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So meine Herzchen, Helme aufsetzen und anschnallen! Es geht los! Viel Spaß! <3

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# Audrey #

Klasse, ausgerechnet an meinem freien Tag ist mir schlecht. Wenn ich wenigstens wüsste wieso. Erklären kann ich es mir nicht, auch nicht diese bleierne Müdigkeit, die mir in den Knochen steckt, obwohl ich wirklich lange geschlafen habe. Hoffentlich überlegt sich mein Körper keine neuen Kapriolen und ich werde nicht schon wieder krank. Da die Übelkeit vom Kaffee ehe schlimmer wird, lasse ich den stehen und setze mich mit einem Glas Limo auf die Terrasse.

„Boah, Audrey. Das Zuckerwasser schon vorm Frühstück?", kommentiert Ibra das, ich zucke mit den Schultern und genieße die Sonne. Wir haben heute lange gebraucht, um überhaupt aus dem Bett zu kommen, Zlatan war schon äußerst aktiv in der Früh. Genauso wie letzte Nacht. Keine Ahnung, was mit dem los ist und vor allem auch mit mir. Wie die Karnickel, das darf man keinem erzählen. Wirklich nicht.

Nach dem Frühstück machen wir einen entspannten Spaziergang mit Ares, der es sichtlich genießt, dass ihm mal nicht permanent an den Ohren gezogen wird oder ihm der Ball so tollpatschig zugeworfen wird, dass er ihn mit seinem Gesicht auffangen muss – unerwartet. Ja, kinderfreie Zeit ist nicht nur für uns kostbar, auch für den Hund. Man mag es kaum glauben, aber es stimmt. Wir gönnen uns ein kleines Mittagessen in einem netten Restaurant, ich bin meine Übelkeit mittlerweile wieder los und denke auch nicht mehr daran. Mit Zlatan Zeit zu verbringen, allein, ohne Kinder, ist schon etwas Besonderes geworden. Da das Wetter so unfassbar schön ist heute. Lassen wir uns Zeit, ehe wir ins Apartment zurückkehren.

Dort kuschle ich mich dann an Zlatans Schulter, der irgendein Spiel im Fernsehen guckt. Ich mache eigentlich gar nichts. Liege nur neben ihm und genieße jede Sekunde. Ich bin wirklich genügsam geworden. Abends bestellen wir uns ausnahmsweise mal was zu Essen, keiner von uns hat Lust zu kochen. Irgendwie scheint Zlatan nicht mehr so entspannt zu sein, wieso weiß ich nicht. Manchmal will ich es aber auch gar nicht wissen, weshalb ich nicht nachfrage. Falls es wichtig ist, wird er es mir schon sagen. Freudig setze ich mich auf, als es an der Tür klingelt, luge über die Sofalehne, das muss unser Essen sein. Da ich schon wieder Hunger habe, kann es mir gar nicht schnell genug gehen. Nachdem Zlatan bezahlt hat und alles ins Esszimmer bringt, fische ich schon Teller aus dem Küchenschrank, als es erneut klingelt. „Ich geh schon!", rufe ich Ibra zu, der gerade mit einer der Verpackungen kämpft und zu mir meint: „Machst du bitte mal auf? Der hatte deinen Salat im Auto vergessen und wollte den gleich bringen!"

Ahnungslos drücke ich den Summer, warte bis sich Schritte nähern und öffne dann lächelnd die Tür. Doch mein Lächeln friert schlagartig ein. Seit wann sieht der Lieferant aus wie meine Mutter?! Mit mörderischem Herzklopfen knalle ich die Wohnungstür wieder zu, krachend fällt sie ins Schloss und ich muss mich zitternd an der Wand abstützen, um auf den Beinen zu bleiben. Was macht sie hier? Wie hat sie mich gefunden? Wieso? Heftig pumpt mein Herz, mir ist wieder übel und ich kämpfe darum, ruhig zu atmen.

Da legt sich eine Hand auf meinen Rücken, es ist Zlatan. „Kleines, reg dich nicht auf. Ich habe sie eingeladen", raunt er mir zu und ich schnappe nach Luft. „Du hast was?!", bringe ich mühsam hervor, muss mitansehen, wie er die Tür öffnet und meine Mutter hereinlässt. Wortlos wende ich mich ab, stolpere durch den Flur ins Schlafzimmer. Ich kann das nicht. Ich kann einfach nicht. Diese Frau hasst mich, sie hat mich verlassen, hat mich meinem Schicksal überlassen. Was bildet Zlatan sich eigentlich ein? In mir brodelt es gewaltig, ich sinke aufs Bett, atme tief durch. Meine Finger vergraben sich tief in die weißen Bettlaken, meine Atmung geh flach und das Blut rauscht in meinen Ohren.

Vorsichtig öffnet Zlatan die Schlafzimmertür, prompt schleudere ich ihm eins der Kopfkissen entgegen und gifte ihn an: „Was fällt dir ein, mir so in den Rücken zu fallen?!" Ruhig entgegnet er: „Sessa, beruhige dich. Ihr müsst euch endlich mal aussprechen. Ich weiß, dass ich dich damit überrumple, aber sonst wäre das hier doch nie zustande gekommen!" Zornig springe ich auf und keife: „Du weißt, was sie mir angetan hat oder? Sie hat mich zurückgelassen! Was soll ich da noch mit ihr reden?! Sie soll gehen! Sofort!" Außer mir vor Wut, dränge ich mich an Zlatan vorbei, höre ihm nicht zu.

IBRAKADABRA - Liebe, Stolz & Fußball [Zlatan Ibrahimovic]Where stories live. Discover now