66| Unexpected

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Kapitel 66
Unexpected
[Melody Rose Morgan]
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"Nein", Kat wackelt mit ihrem Zeigefinger vor meinem Gesicht herum. Mittlerweile hat sie sich so weit nach hinten gelehnt, dass sie fast auf meinem Schoß liegt.

Ich sehe sie entschuldigend an.

"Nein. Das kann nicht sein. Nein. Ich meine du und... Wie groß ist die Chance, dass... Oh mein Gott.... Nein. Einfach unmöglich. Wenn das möglich ist, dann heirate ich Dylan O'Brien. Und Angelina Jolie ist meine Schwester, von der ich nichts wusste... Nein. Einfach nein. Unmöglich", Kat scheint fast zu explodieren. Die ganzen Wörter fließen aus ihrem Mund, als wäre sie schon immer darin gewesen, würden aber erst jetzt den Weg nach Draußen finden. Es sind Wasserfälle an Lauten.

"Shawn Mendes", flüstert Luisa traumatisiert.

"Unmöglich. Das ist einfach unmöglich. Ich glaub dir das nicht. Du versuchst uns nur zu verarschen, weil sich dein verdrehtes, morbides Gehirn daran erfreut uns leiden zu lassen. Nein. Unmöglich", murmelt Kat, während sie mich ansieht. Ihre Augen sind immer noch geweitet, wahrscheinlich haben sie die doppelte Größe ihrer normalen Maße angenommen.

"Doch", flüstere ich bloß.

Kat schüttelt vehement ihren Kopf.

Sie schreit mich schon fast an "Das kann nicht sein. Unmöglich. Das ist verdammt noch einmal unmöglich!"

"Verdammt benutz endlich ein anderes Wort als unmöglich! Ob du es glaubst oder nicht, unsere Sprache hat auch noch andere Wörter dafür! Ich halte das nicht mehr aus, halt endlich deine Klappe!", schreie ich sie an. Noch im selben Moment wird mir klar, was ich da gerade getan habe. Ich habe meine beste Freundin angeschrien. Dabei konnte sie die Tatsache, dass Shawn Mendes der Unbekannte ist, nicht glauben. Ich kann es ihr nicht verübeln, ich kann es ja selber nicht glauben. Es ist so surreal.

"Entschuldigung", murmele ich leise und blicke aus dem Fenster. Kat sinkt in ihren Sitz. Sie hebt abwehrend eine Hand hoch. Ich seufze. Die Bäume ziehen an uns vorbei.

"Ich wollte dich nicht anschreien", sage ich nach einer Weile, in der einfach nur Stille geherrscht hat. Ich kann sehen, wie Luisa mich aus dem Augenwinkel heraus beobachtet, während sie die Einfahrt hinauffährt.

"Ich glaube keine von euch Beiden meinte es böse. Es ist nur einfach schwer zu glauben, dass du Shawn Mendes geküsst hast", sagt sie dann und steigt aus.
Ich öffne die Tür und folge ihr.

"Tut mir leid, dass ich gerade so anstrengend war", sagt Kat dann. Ich schüttelte meinen Kopf.

"Muss es nicht. Ich war einfach nur... Ich weiß auch nicht. Deprimiert wegen der Sache mit Shawn"

"Ich kann es immer noch nicht fassen... Aber Melody, Shawn würde dich niemals küssen und am nächsten Tag etwas mit seiner Ex haben. Glaub mir, er ist nicht die Art von Mensch", sagt Luisa mitfühlend.

"Du musst das nicht sagen. Ich bin erwachsen, ich vertrage, wenn ihr ehrlich seid. Wahrscheinlich ist sie sowieso viel hübscher als ich. Er ist nun einmal ein Junge", seufze ich resigniert.

Ich öffne meine Haustür. Es kommt mir vor, als wäre ich Jahre weg gewesen.

"Ich sage das nicht, weil ich dich beruhigen will. Ich sage das, weil ich wirklich der festen Überzeugung bin, dass er ein guter Mensch ist. Ein Mensch, der niemals mit deinen Gefühlen spielen würde. Klar, ich kenne ihn nur aus der Ferne, aber ich habe das Gefühl, dass das ein Teil von ihm ist, der nicht nur durch den Glanz des Internets so wirkt"

Luisa lächelt mich an.

"Wirklich?", ich sehe sie an. Die Rothaarige nickt zustimmend mit dem Kopf.

"Ja, wirklich", sie lächelt.

"Ich bin wieder da!", schreie ich ins Haus hinein, merke aber gleich, dass meine Eltern gar nicht da sind.

"Oh Gott... Morgen muss ich schon wieder los. Ich habe jetzt noch mit dem Jetlag zu kämpfen", murmele ich.

"Aber wir wollten doch einen Mädelsabend machen! Na ja mit Logan!", wendet Kat ein. Bei dem letzten Teil muss ich lachen.

"Passt ja!", lache ich. Dafür ernte ich einen Schlag von Luisa.

"Hey, das ist mein Freund von dem ihr da redet! Und nur so: er ist sehr männlich!"

Motzig blickt sie Kat und mich an. Irgendwie bringt uns das noch mehr zum Lachen.

"Männlich", wiederhole ich und wackele mit meinen Augenbrauen.

"Was ist denn so männlich?", fragt Kat mit tiefer Stimme.

"Ihr seid doof", meckert Luisa und lässt sich auf mein Bett fallen. Es sieht so gemütlich aus. So verdammt bequem. Am Liebsten würde ich mich nur noch hineinfallen lassen.

"Ich weiß, dass ich morgen gehen muss. Aber Leute, so leid es mir tut, ich bin fertig. Das mit dem Mädelsabend wird wohl nichts", murmele ich.

"Aber danach gehst du nach New York!", empört sich Kat. Ich nicke.

"Aber ich weiß auch, dass ich die Zeit mit euch sonst nicht genießen kann, weil ich einschlafe"

"Wie wäre es, wenn wir uns morgen treffen? Logan und ich wollten sowieso ins Kino", wendet Luisa ein.

"Verräterin", murmelt Kat, während sie wahrscheinlich versucht Luisa mit Blicken zu töten.

"Morgen ist gut", lächele ich und setze mich auf mein Bett. Luisa springt auf.

"So, dann werde ich mich mal auf den Weg machen und dich in Ruhe schlafen lassen"

Auf dem Weg nach Draußen zieht sie Kat am Handgelenk mit sich. Kat ist wahrscheinlich wirklich ziemlich eingeschnappt.

Ich hebe meine Hand, ehe ich mich zurückfallen lasse und einschlafe.

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Da oben ist übrigens ein krüppeliges Bild von Shawn und Melody. Es ist hässlich, aber das ist jetzt schon mein dritter Versuch. Ich werde nicht aufgeben, cause it isn't in my blood.

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