54. »So weit alles verstanden?«

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Ich beobachtete die Bewegungen der Frau genau. Sie bewegte sich anmutig und doch blitzschnell, während sie mit ihrem Kurzschwert immer mehr Treffer landete. Ihr Gegner, ein blonder junger Mann, war auch ein großartiger Kämpfer, sah aber im Vergleich zu ihr wie ein ungeschickter kleiner Junge aus.

Tymian stand mit verschränkten Armen neben mir und Alecya und sah sich das Geschehen an. Er hatte uns schon früh aus den Federn geworfen und hierher geschleppt, zu einem der Trainingsfelder. Die beiden beendeten gerade den Kampf mit einem Händeschütteln und die Frau kam auf uns zu.

Sie war im Alter von Alecya, vielleicht etwas älter. Ihr schwarzes Haar umwehte ihr Gesicht und ließ sie noch kriegerischer aussehen. Sie warf ihr Kurzschwert achtlos zu Boden und lächelte uns an. »Sind sie das?«, fragte sie Tymian. Er nickte und deutete auf sie.

»Das ist Maxime de Garth, die erste Anführerin der Allianz.« Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, und Alecya ging es offenbar genauso. »Ihr seid hier, um ein bisschen fit zu werden. Als Erstes braucht ihr aber ein bisschen Nachhilfe in Edelsteinkunde.
Tymian, würdest du sie bitte zum Labor bringen? Es geht um den Obsidian.« Ihr Gesicht verzog sich zu einem Lächeln, als sie jemanden hinter uns erblickte. »Garry!«, rief Maxime erfreut und ging rasch an uns vorbei, um den jungen Mann zu begrüßen, der gerade aus einer der Tunnel getreten war.

Tymian wedelte mit der Hand. »Los, wir gehen ins Labor. Da müsste noch ein Obsidian herumliegen.« Ich rätselte, was es mit diesen Steinen wohl auf sich hatte. Es hatte geklungen, als hätten sie irgendeinen Einfluss auf uns, aber welchen? Alecya stieß mich an.

»Diese Maxime scheint hier ziemlich mächtig zu sein«, sagte sie leise, wohl in der Hoffnung, nur ich möge es hören. Leider war dem nicht so. »Ja, das ist sie allerdings«, mischte Tymian sich ein und sah sie mit in die Höhe gezogenen Augenbrauen an. Alecya wurde rot und senkte peinlich berührt den Blick.

Wir durchquerten einen schummrigen Gang und betraten dann eine lichtdurchflutete große Höhle. Hier hätten mit Sicherheit mehr als ein Einfamilienhaus hereingepasst, so gewaltig war sie. Eine Treppe wand sich zu einer zweiten Etage nach oben und lange Tischreihen füllten den Raum.

Überall lagen geöffnete Bücher und Gegenstände herum. Als ich einen Blick auf das nächstbeste Buch warf, erkannte ich, dass darin lauter Formeln standen, einige sogar handschriftlich hinzugefügt. Ich verstand keine Zeile davon. Wir steuerten den mittigen, breiten u-förmigen Tisch an, auf dem sich noch mehr Material türmte.

Irgendwie erinnerte mich der Ort an unseren Chemieraum in der Schule, nur war dieser hier nicht so düster. Und es gab keine Tafel. Tymian deutete auf zwei Stühle, auf denen Alecya und ich Platz nahmen. Dann nahm er einen schwarzen glänzenden Klops in die Hand und hielt ihn uns entgegen.

»Das ist ein Stück Obsidian, also vulkanisches Glas. Wir haben hier ein paar davon, hauptsächlich zur Verarbeitung für Anhänger.« Er hielt inne und schien zu überlegen, wie viel er uns verraten sollte. Dann fuhr er fort.

»Die Dark-Wachen besitzen solche Ketten aus Obsidian, mit denen sie ihre Magie zu Energiebällen bündeln können und so die Geschosse erschaffen.« »Du meinst diese Lichtbälle?«, fragte ich überrascht und dachte an Ryans Überfall.

Er und sein Kumpan hatten solche Energiebälle auf uns abgefeuert... »Genau. Ein Drachenwandler muss nur Hautkontakt mit einem Obsidian haben, und schon kann er die Magie in Kraftbällen bündeln«, erklärte Tymian ernst.

»Wir haben ebenfalls solche Anhänger, aber im Gegensatz zu den Darks bekommt bei uns nicht jeder einen. Nur die, die der oberste Rat als vertrauenswürdig ansieht, gelangen in den Besitz eines Obsidians. Ähnlich ist es mit den Azruthen, den Schlüsseln für das Portal hierher.« Er sah uns prüfend an.

»So weit alles verstanden?« Ich nickte und sah Alecya an. Auch sie lächelte bestätigend. »Gut, dann kommt mit. Ihr werdet jetzt trainieren, um mit richtigen Waffen umgehen zu können.« Als ob Pfeil und Bogen keine richtigen Waffen wären! »Matt wird euch unterrichten, da Maxime wohl der Meinung war, mein Training wäre zu...heftig«, fügte er widerstrebend hinzu.

»Was ist mit Luke und Connor?«, fragte ich, obwohl ich eigentlich nur Luke meinte. »Die machen das später. Zweierteams sind praktischer«, meinte Tymian knapp. Wir gingen weiter in den Gang hinein, und ich nahm mir vor, später mal anzufangen wenigstens einen Teil des Tunnelsystems auszukundschaften.

Hallo...:)
Ja, ich weiß, es ist lange her. Verdammt lange. Aber manchmal braucht man eine Auszeit, um auf neue Ideen zu kommen. Ich versuche mal, jetzt wieder regelmäßig zu updaten ;)
Lg FantasyWriting14

 Ich versuche mal, jetzt wieder regelmäßig zu updaten ;)Lg FantasyWriting14

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