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Huhu, meine Herzchen - ein neues Kapitel wartet auf euch!

Viel Spaß damit! <3

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# Audrey #

Schweißgebadet reiße ich die Augen auf und schnappe nach Luft. „Beruhige dich", redet Zlatan leise auf mich ein und ich brauche einen Moment, um zu verstehen, wo ich bin. In Schweden, mit ihm, nicht mehr auf dem Dachboden der Villa, in der ich aufgewachsen bin. Nicht mehr bei meiner toten Schwester und meinem Vater. Keuchend klammere ich mich an Zlatans Hand und ziehe sie auf meinen Brustkorb. Ich handle aus Verzweiflung, weil meine Panik wieder Besitz von mir ergriffen hat und ich die bevorstehende beängstigende Atemnot so fürchte. Er setzt sich hinter mich, eine Hand dicht unter meinem Schlüsselbein, die andere um meine Taille geschlungen und lehnt sich gegen meinen Rücken. „Alles gut, Audrey", flüstert er mir zu und küsst sanft meinen Hals. Seine Wärme, seine Nähe bringen mich zurück in die Realität und ich beruhige mich langsam.

Dieses Mal konnte ich es abwenden. Mit seiner Hilfe. Schon wieder. Erschöpft lasse ich mich nach hinten sinken, lege meinen Kopf in den Nacken, der dann auf seiner Schulter ruht. Auch mein Puls verlangsamt sich und das Ziehen in der Brust und meiner Kehle lässt nach. „Geht's wieder?", fragt Zlatan mich leise und ich schließe die Augen. „Ja." „Hast du wieder geträumt?", will er zögernd wissen. Ich nicke ohne ihn anzusehen. „Es ist alles in Ordnung, Kleines. Dir passiert hier nichts", verspricht er mir und drückt seine Lippen kurz auf meine Stirn. Stumm warte ich bis sich mein Herzschlag normalisiert, lasse mich von ihm im Arm halten und versuche die Bilder in meinem Kopf zu verdrängen. Weil mir das nur schlecht gelingt, öffne ich die Augen und sehe Zlatan an. Das warme Braun seiner Iris schafft es. Es ersetzt diese grausame Erinnerung für einen Augenblick und lässt mich endgültig aufatmen. „Ich geh duschen", murmle ich, aber er lässt mich nicht los. „Audrey, sag mir doch endlich, was du hast", bittet er mich mit einem fast flehenden Unterton. Starr blicke ich ihn an. „Ich kann nicht", erwidere ich kraftlos und befreie mich aus seinen Armen. Ich kann nicht.

Mit starken Kopfschmerzen stehe ich unter der Dusche und starre die Fliesen an. Es hört einfach nicht auf. Wie aus dem Nichts kehrt dieser Moment immer wieder in mein Bewusstsein zurück. Was soll ich denn nur machen?! Verzweifelt drehe ich das Wasser heißer, um mich mit dem brennenden Schmerz, der auf meiner Haut bald darauf entsteht, abzulenken. Es hilft, wenn auch nur jetzt.

# Zlatan #

Es ist wieder passiert und wieder war es furchtbar mitansehen zu müssen, wie sie leidet. Erneut beginne ich zu grübeln, was sie mir verschweigt.

Es belastet sie – massiv. Hier geht es nicht darum, dass man ihr als Kind ihre Lieblingspuppe geklaut hat. Es muss etwas anderes sein, etwas Schlimmeres. Etwas, das sie aus der Bahn wirft, jedes Mal aufs Neue, wenn sie daran denkt? Ich weiß es nicht! Es regt mich unfassbar auf, dass sie es mir nicht sagen will! Um mich zu beruhigen, stehe ich auf und laufe kurz Hin und Her. Mir fehlt die Bewegung, die körperliche Belastung vom Sport. Hoffentlich verschätze ich mich nicht und meine Schulter rächt sich dann nicht an mir, wenn ich morgen langsam wieder anfange sie zu belasten. Aber wenn ich weiter nichts tue, werde ich verrückt und sehr unleidlich. Außerdem könnte es mir helfen, mich in Audreys Nähe besser im Griff zu haben. Sonst dreht sich im Moment in meinem Kopf eigentlich alles nur noch darum, wie ich es anstelle, sie NICHT flachzulegen. Denn ich sollte es nicht. Aber ich will. Ich will es sogar sehr.

Genervt hocke mich anschließend auf die Couch im Wohnzimmer und stelle resigniert fest, dass bereits drei Fernsehsender ausgefallen sind. Na wenn das in dem Tempo weitergeht, haben wir bis heute Abend keinen einzigen mehr.

IBRAKADABRA - Liebe, Stolz & Fußball [Zlatan Ibrahimovic]Where stories live. Discover now