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Huhu, das Kapitel birgt eine Überraschung... ^^
Bin gespannt, was ihr dazu sagt

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# Audrey #

Ich öffne die Augen und kneife sie sofort wieder zu. Hell. Viel zu hell. Aua. Die Sonne strahlt warm in mein Zimmer. Wintersonne. Die Sonne? Nein! Panisch reiße ich die Augen auf und mein Blick fällt auf die Uhr. 7.14 Uhr! Was?! Nein!!! Ich müsste schon längst in der Metro auf dem Weg zum Klinikum sitzen! Nein, nein, nein! Ich stürze aus dem Bett, falle fast über meine eigenen Füße und renne ins Bad. Der Blick in den Spiegel jagt mir den nächsten Schrecken ein. Oh Gott! Was ist denn mit meinen Haaren? Verdammter Mist, es muss jetzt eben so gehen. Hastig putze ich mir die Zähne, schlüpfe in frische Kleidung, Deo. Ich stolpere in den Flur, ziehe mir die Schuhe, den Mantel an und flitze aus der Wohnung.

In der Metro zähle ich die Stationen und Minuten. Noch habe ich eine minimale Chance pünktlich zur Visite zu erscheinen. Schaffe ich es nicht, werde ich für den Rest des Tages in die Notaufnahme gesteckt und muss eitrige Wunden spülen und verrenkte Finger richten, bis ich brechen muss.
Als ich endlich an meiner Station ankomme, springe ich wie eine Wahnsinnige aus der U-Bahn und stürme auf die Klinik zu. Ich sprinte ins Assistentenzimmer, ziehe mich im Eiltempo um, schnappe mir die Akten für die Visite und rase zum Treffpunkt. Alle sind dort schon versammelt, nur mein Chefarzt ist noch nicht da. Ich schlittere auf die anderen zu, meine Akten segeln zu Boden und ein Schwall aus Papier ergießt sich auf dem Boden. Verdammter Mist! Leise fluchend beginne ich die Seiten aufzusammeln, da erkenne ich zwei weiße Schuhe vor mir. Langsam blicke ich hoch. Mein Chef. "Na Mademoiselle Audrey, sind Sie zu spät? Sammeln Sie das auf und folgen Sie uns dann." Er dreht um, gibt allen ein Zeichen und beginnt mit der Visite. Vollkommen perplex hocke ich da auf dem kalten Linoleum und starre ihm hinterher. Wo war der Anschiss? Die Abkommandierung in die Notaufnahme-Hölle? Muss ich das jetzt verstehen?

Ich schnappe meine Unterlagen und trabe dem Trüppchen hinterher. Zu meiner Verwunderung werde ich nicht permanent gequält vom Chefarzt mit gemeinen Fragen. Ich stelle meine Patienten vor und alles läuft gut. Auch der Rest des Tages - es läuft wie geschmiert. Beinahe unheimlich. Ich darf gleich bei zwei spannenden Operationen assistieren, mache tatsächlich eine halbe Stunde Mittagspause und bin um 15 Uhr so gut drauf, dass mich die Schwestern schon fragen, ob sie etwas von meinen 'Drogen' abhaben dürfen.
Mein Pieper zitiert mich zum Chef. Das ungute Gefühl kehrt zurück, meist ist das kein gutes Zeichen. Er nickt mir schweigend zu, als ich in sein Büro trete. Kurz darauf erhebt er sich, nimmt eine Akte vom Tisch und deutet zur Tür. Ich folge ihm stumm und frage mich, worum er so ein Geheimnis macht. Wir durchqueren einige Flure, in denen ich noch nie gewesen bin. Er macht vor einer weißen Tür Halt, das Zimmer trägt nur die Nummer ' 1 '.
Wo sind wir? Und was soll ich hier? Er legt die Hand auf die Klinke und dreht sich zu mir um. "Mademoiselle, Sie sprechen bitte nur, wenn Sie gefragt werden. Sie sehen zu, halten sich im Hintergrund und befolgen jede meiner Anweisungen. Haben Sie das verstanden?" Ich nicke. Er benimmt sich seltsam, was ist da hinter dieser Tür? Ein Zombie?! Jetzt bin ich etwas nervös und das nur, weil Monsieur Dardys so ein Tammtamm macht. Er sieht mich noch einmal streng an und öffnet dann die Tür.

Ich trete hinter ihm ein und falle beinahe nach hinten um, als ich den Patienten erkenne.
Zlatan Ibrahimovic sitzt auf der Liege, in Traningskleidung und erhebt sich sobald mein Chef den Raum betritt. Er ist wirklich an die 2 m groß und breit wie ein Schrank. Scheiße nein. Was soll das denn jetzt?
Den ganzen Tag hatte ich seine braunen Augen vergessen, jetzt holt mich der gestrige Moment wieder ein. Mit einem heftigen Schlag mitten ins Gesicht und auch in mein Herz.
Ich versuche mich hinter Dr. Dardys zu verstecken, doch er geht beiseite und Zlatans Augen mustern mich. "Hallo Zlatan! Ich hoffe, es ist in Ordnung, dass ich heute einer meiner Assistentinnen mitgebracht habe? Das ist Dr. Audrey Waiser aus Deutschland. Sie möchte sich auf Sportmedizin spezialisieren."
Mir schießt das Blut in den Kopf. Was will er ihm denn noch alles erzählen?? Zlatan lächelt kurz und meint dann "Kein Problem , Doc. Na da ist sie hier ja ganz richtig, nicht wahr?", erwidert er. Ibrahimovic streckt die Hand aus und hält sie mir hin. Ich bin so paralysiert und reagiere nicht. Dr. Dardys stupst mich an, ich komme wieder zu mir und schüttle seine große Hand. Kräftiger Händedruck und er sieht mir dabei direkt in die Augen.
Es raubt mir erneut fast den Atem und es kostet mich unglaublich viel Kraft und Überwindung, um ihn zu begrüßen: "Hallo. Freut mich Sie kennenzulernen." Ich komme mir so dämlich dabei vor. Bei unserer ersten Begegnung hatte ich das Gefühl, dass das so besonders war, dass es etwas Einmaliges gewesen sein muss. Und jetzt steht er hier im Behandlungsraum?

IBRAKADABRA - Liebe, Stolz & Fußball [Zlatan Ibrahimovic]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt