86. »Oh mein Gott...« (&TREFFEN)

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Es gibt so etwas, das nennt sich Warten. Hatte ich schon erwähnt, dass ich es hasste? Eigentlich hatte ich gedacht, nach der Heilung wäre alles gegessen. Jetzt saß ich zusammengesunken am Tisch und starrte durch das Fenster in den Sonnenuntergang. Das Unwetter hatte sich größtenteils verzogen, aber ein paar Wolken waren noch da und leuchteten von der untergehenden Sonne in einem blassen Orange. Eine Weile hatten wir uns krampfhaft an einer Konversation versucht, was aber gründlich schiefgegangen war.

Jetzt saß Speedy neben mir und zockte irgendein Spiel auf seinem Smartphone, während Lucas auf seinem Stuhl eingeschlafen war. Vermutlich eine Folge dieses Türkis-Zaubers. Tymian und Teamon waren in den Garten verschwunden, obwohl Ty sich anfangs dagegen gesträubt hatte, seinen Platz neben Archer aufzugeben. Pinkie war schon vor einer Weile hinausgegangen, ohne ein Wort gesprochen zu haben. Noch vor einem Tag waren meine größten Probleme eine verdammte Lüge und meine hysterische Mom gewesen und nun fürchtete ich um Archers Leben!

Schlimmer konnte es kaum werden, aber noch dazu kam die Sorge um Attica. Wir mussten sie befreien, auch wenn ich zugeben musste, dass ich absolut nicht wusste, wie das zu bewerkstelligen war. Resigniert ließ ich den Kopf auf die Tischplatte sinken und konzentrierte mich ganz auf das kalte Holz. Die Stunde war fast um und von Archer war immer noch kein Lebenszeichen gekommen, was eine Unruhe in mir auslöste, die immer mehr drohte hervorzubrechen.

Laut atmete ich aus und richtete mich auf, um einen Blick auf Speedys Display zu werfen. Candy Crush? Ernsthaft? Die Hintertür klapperte und die Zwillinge kamen herein. Tymian steuerte sofort wieder auf seinen Platz auf der Couchlehne zu, Teamon machte ein paar halbherzige Schritte in Richtung Tisch, blieb dann aber doch stehen und lehnte sich ans Bücherregal. »Wie lange noch?« , fragte er ruhig. Tymian warf ihm einen bitterbösen Blick zu.

Speedy unterbrach sein Spiel und warf einen Blick auf die Anzeige. »Fünf Minuten«, flüsterte er und tippte fahrig auf dem Display herum. Nein, nein, nein! Als hätte Tymian meine Gedanken gelesen, flüsterte er mit heiserer Stimme: »Komm schon Arch, das kannst du mir nicht antun. Nicht du auch noch.« Er klang so gebrochen, dass mein Atem stockte. Ich hatte nie über seine Eltern nachgedacht, aber in diesem Augenblick fragte ich mich unwillkürlich, wo sie waren.

Bei der Allianz? Meine Hände ballten sich zu Fäusten; so fest, dass die Fingernägel sich in die Handflächen bohrten. Was war schiefgelaufen, dass der Zauber nicht wirkte? Hatte ich vielleicht einen Fehler gemacht? Ein Schluchzen unterbrach die bedrückte Stille. Und dann war auf einmal die Hölle los. Teamon sprintete zur Couch, von der ein leises Röcheln kam.

Ein eiskalter Schauer jagte mir über den Rücken und ich war unfähig mich zu rühren. Speedy hatte das Smartphone sinken lassen. Dann flüsterte Tymian: »Oh mein Gott, du Scheißkerl. Jag mir nie, nie wieder solche Angst ein, hörst du?!« Ungläubig riss ich die Augen auf und drehte den Kopf. Archers Augen waren geöffnet. Kaltes Wasser durchnässte mein Gesicht und ich merkte, dass es Tränen waren; Tränen der Erleichterung.

Ich konnte nichts außer Tymians Worte zu wiederholen: »Oh mein Gott...« Teamon fuhr sich wild durch die Haare, auch ihm stand unbändige Erleichterung und Freude ins Gesicht geschrieben. »Alter, ganz vorsichtig«, sagte er schnell und drückte Archer zurück ins Polster, der sich ungeschickt versucht hatte aufzurichten. Jetzt war Tymian nicht mehr zu halten und fiel Archer um den Hals.

Er sagte nichts, tat nichts, außer ihn zu umarmen, und das sagte irgendwie mehr aus, als irgendetwas. Archer war für ihn wie ein zweiter Bruder. Fast schon fühlte ich mich fehl am Platz, als ich die drei da sah, als mir jemand kräftig den Arm drückte. »Danke.« Verwirrt sah ich Speedy an, um sicherzugehen, dass seine Worte wirklich mir gegolten hatten, dann erst konnte ich es verarbeiten. Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen, ein irres, glückliches Grinsen.

Archer ging es gut! Nun ja, mehr oder weniger. Er sah sehr blass aus und konnte kaum sitzen, aber er lebte, und das war es, was zählte. Teamons Blick begegnete meinem und er nickte mir zu. Wie konnte es sein, dass sie alle dankbar und nicht wütend waren? Egal, einfach egal. Würde Tymian mir verzeihen können? Ich wusste es nicht, was mein Lächeln sofort wieder verschwinden ließ.
"Was...", krächzte Archer und versuchte erneut, sich aufzurichten, bis Tymian ihm half. »Was ist passiert?«

Neein, so schnell lasse ich ihn nicht krepieren. Ihr kennt ihn ja kaum, da wär das nicht so tragisch :p

Das mit dem Treffen hat so einige Fragen aufgeworfen, die ich mal zu beantworten versuche.
Ja, ein ECHTES Treffen. Natürlich nur diejenigen, die so was machen dürfen/können.
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[Alternativ könnte man auch mal irgendwie eine WA Gruppe machen oder sowas, aber ich habe so gut wie keine Netzwerke in der Form außer Insta, WA und YT. Von denen käme dann iwie nur WA in Frage.]
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Wir würden erst mal besprechen, wer kommen würde und dann muss man einen Treffpunkt finden. Wir wohnen ja wohl kaum alle in nächster Nähe.
Da wäre dann auch die Frage, ob wir noch mehr Leute fragen wollen, nach dem Prinzip des letzten Treffens:
Kleinere Gruppen finden sich, z.B. gab es unter anderem (wenn ich mich richtig erinnere) eine in München und eine in Stuttgart. Das wäre dann z.B die Gruppe München. Für jede Gruppe gibt's natürlich einen Organisator, der den Treffpunkt und sowas plant.
Wie wir das machen wollen, ist noch vollkommen offen, keine Ahnung, ob wir überhaupt genug sind und ob wir das hinbekommen.
Ich würde auf jeden Fall für alle, die echtes Interesse haben, eine WhatsApp Gruppe vorschlagen, wo man Näheres bespricht.
Weitere Fragen?
Meinungen?

Bis zum nächsten Kapi, ihr Lieben♡

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