Kapitel 22

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--- Yuki ---

Kazu sah für einen Moment wirklich enttäuscht drein, dann verzog er das Gesicht. „Erwachsene verbieten einem auch immer das Lustigste im Leben. Mein Vater auch. Schwimm nicht zu der Klippeninsel. Schlaf nicht beim Angeln ein. Blabla. Aber da kann man wohl nichts machen." Es war Yuki, als ließ Kazu seinen Frust einfach mit seinen Beschwerden heraus, dann sah er wieder in ihre Augen hinein. „Sag mal Snow, hast du dann einen neuen Auftrag? Etwas anderes cooles, das du stattdessen tun sollst?" Er betrachtete sie hoffnungsvoll und sie ahnte, das ihm die Antwort nicht gefallen würde. Sie gefiel ihr ja selbst nicht. „Ich soll meine Kräfte sparen." Sagte sie gerade heraus und Kazu flog fast seitlich um. „Das ist alles? Wie langweilig!" Wie langweilig. Da hatte er wohl recht. Es war wirklich langweilig. Wieder verzog er das Gesicht und sah angestrengt aus. „Das heißt du darfst auch nicht trainieren oder?" Er ließ endlich von ihr ab und trat etwas zurück, während er zu denken schien. „Auf Aufträgen trainiert man nicht. Es könnte jederzeit ein Feind auftauchen." Erklärte Yuki und Kazu nickte. „Ja. Ja. Das macht Sinn. Schade und ich dachte du kannst mir beibringen Chakra zu benutzen! Ich will auch so cool die Bäume hoch rennen. Oder es wenigstens nochmal sehen, aber du sollst ja Kräfte sparen." Er stoppte und dachte weiter nach. Auch Yuki überlegte was sie tun konnte. Ihre Augen wanderten heimlich zu dem Spalt, durch den der Dieb gekommen war. Alles in ihr wollte los, doch sie würde sich niemals gegen einen Befehl stellen. Egal, was das für sie bedeutete. So drehte sie sich davon weg und sah wieder zu Kazu. „Ich kann nicht Angeln." Erkannte sie plötzlich und Kazu sah auf. „Nein nicht angeln. Ich bin meinem Dad vorhin erst davon gekommen, weil ich sagte wir treffen uns! Wir müssen was anderes cooles machen!" Was anderes cooles. Yuki war wirklich schlecht darin etwas zu tun, das ihr nicht befohlen wurde. Sie begann selbst zu denken, doch sie dachte nicht darüber nach, was sie außer Training tun wollte. Ein Gefühl überkam sie und ihr Kopf schoss zur Seite. Sie wurde beobachtet. Sofort zog sie einen Kunai und warf ihn in die Richtung, ehe sie einfach Kazus Seite verließ. Sie landete auf einem Ast und blickte auf ihren Kunai, der im Holz steckte. Paccun landete keine Sekunde nach ihr auf dem selben Ast. „Du hast es also bemerkt." Erkannte er und lief langsam zu dem Kunai. Er schnupperte am Holz. „Der Dieb." Sagte sie überzeugt, während Geräusche über ihr erklangen. Kazu war einfach über die Brüstung und den Stamm herab geklettert. „Wirklich der Dieb? Können wir ihn jagen?" Fragte er aufgeregt, während Paccun endlich aufblickte. „Er ist weg, aber er war hier. Nur eines überrascht mich." Yuki trat näher. Lief wie selbstverständlich über das Holz, bis sie ihren Kunai erreichte und diesen aus dem Baumstamm zog. Sie war gut im Zielen und ihr Gefühl hatte sie nicht getäuscht. Sie hatte es sich bereits bei der Spalte gedacht. „Der Dieb ist klein." Sagte Yuki, als Kazu neben ihr zum stehen kam. „Was wirklich? Ein kleiner Dieb?" Fragte er aufgeregt und Paccun nickte. „Nicht nur klein. Auch kein Mensch. Es riecht hier nach Tier." Kazus Augen leuchteten begeistert. „Ein tierischer Dieb? Wissen wir welches Tier? Oh bitte lasst ihn uns jagen!" Paccun blickte nachdenklich drein, als überlegte er, ob das gegen Kakashis Befehl ging. Es war auch Yuki klar. Kakashi hatte ihr befohlen nicht zu den Toren zu gehen und damit indirekt, nicht den Dieb zu jagen. Trotzdem überblickte sie die Gegend. Sie hatte noch immer das Gefühl beobachtet zu werden. Doch diesmal konnte sie die Richtung nicht ausmachen. „Er ist noch immer in der Nähe." Bemerkte sie und auch Paccun hob den Kopf. Sah herum. „Ja, aber ich kann ihn nicht wittern. Er muss sich irgendwo im Windschatten befinden." Windschatten. Der Wind kam noch immer aus westlicher Richtung. Um im Windschatten zu sein, musste man nur irgendwo östlich von ihnen stehen. Auch Kazu verstand und drehte sich um. Sie alle sahen in diese Richtung, doch um sie herum war alles verlassen. Dort waren nur die Geräusche der Bewohner Araishimas und das Knacken des Holzes unter deren Füßen. Scheinbar war Kazu das nicht genug. „Vielleicht könnt ihr ihn nicht jagen. Aber ich kann es!" Damit rannte er los und Richtung Osten. Yuki hob die Hand. „Kazu!" Ihre Stimmer erhob sich ungewöhnlich laut und Paccun seufzte. „Er wird sich verletzen." Selbst Yuki konnte sehen, wie Kazu hier und dort gefährlich nah dabei war abzurutschen. „Wir dürfen den Dieb nicht jagen, aber wir dürfen Kazu aufhalten." Sagte Paccun nun und sah zu ihr hoch. „Wenn du das willst." Sie ballte die Faust und schluckte. Kämpfte mit sich, weil sie nicht wusste, ob sie den Befehl sonst missachtet, aber wenn Paccun ihr das sagte. Paccun war hier um auf sie zu achten. „Ich gehe." Sagte sie endlich und rannte los. Es war nicht schwer Kazu einzuholen. Sie landete vor ihm und hielt die Hand hoch um ihn aufzuhalten. Doch genau das erschreckte ihn. Ihre Augen weiteten sich, als er mitten auf dem Ast das Gleichgewicht verlor. „HILFE!" Schrie er noch. Es traf genau das ein, vor dem Yuki sich gefürchtet hatte. Er stürzte zwischen zwei Bäumen in die Tiefe. Bevor sie denken konnte, reagierte sie. Sie sprang ihm einfach hinterher. Stieß sich mit der Kraft ihres Chakras vom Ast ab und schoss auf Kazu zu. Über sich begannen Leute aufgeregt etwas zu rufen, während Kazu hilflos herumzappelte um Halt zu finden, wo keiner war. „SNOW! HILFE!" Schrie Kazu mit panischem Blick. Endlich bekam sie seine Hand zu fassen. Es waren nur noch wenige Meter bis zum Boden. Instinktiv schleuderte sie Kazu einfach mit ihrem Schwung zur Seite weg. Zog sogar einen Kunai hervor. Er krachte gegen den Baumstamm und der Kunai pinnte ihn mit seinem Pullover am Baum fest. Sicher hatte das wehgetan, doch ungebremst auf dem Boden zu landen, wäre noch viel schmerzhafter.


Falling Snow - Ich beschütze dich || NarutoWhere stories live. Discover now