7. »Unglaublich!!«

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Ich krümmte mich weiter auf dem Boden, ein rasender Kopfschmerz hielt mich gefangen. Ich spürte kaum Connors Hand auf meinem Arm. Seit ich diese Stimme - Connors Stimme - in meinem Kopf gehört hatte, rasten unglaubliche Schmerzen durch meinen Kopf.

Keuchend schüttelte ich mich, doch der Schmerz ließ mich nicht los. Wie von Weitem hörte ich Connor. »Gott, Connie! Was ist los? Connie! Sprich doch mit mir!!«

Der Druck auf meine Schläfen wurde unerträglich. »Connie! Sag was, bitte!«, war das Letzte, was ich hörte, dann wurde mir schwarz vor Augen.

***

Ein ständiges Auf und Ab, rhythmisch. Ich schlug die Augen auf. Dunkler Stoff verdeckte mir die Sicht und ich bewegte meinen Oberkörper, um etwas erkennen zu können. Da ging ein Ruck durch mich und das Auf und Ab hatte ein Ende.

Erst jetzt bemerkte ich die Arme, die um mich geschlungen waren. Erst dann verstand ich endlich: Jemand trug mich und war jetzt stehen geblieben. Ich spürte, wie ich vorsichtig abgesetzt wurde und blickte auf.

Connor sah mich mit einem ängstlichen, fast entsetzten Blick an. Er kniete sich neben mich. Mein Umfeld wurde langsam etwas klarer. Wir waren noch im Wald, aber ich kannte diesen Weg nicht. Ich lag auf einer Bank am Wegrand, die Sonne war im Osten ganz leicht durch einen Nebelschleier erkennbar.

Wie lange war ich wohl weg gewesen? Die Kopfschmerzen waren wieder weg, aber woher waren sie gekommen? Ich war ja nicht krank! Connor begann zu sprechen.

»Hast du mir einen Schrecken eingejagt! Was war denn bloß los?! Von einem Moment auf den anderen bist du einfach zusammengeklappt!« Ich verzog das Gesicht. »Ich habe deine Stimme in meinem Kopf gehört und dann hatte ich plötzlich riesige Kopfschmerzen«, sagte ich leise.

Schuldbewusst sah er mich an. »Ich hätte das nicht machen dürfen.« Dann erhellte sich seine Miene. »Aber es hat funktioniert! Ich wusste auch nicht, wie das möglich war, aber ich war mir sicher, du würdest mich verstehen, wenn ich so intensiv dachte. Und jetzt sagst du, es hätte geklappt!«

Er jubelte. »Unglaublich!!« Ich setzte mich auf. »Aber mach das bloß nicht noch mal!« Wieder trat der schuldbewusste Ausdruck in seine Augen. »Tut mir Leid.« Er ließ den Kopf hängen. »Schon gut, du konntest es ja nicht ahnen«, lenkte ich ein.

»Und du hast mich durch den Wald getragen. Wo wolltest du eigentlich hin?« »Zu mir nach Hause. Ich wusste nicht, was ich machen sollte.« Er klang hilflos. Ich wollte nicht, dass er so niedergeschlagen dreinblickte. Ich wollte sein Connor - Lächeln sehen.

»Mir geht es wieder gut! Meinst du, du kannst auch in deiner Menschengestalt in meinem Kopf reden?«, fragte ich übertrieben begeistert. »Ich weiß nicht. Aber wir probieren es lieber nicht aus. Ich will nicht, dass du noch mal zusammenklappst.«

Ich zog eine Schnute. »Das finde ich gemein!« »Egal, also ich muss jetzt nach Hause. Und du?«, fragte er. Der Stand der Sonne, die zentimeterweise über den Horizont lugte, ließ darauf schließen, dass es rund fünf Uhr war. Noch zwei Stunden, bis ich daheim erwartet wurde.

»Ich nicht. Es ist doch noch so früh!« Ein Lächeln glitt über sein Gesicht, das Lächeln. »Du kannst mit zu mir kommen, wenn du magst!« Da konnte ich doch nicht nein sagen. Entschlossen sprang ich auf und fragte eifrig: »Wie weit ist es denn noch?«

»Nicht sehr weit. Vielleicht ein Kilometer« , antwortete er und wies in die Richtung des Nachbarorts. »Unser Haus liegt ganz am Rand.«

Während des Weges zu Connors Zuhause unterhielten wir uns noch über dies und das und ich fand heraus, dass er adoptiert worden war und deshalb seinen Eltern nicht ähnlich sah und dass seine Adoptiveltern eine Werkstatt hatten, in die aber niemand reingehen durfte.

Als wir zwischen den Bäumen hervortraten, kam ein langes Maisfeld in Sicht, an dessen Ende eine kleine Häusergruppe den Anfang des Ortes markierte. An einem der Häuser hielten wir an; es war ein sandfarbenes Holzhaus mit rotem Reetdach und hübschen blauen Fensterrahmen.

Entlang der Eingangstür waren unzählige Blumenkästen aufgestellt, in denen verschiedene bunte Blumen blühten. »Das ist unser Haus«, seufzte Connor. »Du kannst ruhig zugeben, dass du es kitschig findest.« »Ich finde es wunderschön«, entgegnete ich. Das fand ich wirklich.

Unser Reihenhaus war grau, ohne jede Verzierung und die alte Fassade bröckelte bereits. Jede Pflanze starb innerhalb von wenigen Wochen - was vermutlich an meinen miserablen Pflanzenkenntnissen lag - , sodass es noch trostloser wirkte.

Gespannt folgte ich Connor zur Tür. Ob es drinnen auch so hübsch hergerichtet war?

Ein weiteres Kapi (: Irgendwie habe ich gerade so viele Ideen, dass ich gar nicht aufhören kann zu schreiben! Es wird also vermutlich öfter als jede Woche einmal ein neues Kapi kommen, je nachdem wie viel ich schaffe :D
Danke für die 5 Votes und 45 Views!!
Auf dem Bild seht ihr Connie als Drache!

Dragons-Magische VerwandlungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt