Kapitel 31

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Verträumt

Ge. 02- Kapitel 31

Was hatte er gesagt? Heiraten? Ich sah ihn ungläubig an. War das ein schlechter Scherz?

Er grinste mich frech an. »Wieso hörst du auf, Übungen zu machen?«

Ich tat so, als hätte ich das mit dem "heiraten" nicht gehört und machte weiter mit den Übungen.

Gerade wo ich durch den Bengel gestresst war, half mir die Übung plötzlich, mich zu entspannen. So unnötig war sie also doch nicht.

[Sicht von Ece]

Ich und Tunç zeigten Ganze die Biologie und Chemie Räume, die freien Klassenräume und Erdkunderäume. Sie schien das alles noch weniger zu interessieren, als mich und Tunç. Ich war einfach nur am Verzweifeln. Was würde das Mädchen sagen? Ich musste sie schleunigst zum Lachen bringen.

Während sie kurz zum Mädchenklo ging, wartete ich mit Tunç auf sie.

»Du machst zu viel Stress«, meinte Tunç und sah mich etwas verwirrt an.

Ich seufzte. »Für mich geht es um mein Abitur.«

»Was?«

Ich erklärte ihm kurz und knapp, was es mit unserer "geliebten" Englischlehrerin auf sich hatte. Er verstand mich und entschuldigte sich, warum auch immer. »Ich gebe mir mehr Mühe«, versprach er mir und ich lächelte. »Du gibst dir schon genug Mühe.«

Er grinste mich frech an. Dieses Grinsen hatte etwas Ansteckendes. Etwas in mir begann zu kribbeln.

Da kam unsere kleine Gamze wieder. Sie sah von mir zu Tunç, sagte jedoch nichts.

»Bist du bereit, wieder die Treppen hoch zu gehen?«, fragte ich sie. Meine Laune hatte Tunç sofort wieder hochgetrieben. Sie nickte.

Wir gingen wieder die Treppen hoch. Gamze war verspielt und rannte vor uns beiden. Ich rutschte an der Treppe aus und fiel Tunç in die Arme. Meine tollpatschige Seite kam wieder zu Vorschein.

Es geschah wie in Zeitlupe. Ich fiel und er fing mich auf. Als hätten wir es so geplant. Ich landete in seinen Armen und sah ihm direkt in die Augen. Ich hatte mich mit meinen Händen an seine Arme geklammert, als er mich auffing. Er sah mir so tief in die Augen, sodass ich denken könnte, dass er alle meine Gedanken lesen könnte.

Gamze, die das bemerkt hatte, drehte sich um und fing an zu klatschen. »Yeah, jetzt darfst du sie küssen.«

Ich und Tunç sahen sie verständnislos an und ich richtete mich wieder auf. Ein und ausatmen. Mein Herz wollte sich nicht beruhigen. Wie schlimm war es? Wie rot war ich?

Gamze kicherte wieder und ging die Treppen hoch.

»Danke«, sagte ich zu Tunç und lächelte etwas.

»Hab ich doch gern gemacht«, meinte er und grinste dabei breit. »Wenn so eine Schönheit wie du hinfällt, fang ich sie doch liebend gern auf.«

Ich hob eine Braue. »Ach?«

Er lachte.

»Mann! Könnt ihr euer Turteltäubchen-knutsch-knutsch-Gerede nicht auf später verschieben?«, rief Gamze, die schon viel weiter gelaufen war.

»Gamze!«, sagte ich mit einem leicht drohenden Unterton und musste lachen. In dem Moment sah ich sie nicht mehr, als das Mädchen, dass meine Zukunft verändern konnte.

Ich rannte ihr hinterher. Gamze quiekte kurz und rannte dann die Treppen hoch.

»Ich krieg dich eh!«, rief ich ihr nach. Ich gebe es zu. Ein bisschen verspielt war ich ja schon...

VerträumtWhere stories live. Discover now