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Hallo meine Süßen, na ihr wart aber gestern sauer auf mich o.O Das wollte ich zwar nicht erreichen, aber da muss ich wohl durch ^^ Ich hoffe, das Kapitel heute sagt euch mehr zu! <3

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# Zlatan #

Zögernd macht sie einen Schritt auf mich zu, will meine Hand ergreifen und schluchzt: „Bitte, Zlatan! Sag so was nicht!" In diesem Augenblick habe ich das Gefühl, dass sie mich erdrückt, sie mich einengt mit ihrer Art. Die Luft um mich herum scheint immer zäher zu werden, ich kann das hier nicht. Schnell ziehe ich meine Hand zurück, drehe mich weg und schnauze sie an: „Audrey! Lass mir noch Luft zum Atmen! Hör auf zu klammern!" Zügig verlasse ich das Wohnzimmer, trete hinaus auf die Terrasse, atme tief durch.

Normalerweise lässt Audrey sich nicht einfach so zurückweisen. Dieses Mal weicht sie zurück, verharrt stocksteif und sieht mir mit bebenden Lippen hinterher. Einige Male schaffe ich es, meine Lungen mit Sauerstoff vollzupumpen, beruhige mich bei den tiefen Atemzügen ein wenig. Es vergehen nur wenige Minuten, als es hinter mir plötzlich kracht. Glas splittert. Erschrocken fahre ich herum, erkenne von hier draußen aber nicht, woher der Lärm stammt. Ein weiteres Mal ertönt das scheppernde, vernichtende Geräusch, das in meinen Ohren klingelt. Gehetzt jogge ich zurück, sehe noch, wie Audrey ausholt und dann mit voller Wucht etwas an die Wand schleudert. Sie schützt ihr Gesicht nicht vor den Splittern, die ihr entgegenrauschen. Mit hängenden Schultern steht sie einige Meter von mir entfernt vor einem Haufen aus Scherben, Glas und etwas, das wie Holz aussieht. Auf ihrem Gesicht ist keine Emotion abzulesen, es wirkt ausdruckslos und leer. Fassungslos bleibe ich im Türrahmen der Terrasse stehen, beobachte, was sie da tut. Mir fehlen die Worte, als ich begreife, was sie da zerstört hat. Die Bilder ihrer Familie, die bis gerade eben noch auf der Kommode neben der Terrassentür gestanden haben, sind verschwunden. Sie sind jetzt begraben von zerborstenem Glas und Holz. Wortlos kniet Audrey dann nieder, greift in den Scherbenhaufen.

„Nicht! Du schneidest dich doch!", rufe ich entsetzt, stürze auf sie zu, komme dennoch zu spät. Ich muss zusehen, wie ihre zarten Hände innerhalb von Sekunden vom Glas aufgerissen und geschnitten werden. Ohne Schmerzäußerung fischt sie ein Foto aus dem Berg aus Glas. Ich will ihre Hände davor bewahren, sich noch schlimmer zu verletzen, will sie festhalten, sie weicht meiner Annäherung aus und wirft sie die Erinnerung an ihre Familie mit einem gequälten Aufschrei von sich. Dann schlägt sie mit flachen Händen, mit voller Wucht, auf die Scherben vor ihr, ehe ich irgendetwas dagegen tun kann. Ich kann den Schmerz beinah selbst empfinden, der sie durchzucken muss. Geistesgegenwärtig schnappe ich mir nun endlich ihre Handgelenke, zerre sie von der Gefahr weg, wobei sie mich anbrüllt, um sich schlägt. Ich verstehe kein Wort. Es ist wieder einer dieser Wutausbrüche, den sie in ihrer Muttersprache auf mich niedergehen lässt. Die Kraft, die sie entwickelt, während sie so tobt, ich meine Arme um ihre Taille geschlungen habe und versuche, sie auf die Couch zu ziehen, ist unbegreiflich. Mehrmals schafft sie es, sich beinahe loszureißen, versetzt mir empfindliche Treffer, die wirklich schmerzen. Das Blut, ihrer verletzten Hände, verteilt sich auf meinen Unterarmen, weil sie gegen mich ankämpft, weil sie nicht will, dass ich sie zurückhalte.

„Audrey, hör auf!", rufe ich heiser, meine Kehle ist plötzlich staubtrocken, ich ertrage diesen Schmerz nicht, den sich ausstrahlt. „Nein! Lass mich!", kreischt sie überhöht, dass es in meinen Ohren widerhallt, dabei windet sie sich geschickt aus meinem Griff, stolpert zurück zu dem Chaos, das sie angerichtet hat und schlägt wie von Sinnen, immer und immer wieder auf den Scherbenhaufen. „Sessa, nicht! Hör bitte auf!", flehe ich sie beinahe an, packe sie am Arm, ziehe sie zurück und umarme sie ganz fest, sodass ihr tränennasses Gesicht an meine Brust gedrückt wird. „Bitte, Kleines. Hör auf damit", murmle ich, den Tränen selbst schon nah. Wie wild poltert mein Herz in meiner Brust, es tut weh, es schmerzt und zieht ganz fürchterlich, während Audrey noch immer versucht sich zu befreien. Nach und nach werden ihre Schläge halbherziger, schwächer. Doch ihre Worte dringen tief in meinen Kopf ein, setzen sich dort fest. „Nein! Lass mich los! Ich wusste, dass das geschieht! Ich wusste, du würdest mich von dir wegstoßen, wenn du die ganze Wahrheit kennst!", ruft sie immer wieder. Ihre gebrochene, verzweifelte Stimme vermischt sich mit ihrem kläglichen Schluchzen.

IBRAKADABRA - Liebe, Stolz & Fußball [Zlatan Ibrahimovic]Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin