Kapitel 59

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Verträumt

Ge. 02- Kapitel 59

Woher kannten die beiden sich denn? Am Montag war Alev nicht da. Das war der erste Tag von Olcay. Am Dienstag hatten wir keinen Unterricht mit ihr. Am Mittwoch war Alev krank und heute war Olcay die ersten beiden und Alev den Rest da. Die dürfen sich doch nicht kennen! Aber oha, wie viele Zufälle das sind...

Alev sah Olcay voller Überraschung an, währen Olcay nur leicht und vorsichtig lächelte.

»Woher kennt ihr euch denn?«, platzte es aus mir heraus und die Aufmerksamkeit der beiden Schönheiten gehörte nun mir.

»Wir?«, fragte Olcay und runzelte die Stirn, als sei es selbstverständlich, dass ich das wusste.

»Die da!«, rief Alev und zeigte unfreundlich auf Olcay. »Die fette da ist meine Cousine!«

Olcays und mein Mund klappte auf. Meiner, weil ich so geschockt war. Ich hatte das ehrlich nicht erwartet. Olcays, weil sie empört war, dass Alev sie als "fett" bezeichnet hatte, was auf keinen Fall stimmte.

Olcay schlug Alev leicht gegen die Schulter. Ich grinste. So, jetzt lass uns die Cousin-chen Mal etwas triezen. Sie haben das verdient! Wieso erfahre ich das erst jetzt!?

»Welche Cousine ist das denn?«, fragte ich und tat auf unschuldig.

»Ich bin Alevs einzige Cousine«, erwiderte Olcay. Sie war gesprächiger als sie aussah. Von außen sah sie aus, wie ein armes schüchternes unschuldiges Mädchen, aber sie war weder schüchtern, noch war sie schwach oder so. Cem war dafür der eindeutige Beweis.

»Ach so«, murmelte ich und grinste breit. »Dann ist das auch die Cousine, die Aids hat, oder?«

Alevs Augen wurden groß und Okcay sah Alev so an, als ob Alevs letzte Stunde geschlagen hätte... vielleicht auch letzte halbe Stunde. Auf jeden Fall hatte sie nichts mehr von dem kleinen unschuldigen Mädchen.

»DU HAST WAS ERZÄHLT?!«, kreischte Olcay und dabei bewegte sie ihren Kopf so, dass ihre Locken tanzten.

»Wann hab ich das denn erzählt?«, fragte Alev mit gerunzelter Stirn.

»Weißt du nicht mehr, Alev? Du hast doch Bekir erzählt, deine böse eifersüchtige Cousine hätte dich durch ihr Blut ihre Aids-Krankheit angesteckt«, erklärte ich und Alev ging einige Schritte weg von Olcay.

»Man Ece! Erzähl nicht alle halb!«, rief Alev und zeigte dann auf Timo, der immer noch auf dem Boden lag. »Wir haben wichtigeres zu tun!«

»Was denn? Lass ihn da vergammeln!«, rief Olcay und sah Alev immer noch zornfunkelnd an.

»Olcay, mein Lieblings-cousinchen, ich erklär dir alles zu Hause!«, versuchte Alev die Situation zu retten. »Außerdem wacht der Typ gleich auf! Wir sollten gehen!«

Olcay verschränkte die Arme. »Wenn es sein muss, befördere ich ihn wieder in Tiefschlaf.«

»Außerdem!«, rief Alev jetzt. Sie hatte plötzlich Mut gefasst. Ich grinste vor mich hin und beobachtete die Lage. Es war besser als Kino. »Außerdem, seit wann bist du hier? Woher kennt Ece dich? Wie lange bleibst du noch und warum habt ihr uns nicht bescheid gegeben?!«

»Okay, Luft holen, Alev!«, meinte Olcay und lachte vor sich hin. »Ich bin erst seit Montag hierher gezogen. Das heißt, ich lebe jetzt hier. Ece kennt mich also aus der Schule. Meine Mutter wollte euch eine Überraschung machen, aber das hat sie sich selbst vermasselt. Sie hatte viel zu tun.«

»Ach so«, murmelte Alev und sah wieder zu Timo. »Ich hab Angst, dass der wieder aufwacht, lass gehen!«

Ich und Olcay nickten und wollten gehen, da hörten wir Stimmen. Diese Stimmen erkannte ich sofort. Es waren die von Tunç und Serkan abi. Das konnte nicht gut enden.

VerträumtWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu