Kapitel 48

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--- Yuki ---

Was blieb ihr, wenn man ihr diese Aufgabe wegnahm? Wurde sie dann wieder ein Kind, das aus dem Fenster blickte? Das Training war anstrengend, die Reisen beschwerlich, aber Yuki wusste eines. Sie war glücklich. Sie kannte nur ein anderes Leben und sie wollte nie wieder dorthin zurück. Zu dem Mädchen hinter dem Fenster. Lieber kämpfte sie. Und war dort nicht immer ihr Sensei, der auf sie acht gab? „Ich möchte kämpfen!" Sagte sie überzeugt und jetzt sah Kakashi zu ihr. Löste seinen Blick von der Ferne und blickte zu seinem kleinen Schützling. Hob die Hand und legte sie auf ihren Kopf. Wieder und immer wieder erfüllte Yuki diese Geste mit Wärme und Geborgenheit. Mit dem Gefühl nichts falsch machen zu können. Doch diesmal sprach er ihr dafür kein Lob aus und sie glaubte, das verdient zu haben. Immerhin hatte sie ihre Aufgabe nicht richtig erfüllt. Sie senkte den Blick, als Kakashi immer länger schwieg und sie immer mehr in Schuld ertrinken ließ, bis er die Hand von ihrem Kopf nahm und wieder fort blickte. „Willst du mir von deinem Freund erzählen?" Fragte er plötzlich und ließ ihren Kommentar völlig unbeachtet. Jetzt wollte sie keine Fehler mehr machen, doch sie wusste nicht von was ihr Sensei sprach. „Freund?" Fragte sie also verschüchtert und Kakashi nickte. „Der Waschbär." Yukis Augen weiteten sich, während Kakashi noch immer fort blickte. Guren. Sie hatte ihrem Sensei noch nichts über Guren erzählt. Er hatte ihn auf dem Markt gesehen. Genauso wie Atsuko. Was konnte sie ihrem Sensei sagen? Was würde er wissen wollen? Musste sie alle Geheimnisse lüften? „Es heißt Guren. Wir haben jetzt einen Pakt." Brach sie ihr Schweigen. Sah hin zu Kakashi und dann selbst fort. Dachte an dieses kleine, aufgeweckte Tier und es schenkte ihr Freude. Ob sie ihn bald noch einmal rufen konnte? Sie hatte noch immer das Gefühl mit ihm reden zu wollen. Sie wusste nur nicht, über was. „Einen Pakt also, hat Guren etwas dafür verlangt?" Kakashi fragte es so ruhig, das es Yukis besorgtes Herz besänftigte. Sie hatte geschworen nichts über den Wald und Hiroshi zu erzählen, aber das, das konnte sie doch erzählen. Nicht wahr? „Es hat Blut gekostet und er hilft mir nur, wenn ich meine Kraft zum beschützen einsetze." Antwortete sie also ehrlich. „Daher also deine Handverletzung." Erkannte Kakashi und Yuki blickte darauf herab. Sie hatte die Wunde längst vergessen. Es war nicht ihre Haupthand. Sie könnte problemlos mit ihrem Wakizashi kämpfen. „Ja. Es wird mich nicht behindern." Versicherte sie eilig und sah hoch zu Kakashi. Irgendwie wirkte er heute anders. Etwas war passiert. War er so enttäuscht, das er sie hatte aus diesem Raum schicken müssen? Wie konnte sie das wieder gut machen? Verloren starrte sie auf ihre Hand herab. Sie hatte sie versorgt und verbunden und wieder unter ihrem Handschuh verborgen. „Sei trotzdem vorsichtig. Eine Verletzung an der Hand kann einen schnell ablenken und ein Moment der Unachtsamkeit kann dich dein Leben kosten." Ihre Augen weiteten sich und sie nickte. „Ja Sensei." Fast um sich selbst etwas zu beweisen, drückte sie die Hand zusammen. Es war ein Schmerz, der durch sie zog, doch er war ertragbar. Sie würde sich davon nicht ablenken lassen. Sie durfte nicht noch mehr Fehler machen. Sie hatte seine Worte nicht vergessen. Sie waren noch immer auf einem Auftrag und es konnten noch immer Feinde erscheinen. Jeder Zeit konnte jemand auftauchen und wenn, sollte Mord ihr letztes Mittel sein. Egal, welches Mittel nötig war, sie würde ihre Befehle ausführen. Vielleicht konnte sie dann nicht immer Guren rufen, aber sicher gab es Befehle wie letztens. Dort wo Guren gerne helfen würde. „Hat er dir verraten, wie man einen vertrauten Geist ruft?" Durchbrach Kakashi die Stille und Yuki nickte. Sie hatte es bereits mehrfach bei Kakashi gesehen und auch ohne Guren hätte sie gewusst, was sie tun musste. „Ja. Ich habe sogar schon einen Waschbär gerufen." Für einen Moment tauchte Stolz in ihrer Stimme auf. Aufregung. So, wie es sich für ein Kind gehörte. „Einen anderen als Guren?" Yuki nickte sofort. „Shiro. Seine Schwester." Kakashi drehte den Kopf. Sah sie genau an und sie fühlte den Blick auf sich. Hatte sie etwas falsch gemacht? Sie hatte einfach gehandelt, ohne um Erlaubnis zu fragen. So wie heute. Sie war einfach auf dieses Dach gekommen. „Du solltest sie mir irgendwann einmal vorstellen." Bat Kakashi und Yuki blickte auf. Kurz blieb ihr Herz stehen, ehe sie glücklich wurde. Das war keine Strafe. Es war ehrliches und sanftes Interesse und sofort nickte sie. „Ja Sensei. Ich kann sie auch jetzt rufen!" Sie wurde regelrecht begeistert. Das war ihre Chance um mit Guren zu reden. Was auch immer sie sagen wollte, doch dann stoppte ihre Euphorie. „Ich weiß nur nicht, ob sie das wollen." Sie wurde fast kleinlaut und da tauchte wieder eine Hand auf ihrem Haar auf. „Er hat sich uns doch bereits gezeigt. Ich hätte dich nicht mit ihm allein gelassen, wenn Paccun ihn nicht als vertrauenswürdig eingeschätzt hätte." Also doch. Kakashi hatte ihr absichtlich diesen Moment mit Guren geschenkt, statt ihr zu zeigen, wie man Leichen verbarg und den anderen Anbu Informationen zukommen ließ.


Falling Snow - Ich beschütze dich || NarutoWhere stories live. Discover now