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So. Ihr wollt wissen, wie es weiter geht?! Na dann hopp hopp und anfangen zu lesen ^^

Viel Spaß ❤

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# Audrey #

Die Spieler bekomme ich nicht mehr zu Gesicht, aber ich kann sie deutlich aus der Kabine hören. Auch Zlatan verschwindet dorthin und ich versuche mich ein wenig aufzuwärmen. Leider reicht die kurze Zeit dafür nicht aus und so lasse ich mich knapp zehn Minuten später fröstelnd wieder auf meinem Sitz nieder. Herr Ibrahimovic kennt mich wohl mittlerweile doch besser, als ich es mir eingestehen will und drückt mir wortlos eine Decke vom PSG in die Hand, nachdem er sich wieder zu uns gesellt hat. Ich murmle ein verlegenes Dankeschön und hadere mit meinem eigenen Verhalten. Seine Wirkung auf mich ist ungebrochen, der Bann, den er auf mich ausübt. Meine fehlende Konsequenz ihm gegenüber ärgert mich sehr, denn ich könnte zeitgleich zwei Dinge tun – ihm eine scheuern für das, was er aus mir gemacht hat und ihn an mich ziehen und küssen. Es hat sich nichts verändert seit Schweden, rein gar nichts.

Und das, obwohl er und seine Wirkung auf mich, mich zu einem solchen Wrack haben werden lassen. Die grausamen Bilder, die Erinnerungen kriechen nur deshalb in einer solchen Intensität aus der Ecke, in die ich sie verbannt hatte, weil mein Herz wieder zu fühlen begann. Für Zlatan. Ich empfinde etwas für ihn, es fühlte sich so besonders, so einzigartig an – nicht nach einem Flirt oder einer kurzen Affäre. Er war zwar in der Lage mich zu beruhigen, doch nur weil ich diese Gefühle zuließ, gelang es meiner Vergangenheit wieder die Kontrolle über mich zu erlangen. Als er sich dann, wie von mir vorhergesagt, von mir abwendete und zu seiner Frau zurückkehrte, stürzte ich vollends zurück in das endlose Schwarz, in meinen Abgrund und werde von nun an heftiger denn je gequält von meiner eigenen Geschichte, von Selbstzweifeln, von Trauer und dem sich immer wieder aufdrängenden Wunsch – dass es doch endlich vorbei sei. Alles nur, weil dieser Mann in mein Leben trat und mir das Gefühl gab, es gäbe eine Chance – für mich, für uns, für ein normales Leben mit einem Menschen an meiner Seite, der mir so viel bedeutet. Es gab keine. Jetzt steht es schlechter um mich als jemals zuvor und ich mobilisiere jeden Tag mehr meiner allerletzten Kraftreserven, um nicht unterzugehen. Wie lange das noch gut geht, ist mehr als fraglich.

Mit unscharfem Blick starre ich auf den Hinterkopf des Spielers vor mir und bekomme von der zweiten Halbzeit noch weniger mit als von der ersten. Der starke Druck an meinem Oberschenkel reißt mich aus meinen Gedanken und ich blicke hoch – unfreiwillig sehe ich meinem persönlichen Untergang nun doch in die Augen. „Wenn du immer so unaufmerksam bist, verpasst du noch mal, wenn wirklich was passiert. Das Spiel ist vorbei, los Frau Doktor!", grinst er mich an und ich erhebe mich mit wackeligen Knien. Ratlos stehe ich wenig später auf dem Gang und warte darauf, dass Dr. Dardys sich endlich von seinen Kollegen losreißen kann. Die Tür zum Besprechungszimmer steht zwar offen, aber die Gespräche über deren Kinder und Enkel muss ich wirklich nicht haben. Schlimm genug, dass ich locker selbst die Tochter eines der Herren sein könnte.

Wenig erfreut stelle ich fest, dass Zlatan mit einem breiten Grinsen auf mich zukommt. „Banana?", fragt er und drückt mir ernsthaft die Banane in die Hand. „Drehst du jetzt komplett durch?", erwidere ich trocken. „Hey, ein bisschen besser könntest du aber gelaunt sein! Wir haben gewonnen!" „Toll, yayy", meine ich gleichgültig und wedle wie blöd mit der Banane vor seiner Nase rum. Ich kann ihm dabei aber nicht in die Augen sehen, das hier ist nur Show – um ihm nicht zu offenbaren, wie mies es mir geht. Aber Zlatan ist in seiner Euphorie kaum zu bremsen und wuschelt mir durch die Haare, was ich mit einem säuerlichen Schnauben beantworte. „Zlatan! Ärger die Frau Doktor nicht, sonst ist sie gleich wieder weg!", ertönt eine mir fremde Stimme hinter mir. Verwirrt drehe ich mich um. Der Typ ist klein, hat blaue Augen und ich habe seinen Namen natürlich vergessen. Irgendwas mit V? „Keine Angst, sie lässt sich nicht so schnell unterkriegen!", lacht Ibra hinter mir und klopft mir auf die Schulter. Was soll das? „Schon klar", schmunzelt der Kollege von Zlatan und zwinkert. Okay, was ist hier los? Hat Zlatan seine Klappe etwa doch nicht halten können? Der abgebrochene Gartenzwerg reicht mir die Hand. „Marco Verratti", stellt er sich freundlich vor. Ich erwidere das Lächeln unsicher und schüttle seine Hand. Kurz danach bin ich dann tatsächlich doch froh darüber, dass Zlatan hinter mir steht. Mit einem Mal scheinen alle Spieler sich entschieden zu haben sich auf den Nachhauseweg zu machen, aber sich vorher unbedingt noch mit mir bekannt machen zu müssen. Es folgen gefühlt 50 Hände, die ich schütteln muss und unglaublich viele doofe Sprüche. Na das kann ja heiter werden.

IBRAKADABRA - Liebe, Stolz & Fußball [Zlatan Ibrahimovic]Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin