10| Unexpected

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Kapitel 10
Unexpected
[Melody Rose Morgan]

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Von: melody.cobain@ gmail.com

An: muffin.lover@ gmx.de

Betreff: Laaaange Geschichte

Lieber Simon Wright,

okay, also wenn du es genau wissen willst, dann dauert das jetzt ein bisschen länger.

Wir müssen nämlich von Anfang an anfangen, das heißt ich muss dir die Hirachie unserer Schule erklären.

Also: zunächst gibt es da Britney (Aka die Hohlbirne, die nichts Besseres zu tun hat, als sich den lieben langen Tag Lipgloss von Kylie Jenner auf die Lippen zu schmieren) Dann wäre da noch Mason (Die andere Hohlbirne. Natürlich ist er Footballspieler. Ich will ja nichts sagen, aber hallo, Klischee!)

Jedenfalls sind die Beiden zusammen. Beziehungsweise waren zusammen. Jetzt haben sie sich getrennt. (Ich bin mir ziemlich sicher, dass mir Logan erzählt hat, was der Grund war, aber ich habe es wohl schon wieder aus meinem Gedächtnis verdrängt) Und irgendwie haben sie sich dann in der Cafeteria wegen irgendeines seltsamen Grundes gestritten. (Auch davon wurde ich in Kenntnis gesetzt, wollte es mir aber schlichtweg einfach nicht merken) Jedenfalls hat Britney ihm daraufhin ein Glas Wasser über die Hose geschüttet.

Genau dort, wo es nicht wie Wasser aussieht, wenn du weißt, was ich meine. Jedenfalls kam der Spast mir völlig sauer entgegen und ich konnte mir nicht verkneifen laut loszulachen. Ich meine bitte, das war schon echt lustig!

Er meinte zu mir, dass ich es mir bloß verkneifen solle. Jedoch habe ich dann zu ihm gesagt, dass er sich lieber etwas anderes hätte verkneifen sollen. Mason hat dann bloß gezischt, dass ich das noch bereuen werde. Aber ganz ehrlich, was will er denn machen?

-M

»Soso, du hast also Mason beleidigt?«, stellt eine, mir nur allzu bekannte, Stimme fest. Schnell drehe ich mich um. Sofort muss ich grinsen, als ich die Rothaarige, die vor mir steht sehe.

»Luisa!«, quietsche ich und umarme sie, »Ich habe dich so vermisst! Seit wann bist du da? Und wieso bist du da? Ist Weihnachten oder sollte ich mir Sorgen machen, dass ich irgendwas verpasst habe?«

»Ach laber keinen Quatsch, natürlich ist es nicht Weihnachten. Es ist Ostern«, sagt sie grinsend und zerquetscht mich kurz, bevor sie mich dann schließlich von sich wegdrückt.

»Jetzt sag schon, warum bist du hier?«, frage ich und ziehe eine Augenbraue hoch. Leicht boxe ich sie dabei in die Schulter. Sie lässt sich auf mein Bett fallen, wobei ihre Locken wippen. Sie grinst verschwörerisch.

»Mach es nicht so spannend!«, sage ich und werfe mich aufs Bett neben sie.

»Also...Dad hat hier einen Job bekommen und deshalb werden er und Mom hierher zurückziehen...Deshalb habe ich überlegt, meine Ausbildung hier zu beenden«, teilt sie mir versucht gelassen mit, doch ich merke, wie sehr sie sich freut. Aufgeregt springe ich auf und umarme sie.

»Ich freue mich ja so sehr!«, schreie ich aufgeregt. Seit wir klein sind, sind wir beste Freundinnen, selbst als sie damals weggezogen sind.

»Pscht, nicht so laut«, murmelt Luisa, obwohl sie selber aufgeregt quietscht.

»Ach Cousinchen!«, seufze ich und strubbele ihr durch die roten Haare.

»Also das musst du dir schleunigst abgewöhnen«, sagt sie dann lachend.

»Was? Das Haarestrubbeln oder das Cousinchen?«, frage ich und lache etwas.

»Beides«, antwortet sie. Dann klopft sie aufgeregt aufs Bett und dreht sich auf ihren Bauch.

»Also, wer ist dieser Mason?«, fragt sie dann. Ich lache. War ja klar, dass sie das fragen würde.

»Das ist der beliebteste Junge der Schule. Und ja, bevor du fragst, er sieht gut aus. Und nein, bevor du auch das fragst, ich stehe nicht auf ihn«, antworte ich, während ich mich gegen mein Bettende lehne.

»Letzteres hätte ich gar nicht gefragt, schließlich kenne ich dich Melody, du würdest nie auf diese Art von Typen hereinfallen. Viel mehr interessiert mich, an wen du diese E-Mail geschrieben hast«, grinst Luisa und zieht sich die Ärmel ihres Beacon Hills Pullis über die Hände. Sie mustert mich grinsend.

»Eine Freundin«, sage ich ein wenig piepsig. Ich klinge wie eine Maus, der man auf den Schwanz getreten ist.

»Das glaube ich dir nicht«, erwidert Luisa und sieht mich streng an.

»Ist die totale Wahrheit«, sage ich etwas erstickt. Ich hasse es einfach, dass ich nicht lügen kann.

»Du lügst. Ich kenne dich mittlerweile lange genug.«

»Na gut, wenn du meinst«, murmele ich und fummele an meiner weißen Überdecke herum. Auf ihr befinden sich leider schon unzählige Farbflecken, da ich mit meiner Spritztechnik alles treffe, außer die Leinwand.

»Also, erzähl!«, fordert sie mich auf und grinst. Ich grummele ein wenig, beschließe jedoch es ihr zu erzählen.

„Ja okay...Also das ist so ein Typ, der mich ausversehen angeschrieben hat", murmele ich und sehe sie an.

„Aha so ein Typ. Und das war's?", fragt sie und wackelt mit ihren Augenbrauen.

„Nein...Also wir schreiben jetzt manchmal...Er ist glaube ich echt nett", füge ich hinzu und lächele.

„Soso", murmelt Luisa und wackelt immer noch mit ihren Augenbrauen, „Wie heißt er denn?"

„Weiß ich nicht", antworte ich und hoffe, dass sie nicht weiter nachfragt.

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unexpected [s.m] Where stories live. Discover now