Kapitel 54

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Verträumt

Ge. 02- Kapitel 54

[Sicht von Cihan]

Ich rannte aus dem Lokal und ging sofort auf mein Motorrad zu, dass ich in der Nähe geparkt hatte. somit fuhr ich auf die Wohnung von Dilek zu. Wie konnte man nur so erbärmlich und niveaulos sein? Wie konnte ich auf so eine Schlampe reinfallen?

Ich klingelte tausend Mal und Dilek machte die Tür auf.

»Ist jemand zu Haus?«, fragte ich und versuchte so ruhig zu klingen wie nur möglich. Dilek schüttelte den Kopf und sah mich verwirrt an.

Ich betrat die Wohnung und Dilek schloss die Tür. »Ist alles okay?«, fragte sie. Ich schwieg.

»Alles okay?«, wiederholte sie und ich und sah sie voller Wut an.

Wie konnte man nur so abartig sein? Wie konnte ich ihr glauben? Ich war beinahe wütender auf mich, als auf sie. Das Schlimmste war ja, dass mich Ece und Alev gewarnt hatten.

»Sag du mir, ob alles okay ist«, zischte ich laut und sie zuckte zurück.

»Ich bring dir etwas zu trinken«, erklärte Dilek und wollte ging. Ich biss mir die Zähne fest zusammen. Als sie wieder mit einem Glas Wasser zurück kam, sah ich sie voller Wut an und ihr fiel das Glas aus der Hand. »Könntest du mir bitte sagen, was du hast, Cihan?«

»Natürlich«, sagte ich und lächelte gespielt.

»Vielleicht solltest du dich aber zuerst beruhigen«, schlug sie schnell vor und ihre Augen wurden groß und rund.

Ich schüttelte den Kopf und sah mir den Raum an. Es war wie immer, nur hatte es heute etwas Eigenartiges an sich. Etwas, dass mein Blut zum kochen brachte.

»Wenn ich warte, werde ich noch wütender.«

Ich hörte, wie Dilek schluckte. Ihre Hände zitterten und ich fragte mich, wie ich aussah. Ich fragte mich, ob ich meinem Inneren entsprechend aussah- voller Wut und so, als ob ich gleich auf jemanden drauf springen könnte.

»S-setz dich doch erst einmal hin«, stotterte Dilek und sah auf ihre Hände.

Ich schüttelte wieder meinen Kopf. »Ich bleibe nicht lange.«

Dilek sah mit ihren verängstigten Augen zu mir und ich tat währenddessen meine Hände in die Hosentasche. »Dilek, was glaubst du, wer du bist?«, fragte ich und versuchte dabei wirklich mich zu beruhigen. Das war es, was ich so hasste. Ich hasste Leute mit zwei Gesichtern. Ich ballte meine Hände zu Fäusten.

»Äh, ich- ich weiß nicht, w-was du meinst«, stotterte sie.

»DILEK, WILLST DU MICH VERARSCHEN!?«, rief ich und Dilek ginge einige Schritte zurück. »So kenne ich dich doch gar nicht«, murmelte sie. »So sehe ich dich zum ersten mal.«

»Tjah«, erwiderte ich. »Manche haben eben noch ein anderes Gesicht, aber damit kennst du dich doch am besten aus, oder? Drohungen, Lügen, falsche Lächeln. Woraus besteht dein Leben, Dilek?«

Ihr kullerte eine Träne die Wange hinunter. Sie hatte schnell bemerkt, worauf ich hinauswollte »Ich-«

»Hör auf, dich wie ein Kind zu benehmen! Wärst du ein Kerl, hätte ich dich blutig geschlagen!«

Dileks Blick richtete sich zur Tür, als ob sie jeden Moment hätte weglaufen können.

»Cihan, es ist...«

»Es ist zu Ende, ich weiß!«, rief ich. Sie merkte, dass ich weg wollte und hielt mich an meinem Arm. »Hör mir bitte zu!«

»WARUM?! Damit ich weiter deinen verfickten Lügen zuhören kann?«

VerträumtWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu