächeln auf Atsukos Mund. „Nagut. Sag Kakashi. Der Auftrag ist doch nun vorbei. Könnt ihr jetzt endlich Essen von uns annehmen? Ihr habt es selbst gesagt. Wir brauchen mit keinem weiteren Angriff zu rechnen." Der Auftrag war vorbei? Darüber hatte Yuki noch gar nicht nachgedacht. Sie war einfach erleichtert gewesen, Atsuko wohlauf zu sehen, auch wenn ihre Hand eingegipst worden war. Überrascht hob Yuki den Blick und sah sich im Raum um, als enthielt er die Antworten auf ihre Fragen. Sie sah nicht weit entfernt Nobuo. Scheinbar hatte er sich um die Sicherheit des Paares gekümmert. Oder hatten sie über die Bezahlung gesprochen? Isshin war mit seinen restlichen Männern geflohen. Das hatte Kakashi ihr auf dem Weg noch erzählt. Doch war es jetzt wirklich vorbei? Hieß das, Yuki würde nun Atsukos Seite verlassen? Es war ein trauriger Gedanke. Sie hatte sich sehr an die aufgeweckte Art der Feudalherrin gewöhnt. Diese in ihr Herz geschlossen, wie sie es selten tat und doch immer öfter. „Ich denke ein Essen sollte im Bereich des möglichen liegen." Antwortete ihr Kakashi und Atsuko hätte jetzt sicher frohlockt in die Hände geklatscht. Yuki sah schon den Ansatz der Bewegung, doch die Schmerzen ließen Atsuko stoppen. Stattdessen wirbelte sie herum. „Schatz. Bitte lass Essen für sie vorbereiten." Yuki war so von Atsuko eingenommen gewesen, das sie nicht bemerkt hatte, das der Feudalherr an Atsukos Seite getreten war. „Natürlich. Immerhin ist das das mindeste für unsere mutige Retterin. Snow." Er sah zu ihr herunter und lächelte herzlich. Er strahlte eine Ruhe aus, die Atsuko fehlte und Yuki mochte das an ihm. Sicher war es auch das, was Atsuko an ihm schätzte. Er war das ruhige Wasser zu ihrem wilden Sturm. Mehr denn je, bestätigte sich dieses Bild für Yuki. „Ich möchte mich noch einmal bei dir aus ganzen Herzen bedanken. Ich kann nicht anders als zu sagen, das du ein Wunder vollbracht hast." Erkannte der sanfte Mann und Yukis Augen weiteten sich versteckt unter ihrem Umhang. Es war das zweite Mal das jemand über ihre Taten von einem Wunder sprach. War es das? Warum fühlte sie sich dann nicht anders? Sie verstand dieses Lob nicht einmal. Sie kannte die Worte, doch sie fühlte es nicht, weil sie keinen Vergleich hatte. Alles was sie wusste, war, das sie Isshin hilflos ausgeliefert gewesen war. Atsuko wegen ihr verletzt wurde und das sie die ganze Zeit die Todesangst gefühlt hatte. So war Yuki ihr Kampf in Erinnerung geblieben. Sie hatte alles gerade so überlebt, während Kakashi mehrere Gegner besiegt hatte. Yuki hatte sogar die Hilfe der anderen Anbus gebraucht um zu überleben. Wären sie nicht aufgetaucht, dann wäre Yuki jetzt wirklich Tod. Für was also, bekam sie Lob? Was war so besonders an all diesem Versagen gewesen? Yuki verstand es nicht und doch berührte Atsuko ihre Hand. „Butler. Bitte gib der Küche bescheid. Ich würde mich gerne mit einem großen Essen bei meiner Retterin bedanken." Der Butler verneigte sich sofort. „Ich eile, Herrin." Damit drehte er ab und eilte ehrenvoll durch die Tür heraus und verschwand im Gang.


Falling Snow - Ich beschütze dich || NarutoWhere stories live. Discover now