30| Unexpected

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Kapitel 30
Unexpected
[Melody Rose Morgan]
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»Ich habe keine Ahnung, wovon du da redest. Ich habe mit niemandem geschrieben!«, brumme ich, als mich Kat mit ihrem Dackelblick anschaut.

»Das glaube ich dir nicht. Du würdest es dir ja selbst nicht glauben!« antwortet sie eingeschnappt. Zusammen warten wir, wie jeden Tag, darauf, dass Logan um die Ecke biegt. Zusammen gehen wir immer essen.

»Doch würde ich!«, antworte ich, während ich Logan entdecke und ihm zuwinke.

»Pah!«, murmelt Kat immer noch eingeschnappt. Scheinbar hat sie sich trotzdem entschieden die Klappe zuhalten, wofür ich ihr dankbar bin. Denn ich könnte echt nicht zwei Leute gebrauchen, die auf dem Thema herumhacken, auch wenn ich Beide echt lieb habe.

»Mal ein anderes Thema: Du glaubst nicht, was passiert ist!«, wendet sie sich an Logan, der kurz vor uns stehen geblieben ist.

»Was denn? Meinst du etwa den Beef zwischen den Müttern von Sele-«, fängt Logan an, doch wird harsch unterbrochen, wofür ich Kat echt dankbar bin. Wenn jetzt nämlich 'Selena Gomez' aus seinem Mund gekommen wäre, ich glaube dann wäre ich durchgedreht.

»Nein. Ich meine auch, klar. Aber hier geht es um Melody. Sie hat ein Date. Mit Jayden!«, erklärt sie.

»Ich werde nicht hingehen«, sage ich trocken.

»Doch du wirst«, antwortet sie mindestens ebenso trocken.

»Ach du scheiße!«, gibt Logan geschockt von sich. Sein Gesichtsausdruck verzerrt sich zu der Grimasse, die er hatte, als er erfuhr, was zwischen Britney und Mason passiert war.

»Jetzt tut mal nicht so, als wäre das so ungewöhnlich!«, wende ich eingeschnappt ein. Ich meine gut, ich will da nicht hingehen, aber es ist nicht so, als hätte ich nie Kontakt zu Jungs gehabt.

»Süße, das ist es«, tadelt Kat mich.

»Was ist mit Florian?«, frage ich schnippisch.

»Ihr hattet kein Date und außerdem hatte er eine Freundin. Außerdem dachte ich, dass du darüber nicht reden willst. Du bist vorhin schon ausgerastet, als Jayden 'faszinierend' gesagt hat.«

»Will ich auch nicht!«, antworte ich und strecke meine Nase in die Luft.
»Melody, du bist echt anstrengend«, murmelt Logan schließlich und rauft sich die Haare.

»Bin ich nicht!«, motze ich. Allein das beweist vermutlich, wie anstrengend ich eigentlich bin.

»Doch bist du!«, sagen Beide wie aus einem Mund.

Seufzend setze ich mich in Bewegung. Jetzt habe ich Hunger. Das Alles ist ermürbend.

»Kommt ihr mit oder wollt ihr nichts essen?«, frage ich, während ich mich auf meiner Ferse umdrehe, wobei meine Vans auf dem Linoleum quietschen.

»Jap«, antworteten Beide und folgen mir.

»Was soll ich denn auf der Party anziehen?«

»Habe ich da gerade richtig gehört?«, hakt Kat nach.

»Du zwingst mich ja sowieso dahin zugehen!«, antworte ich.
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Kapitel 30
Unexpected
[Shawn Peter Raul Mendes]
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Ich starre schon so lange auf meinen Bildschirm, dass meine Augen so langsam anfangen wehzutun. Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie gefällt mir der Gedanke ganz und gar nicht, dass Melody ein Date mit diesem Jayden hat.

Es stört mich irgendwie sogar ganz gewaltig.
Wieso stört mich das so sehr? Ich kenne sie doch nicht!
Seufzend schmeiße ich mein Handy auf mein Bett.

Ich brauche Luft. Das alles- Ich verstricke mich zu sehr in etwas, auf das ich keinen Einfluss habe. Sie lebt in Amerika und ich in Kanada. Es ist erschreckend, dass ich absichtlich nach dem Konzertdatum gefragt habe, um herauszufinden, wo sie lebt. Wenn das so weiter geht, dann entwickele ich mich noch zu einem Stalker.

Bevor ich das Hotelzimmer verlasse, schnappe ich noch mein Handy.
Meine Finger wählen automatisch die Nummer von Brian.

»Hey«, sage ich ins Telefon, nachdem er abgehoben hat.

»Was ist los, alles gut?«, fragt Brian gleich, etwas alarmiert.

»Ja«, antworte ich schon wie automatisch.

»Wieso rufst du dann an?«, erkundigt sich Brian. Ich seufze. Mit meiner linken Hand streiche ich über mein Gesicht.

»Doch. Es gibt ein Problem. Aber mal abgesehen davon: kann ich dich nicht auch einfach so anrufen?«

»Doch, doch, wann immer du willst«, antwortet Brian, ich kann sein Grinsen förmlich spüren, dann fügt er jedoch noch hinzu, »Schieß los!«

»Also, da ist ein Mädchen«, murmele ich. Irgendwie, ich weiß nicht einmal warum, aber ich werde total rot.

»Gott sei Dank, endlich!«

»Was soll das denn jetzt heißen?«, hake ich nach.

»Nichts, nichts«, antwortet er bloß lachend.

»Aha. Deshalb klangst du so seltsam«, sage ich, während ich ein paar Schritte laufe. Mit meinen Händen fahre ich durch meine braunen Haare.

»Tu ich doch gar nicht!«, lacht Brian.

»Okay. Jedenfalls ist da dieses Mädchen und ich bekomme sie nicht mehr aus meinem Kopf«, fahre ich fort.

»Das klingt doch gut!«

»Lass mich ausreden«, murmele ich.

»Okay.«

»Jedenfalls kennen wir uns eigentlich nicht, aber ich möchte bei ihr sein. Ich möchte sie in meinen Armen halten...«

»Sprich sie an, wo ist das Problem, du bist Shawn Mendes!«, antwortet Brian wie aus der Pistole geschossen.

»Wir schreiben schon die ganze Zeit E-Mails, das ist nicht das Problem... Das Problem ist, dass sie in der USA wohnt und wir uns nie in echt gesehen haben«, erkläre ich.

»Wer schreibt denn heutzutage noch E-Mails? Wir sind im 21. Jahrhundert, nicht in der Steinzeit. Außerdem würde mich jetzt interessieren, wie ihr euch kennengelernt habt.«

»Per Zufall. Ich habe die E-Mail an die falsche Person geschickt. Dann sind wir irgendwie ins Gespräch gekommen und jetzt schreiben wir fast täglich. Aber sie weiß nicht wer ich bin. Und ich habe Angst, dass sie mich dann nicht mag.«

»Warte mal! Sie weiß nicht, dass du Shawn Mendes bist? Sag es ihr! Wieso sollte sie dich dann nicht mögen?«, rät mir Brian. Bei ihm klingt es so einfach. Als hätte ich kein Problem.

Ich schüttele meinen Kopf.

»Weil sie anders ist. Sie hasst Pop Musik und sie ist... Weißt du, sie ist einfach etwas Besonderes.«

»Oh Gott. So fängt es an. Sie ist etwas Besonderes. Noch mag sie keine Pop Musik und dann BAM findest du sie schon in der psychiatrischen Anstalt wieder. Fokussier dich lieber auf reale Personen. Außerdem, woher willst du wissen, dass sie nicht nur irgendein Perverser ist?«, ereifert sich Brian.

»Sagst du gerade, dass alle Leute, die Pop Musik nicht mögen geisteskrank sind? Vielleicht sollte man dich mal untersuchen lassen. Außerdem will ich keine andere. Ich weiß einfach, dass sie echt ist. Sie muss es sein!«, antworte ich und lege plötzlich auf.

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unexpected [s.m] Where stories live. Discover now