19. »Ab sofort müssen wir sehr vorsichtig sein!«

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»Gleich«, kam eine atemlose Antwort und mir fiel ein Stein vom Herzen. Sie hatten es wohl geschafft! Ich landete hinter ein paar hohen Büschen und verwandelte mich zurück. Luke hatte sich auf die Knie fallen lassen und sah leicht grünlich im Gesicht aus. »Hättest du auch weniger Kurven fliegen können?«, fragte er missmutig. Ich überhörte das und hockte mich neben ihn. »Alecya und Tiana kommen gleich. Aber, es ist wahr - du hast deine Kräfte gefunden!«

Er hob den Kopf und sah mich an. »Aber um welchen Preis! Die Dunklen Drachen sind jetzt erst recht hinter uns her!« Bestimmt schüttelte ich den Kopf. »Die wären so oder so hinter uns her. Und jetzt haben wir durch dich eine Chance, uns zu wehren!« Das schien ihm einzuleuchten. »Du hast Recht.« Mit einem schiefen Lächeln ließ er eine glitzernde Wasserblase entstehen und über meinen Kopf schweben.

Ich schaute nach oben und in diesem Moment zerplatzte die Wasserblase. Kreischend stürzte ich auf Luke zu und gab ihm einen kräftigen Schubs. »Du Mistkerl!« Ich wrang meine triefenden Haare aus und starrte ihn böse an. »Na, ihr zwei?«, fragte eine bekannte Stimme hinter mir. Ich fuhr herum und grinste breit. »Alecya! Ihr habt es geschafft!« Sie stemmte eine Hand in die Hüfte und trat auf mich zu.

»Na klar. Dachtest du, wir lassen uns von irgendwelchen läppischen Drachensuchern unterkriegen?« Tiana unterbrach ihr Geprahle. »Los, Leute. Wir gehen zum Campingplatz zurück, bevor die beiden wieder auftauchen. Ab sofort müssen wir sehr vorsichtig sein! Keiner fliegt mehr alleine los. Verstanden?« Wir nickten zustimmend. Das Risiko war es nicht wert.

***

Der Nachmittag brach an und damit wurde es auch Zeit, sich zu verabschieden. Die Adressen hatten wir selbstverständlich ausgetauscht, und sobald Luke einigermaßen fliegen konnte, würde es ein Leichtes sein, die beiden zu besuchen. Trotzdem musste ich die Tränen hinunterschlucken, als wir uns im Wald trennten. »Wir schreiben uns!«, rief Tiana über die Schulter, ehe sie mit Alecya verschwand.

Mir war bewusst, welches Glück wir gehabt haben mussten, diese beiden zu treffen. Dank dieser Begegnung hatten wir viele wertvolle Tipps und Informationen bekommen. Gemeinsam gingen Luke und ich wieder zurück, das Zelt abbauen. Bei dem Gedanken, dass morgen wieder Schule war, musste ich seufzen. Wie sollte ich mich im Unterricht konzentrieren können, wenn ich gleichzeitig wusste, dass da draußen irgendwo Ryan und seine Bande nach uns suchte.

Für den Moment waren wir ihnen entkommen, aber was würde in den nächsten Wochen passieren? Wir hatten kaum Erfahrung mit unserem Geheimnis und zur Polizei konnten wir schlecht gehen. »Ja hallo, mein Freund und ich werden von einem Psycho verfolgt, der uns in irgendeine Festung bringen will, weil wir uns in Drachen verwandeln können.« Das käme bestimmt gut. Im Bestfall würden wir im Zirkus landen, oder in einem Labor. Nein danke!

***

Die halbe Nacht war ich wachgelegen. Bis um drei Uhr morgens! Und das nur, weil ich wegen Ryan nicht einschlafen konnte. Warum musste das mir passieren? Andere wären vielleicht froh darüber gewesen, ja, aber ich ganz sicher nicht! Würde jemand mit mir tauschen wollen, ich würde sofort zusagen! Jetzt saß ich in Physik neben Luke und versuchte krampfhaft nicht einzuschlafen. Die Schatten unter meinen Augen muss ich wohl nicht erwähnen.

Ich klammerte mich an den Gedanken, dass ich Connor irgendwie das mit den Drachenjägern beibringen musste - möglichst so, dass ich Luke nicht erwähnte. Wenn ich mich doch nur ausruhen könnte...Nur ganz...kurz...ein paar Minuten...Meine Augen klappten zu. Der Schlaf vernebelte meine Gedanken und ich glitt - nicht ins Reich der Träume. Ein Rippenstoß holte mich unsanft in die Realität zurück. »Spinnst du?!«, flüsterte Luke. »Du kannst doch nicht einfach einschlafen!«

Ich grummelte etwas Unverständliches. Plötzlich war ich hellwach: ich hatte DIE Lösung gefunden! Ryan wusste nichts von Connor, Connor wusste nichts von Ryan. Das musste ganz einfach nur so bleiben! Ich erzählte Connor einfach nichts und schützte ihn so. Irgendwie war ich erleichtert. Vielleicht hatten wir ja doch eine Chance, dass Ryan uns nicht fand. Und - falls doch - würde ich vielleicht bis dahin meine Drachenkraft haben!

Es konnte doch nicht sein, dass Luke und die anderen besondere Kräfte hatten und ich nicht! Eine verrückte Idee schoss mir durch den Kopf: ich würde alle möglichen Fähigkeiten durchprobieren, und vielleicht fand ich so heraus, was ich konnte! Einen Versuch war es wert.

Naa, was denkt ihr: hat Connie besondere Kräfte? Wenn ja, welche?
Schreibt eure Vorstellungen in die Kommentare! (ich hab mir schon alles genau überlegt, also könnt ihr es nicht beeinflussen.)

Eure FantasyWriting14

Dragons-Magische VerwandlungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt