109. »Bis morgen dann!«

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So kam es, dass wir kurze Zeit später alle in einem großen Kreis um Tianas Lager versammelt saßen und abwechselnd erzählten. Schließlich kamen wir zu dem Punkt, an dem Connors Dark-Tattoo entdeckt wurde. »Ich sagte euch doch, ich hab keine Ahnung, wie das da hin kam!«, beteuerte dieser verzweifelt. »Alles, ich würde alles tun um euch davon zu überzeugen, glaubt mir doch endlich, verdammt noch mal!«

»Hey!« Tiana winkte ihn zu sich heran. »Du hast viel für mich getan, denke ich. Aber wiederhole doch noch mal«, ihre Augen bohrten sich in Connors, »was du eben gesagt hast.« Verunsichert sah Connor sie an. Ihr Blick konnte ganz schön einschüchternd sein, das musste ich zugeben. »Ich...weiß nicht, woher das Tattoo ist. Aber ich bin ganz sicher kein Dark!«, bekräftigte Connor schließlich.

Lukes abfälliges Schnauben war unüberhörbar. »Er spricht die Wahrheit«, sagte Tiana leise. Ihre Worte lösten absolute Stille aus. Alle Augen waren auf sie gerichtet. »Ich erkenne Lügen«, erklärte Tiana überflüssigerweise Tymian und Attica. Als Erste fand Alecya ihre Sprache wieder. »Connor, es...tut mir Leid, jemals an dir gezweifelt zu haben...« Als ob Worte das irgendwie wieder in Ordnung bringen könnten.

Beherzt umarmte ich Connor, der es noch nicht ganz fassen konnte, dass ihm endlich geglaubt wurde. Tief in meinem Herzen hatte ich gespürt, dass er kein Verräter war. Abwartend sah ich Luke an. Er machte keine Anstalten, sich zu entschuldigen. »Luke!«, zischte ich. War das sein Ernst? » Ich hasse ihn immer noch. Das Tattoo war nur das letzte Bisschen, das das Fass zum Überlaufen gebracht hat!«, spie Luke mit rot funkelnden Augen aus.

Ich schüttelte verständnislos den Kopf. Ob ich irgendwann nachvollziehen können würde, was die beiden so gegeneinander aufbrachte? In meinen Gedanken tauchte kurz zusammenhanglos das Buch aus dem Archiv der Darks auf. Keine Ahnung, weshalb. »Ich würde gerne heute Abend nach Hause gehen«, sagte Connor leise. »Das alles...war so viel auf einmal. Wäre das okay...?« Ich setzte seine Überlegungen fort.

»Es wäre vielleicht für uns alle ganz gut, heute nach Hause zu gehen. Hier im Baumhaus können wir schlecht alle übernachten. Aber was ist mit Ty und Attica...?« »Die können hier bleiben. Für vier Personen ist Platz. Aya wird dann auch nach Hause gehen, wir passen ja jetzt wieder auf Tiana auf«, lächelte Alecya und die Frau namens Aya nickte bestätigend. Ich seufzte innerlich vor Erleichterung auf. Endlich nach Hause.

»Morgen treffen wir uns in Welshnam, okay?«, fragte Tiana und sah uns flehend an. »Klar«, antwortete Luke sofort und Connor und ich nickten bestätigend. »Dann machen wir uns mal auf den Weg.« Luke stand auf. »Bis morgen dann!« Es hatte angefangen zu dämmern. Wir drei mussten ganz genau auf die Stufen der Leiter achten, die vom Regen auch noch rutschig war.

Unten angekommen bat Connor uns: »Könntet ihr vielleicht noch kurz mit zu mir kommen? Meine Eltern nehmen mir sonst die Geschichte, die ich ihnen aufgetischt habe um euch begleiten zu können, nicht ab...« Er verzog verzweifelt das Gesicht. »Kein Problem«, meinte ich und lächelte ihn an. Luke drehte den Kopf weg und sagte nichts. »Also gut, fliegen wir los«, meinte er dann und die letzte Etappe unseres Heimweges begann.

***

Das Haus der Familie Wonders sah noch genauso aus, wie ich es in Erinnerung hatte. Die vielen Blumen und das Reetdach leuchteten einladend durch die Dunkelheit. Mittlerweile tröpfelte es nur noch, der schlimmste Regen war verflogen. Durch die Fenster des Hauses drang kein bisschen Licht, aber die Garage war hell erleuchtet, wie man durch ein Milchglasfenster an der Frontseite erkennen konnte.

»Dad?«, rief Connor und blieb unschlüssig vor der kleinen Tür an der rechten Seite der Garage stehen. Einen Moment passierte gar nichts, dann öffnete sich die Tür und Mr Wonders erschien. Seine blassblauen Augen bohrten sich kurz in meine, bevor sein Blick auf seinen Sohn fiel. »Connor!« In seiner Stimme schwang Freude mit. »Kommt doch rein«, meinte Mr Wonders, während er seinen Blick prüfend schweifen ließ.

»Draußen muss es ziemlich nass und kalt sein.« Connor sah überrascht aus. »Ich durfte die Garage vorher noch nie betreten...«, wisperte Connor so leise, dass nur ich es hören konnte. Ein ungutes Gefühl beschlich mich, aber ich versuchte dies mit einem Lächeln zu überdecken und nickte. »Vielen Dank, das stimmt«, meinte ich freundlich.

Wir folgten Connors Vater ins Innere.
Zuerst betrat man einen kleinen Raum, den bis zum Bersten mit Werkzeugen vollgestopfte Regale säumten. Eine weitere Tür führte in den größeren Teil der Garage.
Dort, wo man ein Auto erwartet hätte, waren nur weitere mehr oder weniger gefüllte Regale mit allem möglichen Krimskrams. »Ich sammle gern«, erklärte Mr Wonders verlegen und führte uns zu einem Regal ganz am hintersten Ende der Garage.

Dort waren einige wertvoll aussehende Steine kunstvoll nebeneinander ausgestellt. »Ah, wartet hier einen Moment«, meinte Mr Wonders plötzlich und eilte zurück in den kleinen Raum. »Ich muss euch unbedingt etwas vorführen...«

\°^°/ Nur noch ein Kapitellllllllll....!
Ich hab den ganzen Morgen bis eben dran gesessen und bin nun fertig! Das letzte Kapitel veröffentliche ich vielleicht noch heute - wenn es jemanden gibt der nicht warten möchte?🌚

Dragons-Magische VerwandlungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt