Kapitel 40

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Verträumt

Ge. 02 -Kapitel 40

»Sie meinen, Nisan will nicht gesund werden?«, fragte Yakup ungläubig.

»So etwas in der Art«, erklärte der Arzt. »Sie versucht somit Erinnerungen zu verdrängen. Ihre Psyche wird damit aber nur kaputter.«

»Wie können wir ihr helfen?«, fragte Yakup abi und man sah ihm seine Sorge schon an.

»Es ist bei jeder Person anders. Es ist vor allem wichtig, dass ihre Laune nicht sinkt. Sie muss selber wollen, gesund zu werden...«

Der Arzt schaute nun noch ernster. »Es sind jetzt schon ein und ein halbes Jahr vergangen. Wir haben viel durchgemacht. Nisan hat sich gut aber auch in schlechter Weise entwickelt. Sie hat Angst und braucht Zuflucht. Bis jetzt hat sie sogar einige Male geredet. Wir brauchen nur etwas, was ihre innere Meinung ändert. Ich meine, es ist vielleicht sogar etwas sehe kleines für uns, was sie ändern kann. Da es bei jedem Patient anders ist, kann ich dazu nicht viel sagen, aber eins weiß ich genau. Es ist genug Zeit vergangen und wenn Nisan nicht verarbeiten kann, werden die Chancen zu ihrer Genesung schwächer.«

Yakup abi nickte und wirkte dabei sehr angespannt. »Darf ich sie raus nehmen? Ich meine hier findet sie nichts, was sie an das Leben bindet.«

»Tut mir Leid, aber sie ist immer noch selbstmordgefährdet.«

Yakup nickte.

[Sicht von Alev]

Nachdem ich Nisan besucht hatte, hatte ich ein schlechtes Gefühl in der Magengrube. Sie hatte so schlechtes erleidet. So viel Zeit war vergangen.

Ich legte mich in mein Bett, doch konnte unmöglich schlafen. Vor allem hätte mir dasselbe passieren können. Bekir... an ihn wollte ich eigentlich gar nicht mehr denken, aber es kam einfach. Beinahe wäre ich ihm nicht entkommen. Hätte ich Ece und Serkan abi nicht bei mir gehabt...

Ich schloss dir Augen fest, in der Hoffnung, das dir Erinnerung verblasste. Bekirs Gesicht wurde aber nur deutlicher in meinem Kopf.

Sofort stand ich auf und ging in die Küche. Ich trank ein Glas Wasser und beruhigte mich langsam. Danach schlief ich auch schon.

Am nächsten Tag in der Schule musste ich mich wieder mit Yasin herumschlagen. Er hatte noch mehr Kataloge gebracht und zeigte mir Brautkleider. Ich hatte aufgegeben, ihm zu erklären, dass wir NICHT heiraten.

Ich zeigte wahllos auf irgendwelche Sachen und bat ihn dann mir zuzuhören. Die Aufgaben, die uns gegeben wurden, sollten wir heute zu Ende machen.

Yasin machte sie alle sofort fertig. Der war schlauer, als er vormachte. Danach erzählte er wieder über unsere angeblich bald stattfindende Hochzeit. Es war mir einfach egal. Sowieso würde ich ihn nach zwei Tagen nicht wiedersehen.

»Wir sollten uns auch küssen«, meinte Yasin und ich war geschockt schüttelte den Kopf. Was wollte der Typ denn von mir?! »Erst nach der Hochzeit«, sagte ich.

Er sah mich traurig an. Pf...

»Ein Kuss«, bat er, doch ich schüttelte wieder den Kopf.

Dann kam er mit seinem Stuhl näher zu mir. Ich rutschte weiter. Er kam wieder zu mit und das ging so weiter, bis wir an der Wand waren. Nun konnte ich nicht weiter. Toll.

Ich saß da und plötzlich setzte er sich auf meinen Schoß. »Yasin!«

»Kuss auf die Wange?«, fragte er und ich gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. Er war schließlich noch ein kleiner Junge.

Er schien zufrieden zu sein, für die Weile. »Wir müssen unseren Facebook-Beziehungszustand ändern!«

Ich knallte meinen Kopf auf den Tisch. »ICH HEIRATE NICHT MIR DIR!«

VerträumtWhere stories live. Discover now