17| Unexpected

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Kapitel 17
Unexpected
[Melody Rose Morgan]
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»Lass mich mal hoch!«, höre ich die Stimme von Kat brüllen.

»Ja, ja gleich!«, schreit ihr Luisa entgegen. Ich muss grinsen, wenn ich die Beiden so sehe.

Beziehungsweise sehe ich ja nur die Eine, die Andere höre ich bloß.

»Die ist heute schon den ganzen Tag so. Sie meinte sie hätte dir noch etwas Wichtiges zu erzählen«, murmelt Luisa nachdenklich. So, als würde sie versuchen herauszufinden, was Kat mir erzählen will.

»Mh...Da bin ich aber gespannt«, brumme ich ernsthaft neugierig. Was das wohl sein könnte? Ich hoffe mal irgendetwas Relevantes, das nichts mit Mason und Britney zu tun hat. Das wird sowieso nicht passieren, ich ahne es. Kat lag mir schon immer mit jedem Tratsch und Klatsch in den Ohren.

»Was ich noch sagen wollte; bald kommt mein Lieblingssänger hier her!«, quietscht Luisa freudig.

»Echt? Wer ist das denn?«, frage ich neugierig und blicke in, die vor Freude glänzenden, Augen. Mit meinem Finger fahre ich die Ecken der Schreibtischunterlage nach.
»Shawn Mendes«, antwortet sie grinsend.

»Wer?«, frage ich erneut und schaue sie verwirrt an.

»Shawn Mendes«, wiederholt sie geduldig.

»Ja, den Namen habe ich schon verstanden, aber ich weiß nicht wer das ist«, sage ich vorsichtig.

»Du weißt nicht, wer SHAWN MENDES ist? Er ist Perfektion in Form eines Jungen mit braunen Haaren und mit Karamell-Augen!«, ereifert sich Luisa.

Abwehrend hebe ich meine Hände hoch. Sagte sie karamellfarbene Augen? Das ist dieselbe Augenfarbe, die S hat.

»T'schuldigung«, murmele ich grinsend.

»Das ist unentschuldbar! Das ist fehlende Allgemeinbildung! Mal abgesehen davon, dass man ihn unbedingt kennen muss, weil er, wie schon gesagt, perfekt ist. Seine Stimme, sein Aussehen, sein Charakter!«, fährt Luisa fort.

Ein Lachen kann ich mir nicht verkneifen.

»Woah, was ist denn mit dir passiert?«, frage ich sie grinsend.

»Ich wollte dich eigentlich fragen, ob du mit auf das Konzert kommst, aber das kannst du dir jetzt abschminken! Du bist seiner nicht würdig!«, brummt sie wütend.

Wobei wütend nicht das richtige Wort ist. Beleidigt trifft es wohl eher.

»Okay, okay, dann halt nicht«, antworte ich und füge noch hinzu; »Ich stehe sowieso nicht auf schnulzige Sänger.«

»Na auf ein Konzert von Nirvana können wir ja schlecht gehen«, antwortet sie leicht eingeschnappt, lächelt aber.

»Du musst nicht auch noch Salz in die Wunde streuen!«, gebe ich pampig von mir.

»Ich glaube das ist der Moment für mich, um zu gehen!«, bemerkt Luisa grinsend und stellt sich auf den Ast.

»Pass auf, dass du dich nicht verletzt!«, merke ich an und hebe meinen Zeigefinger mahnend, so wie es meine Mutter immer tut, wenn sie mir sagt, dass ich mich gefälligst ordentlich anziehen soll. Oder dass ich mein Zimmer aufräumen muss.

»Ja ja!«, brummt Luisa genervt und balanciert auf dem dicken Ast zum Baumstamm, wo sie elegant hinunterklettert.

»Pass doch auf!«, höre ich Logans Stimme aufschreien. Sofort renne ich zum Fenster und sehe nach draußen. Es sieht ganz so aus, als hätte Luisa ihm einen Fußtritt verpasst, als sie den Baum hinuntergeklettert ist.

Trauriger Weise muss ich mir echt ein Lachen verkneifen.

»Wieso lachst du so blöd?«, fragt mich  Kat schnippisch.

»Sorry, das war echt nicht auf dich bezogen, aber Luisa hat gerade Logan getreten«, antworte ich lachend.

»Äh Süße, darf ich erfahren, was du daran so lustig findest?«, fragt mich Kat und klettert in mein Zimmer hinein. Nachdenklich zucke ich mit meinen Schultern.

»Ich weiß nicht...«, murmele ich bloß.
Stolpernd landet sie auf meinem Bett.
»Sag mal kennst du Shawn Mendes?«

»Natürlich! Die eigentliche und viel wichtigere Frage ist, warum DU ihn kennst!«, antwortet sie überrascht.

»Hey!«, wehre ich mich.

»Ach tu mal nicht so. Bis vor zwei Wochen hast du nicht mal Justin Bieber gekannt. Das ist echt traurig«, sagte sie dann.

»Da hast du wohl recht. Vor allem wollte ich eigentlich nur gucken, ob dieser Shawn wirklich so bekannt ist. Ich meine ich kenne ihn nicht.«

»Na ja, dass du ihn nicht kennst war mir eigentlich klar«, antwortet Kat schulterzuckend.

Ich stöhne bloß und lasse mich neben sie aufs Bett fallen. Diese Aussage von ihr geht mal wieder einher mit dem Vorwurf, dass ich mich von der Welt abschotte und eigentlich 40 Jahre zu spät geboren bin.

»Mal etwas anderes; Luisa sagte, dass du mir etwas erzählen wolltest?«, frage ich sie, während ich meine Lippen spitze.

Sofort sehe ich ein Grinsen auf ihren Lippen. Sie rastet schon fast aus. Ein Quietschen entfährt ihr. Ich ziehe meine Augenbrauen hoch. Für eine Blondine sind sie erstaunlich füllig und dunkel. Kat meint immer sie seien 'on fleek'. Ich hasse dieses Wort.

»Sag schon!«, fordere ich sie auf, weil ich sonst vor Neugier durchdrehe.

»Du kennst doch Mason-«, weiter lasse ich sie nicht reden.

»Nicht schon wieder... Ich habe kein Bock mehr auf diese Britney und Mason Stories«, brumme ich dann. Und ich dachte schon es wäre wirklich etwas passiert.

»Aber es hat nichts mit Britney zu tun«, sagt sie genervt. Ich atme tief durch.

»Was denn sonst? Hast du seinen Weg gekreuzt und er hat dich angeguckt?«, frage ich und füge hinzu, »Uh oder ich weiß; er hat dich nach deinem Stift gefragt!«

»Du bist doof. Mit dir kann man nicht reden!«, motzt Kat und steht von dem Bett auf.

»Nein, komm wieder her!«, befehle ich und klopfe auf das Bett neben mich.

»Erzähl es mir!«, fordere ich sie auf.

»Du willst es doch eh nicht hören«, murmelt sie, setzt sich aber doch neben mich.

»Doch will ich!«, beteuere ich, obwohl ich weiß, dass sie es mir so oder so erzählen wird.

»Okay...Also Mason. Jedenfalls bin ich heute nichts ahnend den Flur entlang geschlenderd, als ich außversehen in ihn hineinlief!«, erzählt sie.

»Das war natürlich total außversehen!«, sage ich ironisch und huste extra. Dafür kassiere ich einen Schlag von Kat.
»Jedenfalls...«

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unexpected [s.m] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt