"Na Lily, hast du dich verliebt?"

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Ich, Lily Evans, saß in meinem Zimmer bei mir zu Hause in Cokeworth vor meinem Hogwarts-Koffer und packte diesen ein letztes Mal, für mein letztes Jahr in der Schule für Hexerei und Zauberei. Als ich daran dachte, dass es wirklich mein letztes Jahr dort war, versetzte es mir einen Stich. Obwohl ich eine Muggelgeborene bin und dadurch natürlich auch in einer Muggelfamilie aufgewachsen bin, fühlte ich mich „zuhause" bei weitem nicht so wohl, wie in Hogwarts, meinem richtigen Zuhause.

Ein Aspekt dafür könnte sein, dass ich wie schon erwähnt, zumindest in den Ferien bei Muggeln lebte. Meine Eltern liebten Zauberei und waren stolz darauf eine Hexe in der Familie zu haben, jedoch verstanden sie mich manchmal nicht richtig, wenn ich von meinen meist magischen Problemen berichtete. Ich musste aufpassen, dass ich nicht allzu viele Begriffe aus „meiner Welt" verwendete, doch das war leichter gesagt als getan. Nach sechs Jahren Hogwarts, war ich zu einer waschechten Hexe geworden und hatte mich nach anfänglichen Schwierigkeiten an das Verhalten von Hexen und Zauberern angepasst. Anstatt „Oh Gott" sage ich „Bei Merlins Bart", Nichtmagier nenne ich nicht ganz normal „Menschen", sondern „Muggel", mein Lieblingsgetränk ist nicht Cola, sondern Kürbissaft und ich trinke kein normales Bier, sondern Butterbier. Dass eine von meinen zwei besten Freundinnen ein Reinblut und die andere zwar ein Halbblut ist, die jedoch seit mehreren Generationen keinen Muggel mehr in der Familie hatten, machte die Sache nicht wirklich besser.

Neben meinen Eltern, weiß als einzige meine „hinreißende" Schwester Petunia, dass ich eine Hexe bin. Sie ist drei Jahre älter als ich und würde bald ihren Verlobten heiraten. Dieser heißt Vernon Dursley und ist meiner Meinung nach eher ein Walross, als ein Mensch. Ich will einfach nicht verstehen, was meine Schwester, eine wunderschöne Frau (wenn sie nicht nur noch ein einziger Hungerhaken wäre) an ihm findet. Er hat einen unglaublich fiesen und gemeinen Charakter und der Schnurrbart macht die Sache auch nicht besser. Meiner Meinung nach. Natürlich soll sich jeder ein eigenes Bild von ihm machen, jedoch auch meine Eltern, die zwar in Petunias Gegenwart so taten, als würden sie ihn ganz hinreißend finden, haben mir gebeichtet, dass sie ihn in Wirklichkeit auch nicht ausstehen konnten.

Ich schweife aber mal wieder viel zu sehr aus. Kurz gesagt, ich freute mich riesig auf mein siebtes Jahr in Hogwarts. Ich freute mich darauf meine Freundinnen wieder zu sehen, neue Sachen zu lernen und einfach mal wieder ein Jahr, ohne meine geliebte Schwester verbringen zu können. Diese Vorfreude konnte mir noch nicht mal Potter zusammen mit seinem siamesischem Zwilling Black vermiesen, obwohl es mir lieber war, die beiden würden aus irgendeinem Grund nicht nach Hogwarts gehen. James Potter war das arroganteste, selbstverliebteste und eingebildetste Arschloch der Schule. Na gut, ich muss zugeben, dass Sirius Black dieser Steckdosenbefruchter fast noch schlimmer war! Sprich Black nimmt alles, was bei drei nicht auf den Bäumen ist und Potter, was bei fünf nicht auf den Bäumen ist. Leider gibt es auch nach fünf Sekunden noch sehr viele Mädchen, die nicht auf den Bäumen sind, denn die beiden sind gerade bei den Mädchen durch ihr ach so tolles Aussehen mehr als nur beliebt. Mich würde es nicht wundern, wenn es dieses Schuljahr schon so weit wäre, dass ein Mädchen ruft: „Black ich will ein Kind von dir!". Insgeheim hoffte ich es aber, denn dann schuldete mir Marlene fünf Galleonen. Ich frage mich immer, was alle Mädchen von den beiden halten, denn spätestens nach einer Woche werden alle eh von ihnen abserviert.

Ich hoffe ich habe mich klar ausgedrückt, dass ich immer das erste Mädchen bin, dass auf den Bäumen ist, denn ich wäre die letzte, die was mit einem von beiden anfangen würde. Und schon gar nicht mit Potter, denn der hat es schon seit der fünften Klasse auf mich abgesehen. Ich frage mich wirklich, warum er immer noch die Hoffnung hat, dass ich mich auf ihn einlasse, denn er will mich doch eh nur auf seiner Liste von den Mädchen, die er während seiner Zeit auf Hogwarts rumgekriegt hat, stehen haben. Daher lautete die wichtigste Hogwartsregel für uns: „Evans hasst Potter. Potter liebt Evans". Ich würde nie Regeln brechen, doch das wäre die letzte Regel gewesen, die ich gebrochen hätte! Manchmal fragte ich mich echt, wie Remus mit den beiden befreundet sein konnte. Denn im Gegensatz zu Potter und Black, ist Remus Lupin nett, bodenständig und kein arrogantes Arschloch. Deswegen war ich mit ihm auch schon seit der vierten Klasse sehr gut befreundet. Es versteht sich doch von selbst, dass ich letztes Jahr fast ausgerastet bin vor Freude, als ich erfahren habe, dass Remus mit Emilia Fawley, einer meiner besten Freundinnen neben Marlene McKinnon, zusammen ist. Ach ja, dann gibt es noch Peter Pettigrew, der auch ein Freund von Remus, Potter und Black ist. Er ist eher unscheinbar und wie ein kleines Anhängsel, sprich nicht wirklich auffällig. Aber zwischen einem Liebenswerten Menschen und zwei bescheuerten Typen, kann man ja nur untergehen. Alle zusammen nannten sie sich die Rumtreiber und waren für ihre Streiche innerhalb Hogwarts bekannt. Aber genug von Potter, Black und Co. Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass das Schuljahr zwar erst in einer Woche anfing, ich, aber schon angefangen hatte zu packen? Ich kenne mich und ich würde bestimmt alles vergessen, wenn ich erst am Vortag packen würde.

Hopeless Love - Jily FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt