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Huhu, da bin ich wieder und ich habe ein neues Kapitel im Gepäck! Viel Spaß dabei <3

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# Zlatan #

Lange sehen wir uns in die Augen, die Zeit scheint still zu stehen. Ich weiß, was sie meint und kurz muss ich mich fragen, ob ich nicht träume, so wie sie vorhin. „Ich bereue es", sagt sie da mit fester Stimme, bevor ich mich wundern kann, setzt sie hinzu: „Ich bereue es, den einzigen Menschen, der nach all den Jahren mein Herz berührt hat, so behandelt zu haben, in dem Glauben, es wäre für uns beide das Beste. Das war es nicht." „Ich hätte es nicht zulassen dürfen", gebe ich zurück und versuche die Erinnerung zu verdrängen, die sich mir aufdrängt – Audrey in dieser Blutlache, der Cut und mein beschissenes Leben danach. Meine Suche, meine vergebliche Suche. „Ich habe dir schon geschrieben, dass ich dir so viel Zeit geben werde, wie du brauchst. Ich meine das immer noch so", raune ich ihr zu, wobei ihre braunen Haare in meinem Gesicht kitzeln. Sie schaut mich nicht an, als sie mir antwortet: „Ich brauche keine Zeit mehr. Ich will mich nicht mehr hinter irgendwelchen Ausflüchten verstecken. Ich bin ein Psycho, ich hab ne Macke und bin sie noch immer nicht los, aber ich kann nicht ohne dich. Vermutlich werde ich wieder ausflippen, werde wieder zusammenbrechen, aber ich will bei dir sein und mein Herz spüren. Ich will nicht mehr nur von dir träumen müssen." Es dauert, bis ich ihre Worte vollständig begreife, bis ich kapiere, was sie mir sagen will. Es haut mich fast um, weil Audrey nie zu den Menschen zählte, die sich so in ihr Innerstes schauen lassen, doch dieses Mal tut sie es. Sie offenbart mir, was in ihr vorgeht und wie wichtig ich ihr bin. Schweigend drücke ich ihr einen Kuss auf den Scheitel, während ich nachdenke. „Du bist kein Psycho", meine ich dann beschwichtigend, weil ich es nicht leiden kann, wenn sie sich selbst so nennt. Wer bei dem, was sie durchgemacht hat, entspannt bleiben würde – der wäre wirklich psycho.

„Doch, aber ich will trotzdem leben und ich will auch versuchen glücklich zu sein", widerspricht sie mir, „mit dir." Dabei blicken mich ihre grünblauen Augen an, die funkeln und ich würde sie zu gerne jetzt küssen, aber ich weiß – dafür ist es noch zu früh. „Wenn du mich noch willst", fügt sie kleinlaut hinzu, worüber ich lachen muss. „Nee, weißt du, ich dachte mir gestern einfach nur, dass es doch nett wäre, wenn ich dich mal verarzte, dir die Haare beim Kotzen halte und dann neben dir einschlafe. Nur um zu testen, ob du mir wirklich so egal bist, wie ich es mir eh schon dachte. Also nein, ich will dich nicht mehr", gluckse ich, tippe ihr an die Stirn, „Mann Audrey, ich bin fast verrückt geworden in den letzten Monaten, als du weg warst. Ich weiß, dass du immer alles mit dir alleine ausmachen willst, aber das musst du nicht. Das hättest du damals nicht und auch jetzt nicht. Wenn du noch nicht die Schnauze von mir voll hast, dann würde ich am liebsten sofort dein Zeug packen, dich gleich dazu, zu mir fahren und endlich wieder das Gefühl haben, dass der Mensch wieder in meiner Nähe ist, den ich seit Monaten so vermisse. Wie kannst du nur annehmen, dass ich dich nicht mehr bei mir haben will? Du solltest dir endlich hinter die Ohren schreiben, dass ich es ernst mit dir meine!" Audrey ist bei meiner kleinen Ansprache rot angelaufen, ob vor Scham oder Freude, kann ich noch nicht genau sagen. „Dann hab ich mich wirklich übergeben? Oh nee, ich hatte gehofft, dass ich wenigstens das geträumt habe!", quiekt sie peinlich berührt. Doch ich will etwas ganz anderes wissen: „Kommst du bitte wieder nach Hause?" Leicht verwundert schaut sie zu mir auf. „Nach Hause?", wiederholt sie etwas ungläubig, ich nicke. Ihre vollen Lippen umspielt ein leichtes Lächeln, ehe sie meint: „Ja, ich will wieder nach Hause kommen."

Sie schlingt ihre Arme um meinen Nacken und auch ich halte sie ganz fest. Unsere Versöhnung könnte einer Vorabendserie entsprungen sein, aber mir ist das egal. Ich habe die Frau in meinen Armen, die ich nie wieder gehen lassen will, auf die ich immer gewartet habe und bin glücklich. „Woher wusstest du eigentlich gestern, dass was passiert ist? Oder war es reiner Zufall, dass du hergekommen bist?", fragt sie da und ich schüttle den Kopf. „Es war kein Zufall. Du hast mich gestern fast über den Haufen gerannt. Ich habe einiges von dem, was diese Cynthia gesagt hat gehört. Als ich dich gesehen habe, wusste ich, dass es dir nicht gut geht. Deshalb bin ich hergekommen", antworte ich frei heraus und ihre Reaktion überrascht mich dann doch. Das aufrichtige „Danke", dass ihre Lippen verlässt, fällt ihr nicht schwer. Sie muss sich nicht überwinden, es kommt von Herzen. Dabei schmiegt sie ihr Gesicht an meine Brust und atmet tief durch. „Wo sind eigentlich deine Krücken?" „Im Wagen", meine ich gedankenverloren, streiche ihr übers Haar.

IBRAKADABRA - Liebe, Stolz & Fußball [Zlatan Ibrahimovic]Where stories live. Discover now