Kapitel 53

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Verträumt

Ge. 02- Kapitel 53

»Du kannst mich Mal!«, rief ich. Was glaubte die, wer sie war? Glaubte sie ehrlich, dass ich so etwas Niederträchtiges mitmache? »Verpiss dich doch mit deinen Gerüchten und Bildern! Mehr kannst du eh nicht!«

Dilek lachte. Ich glaube sie hat einige Probleme- einige starke Probleme.

»Überleg noch einmal Ece. Das könnte dir alles zunichtemachen!«

Mit den Worten ging sie und ich äffte ihr den letzten Satz nach. Die regte mich voll auf!

Danach ging ich zum Unterricht und die Worte von dieser Schlampe hallten die ganze Zeit in meinem Kopf. Ich war entschlossen so einen Dreck nicht mitzumachen, aber trotzdem hörte das nicht auf.

Das schlechte war ja immer noch, dass Cihan uns nicht glaubte. Hm..., ich kann ihm ja die Nachrichten von Dilek zeigen! Genau, dann wäre das Thema ja auch abgehakt.

Nach der Schule gingen wir wie geplant zu dem kleinen Lokal von Tunçs Mutter.

Ich, Cihan, Tunç, Serkan abi und Alev saßen zusammen an einem Tisch und aßen. Es war eigentlich ganz lustig. Wir lachten viel und redeten über ganz verschiedene Sachen.

»Cihan, ich muss dir kurz etwa zeigen«, meinte ich und wir gingen kurz etwas raus. Ich spürte einen wütenden Blick von Tunç. Was hatte der denn?

Als wir genug von den Anderen entfernt waren, zeigte ich Cihan die Nachrichten und dachte dabei darüber nach, wie doof ich doch war. Wieso hatte ich das vorher nicht gemacht.

Cihan wurde zornig. »Die wird das so was von bereuen!«, zischte er. Mit schnellen Schritten ging er wieder rein und ich folgte ihm. Er schnappte seine Jacke, warf mehr als genug Geld auf den Tisch und zischte laut. »Ich muss los.«

Somit ging er und der Rest sah ihm blöd nach.

»Was hat du denn jetzt schon wieder angestellt?«, fragte Serkan abi und lachte dabei.

Ich machte ein Gespielten-Schluchz-Geräusch. Es war kein richtiges Schluchzen, sondern eine Mischung aus schreien, stöhnen und schluchzen.

Natürlich schoben die wieder alles auf mich!

Tunç lachte und äffte mein Schluchzen nach. Alle fingen an zu lachen, bis auf mich. Ich sah ihn nur arrogant an. Dabei suchte ich mit meinen Augen etwas, was ich nach ihm werfen könnte, fand jedoch nichts. »Du willst doch nicht, dass ich herum heule und zu meinem Bruder renne.«

»Ouuhh!«, rief Tunç. »Jetzt hab ich Angst!«, sagte er voller Ironie. Serkan abi warf ihm einen wütenden Blick zu, lachte aber dann.

Serkan abi musste nach einer Weile gehen. Er nahm auch Alev mit, die ihre Sachen von uns holen musste. Sie hatte ja bei uns übernachtet.

Ich blieb noch da, weil ich noch unbedingt diese Natasha sehen wollte, die letztes Mal so nett war. Sie war wohl Tunçs Nachbarin und sie kannten sich wohl lange.

Nach einer kurzen Zeit jedoch, fiel Tunç ein, dass sie heute gar keine Schicht hatte.

»Dann gehe ich Mal«, sagte ich und lächelte. Es wurde mit langsam unangenehm. Obwohl es noch so hell am Nachmittag war, war es heute aus irgendeinem Grund sehr leer hier und die Kellnerin war in der Küche.

»Bleib doch noch«, bat Tunç.

»Ich sollte aber vielleicht wirklich gehen«, meinte ich, doch Tunç schüttelte den Kopf. »Solltest du nicht.«

Ich lächelte nur leicht und er holte mir ein Cappuccino. Ich nippte leicht daran, weil es noch sehr heiß war und hörte ihm zu.

»Meine Eltern sind beide Anwälte. Meine Mutter führt dieses Lokal nur nebenbei. Sie hatte schon immer eine Schwäche für solche kleinen aber dennoch schönen Orte. Ich weiß noch, wie sie mir erzählte, dass sie mit ihren beiden besten Freunden einen Stamm-Café hatte. Es war auch so ein Ort- klein aber fein. Doch nach einer Zeit wurde es gerissen und deshalb hat meine Mutter das hier geöffnet.«

VerträumtWhere stories live. Discover now