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Hey ihr Süßen, weiter gehts!
Zlatans Sichtweise ist vielleicht auch mal interessant, ne?!
Ich hoffe wirklich, dass euch das Kapitel gefällt...❤

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# Zlatan #

Draußen empfängt mich ein für Paris ungewöhnlich herber Winter. Große Schneeflocken und die Straßen sind bedeckt mit der weißen Pracht, die ich aus meiner Heimat so gut kenne und liebe. Bevor ich in meinen Wagen einsteigen kann, ruft meine Exfrau an. Noch immer habe ich nicht wirklich verstanden, dass wir uns nach so vielen Jahren getrennt haben.
Am Telefon fragt sie mich zickig, wann ich endlich die Kinder holen würde, sie müsse zu einem Termin. Ich versichere ihr, dass ich gleich da sein werde. Während Helena mir noch einen Vortrag über Pünktlichkeit hält, erkenne ich die junge Ärztin, die mich behandelt hat. Sie steht vor der abgesperrten Metro und ihr Gesicht zuckt mehrmals kurz. Als sie mich sieht, schaut sie sofort wieder weg. Als sie ihre Hände vors Gesicht hält und sich leicht nach vorn beugt, weiß ich, dass sie weint. Unsere Blicke treffen sich noch einmal, dann dreht sie sich um und läuft in dem Schnee davon.

Ich war unfair zu ihr. Sie hat das gut gemacht. Hat sich sehr professionell verhalten und ich war nicht wirklich nett zu ihr.
Doch unsere erste Begegnung hat mich durcheinander gebracht. Wie sie da so vor mir stand, mich angesehen hat.
Diese faszinierend grünblauen Augen, die mit jeder ihrer Bewegungen die Farbe zu ändern scheinen. Dieser Moment, in dem ich mich fragte, ob es Schicksal ist, dass ich diese Frau ausgerechnet jetzt treffe. Jetzt, wo mein Leben so aus den Fugen geraten ist.
Als sie dann heute wieder vor mir stand, war ich mehr als überrascht. Ich dachte, ich sehe sie nie wieder. Dass es einer dieser einmaligen Zufälle gewesen sein musste, dem man den Rest seines Lebens hinterher trauert - weil man sich nicht getraut hat, sie nach ihrem Namen zu fragen - denn auch ich habe geschwiegen.
Doch da stand sie wieder. Audrey. Sie kommt aus Deutschland. Ich hätte das nicht geahnt, ihr Französisch ist lupenrein. Mit Pariser Akzent. So als wäre sie hier aufgewachsen.
Nur um meine eigene Unsicherheit zu überspielen, war ich so unfreundlich zu ihr. Diese Unsicherheit kenne ich nicht von mir, doch Audreys bloße Anwesenheit reicht aus, um mich nicht wie der erfolgreiche, gut bezahlte Stürmerstar zu fühlen, der vor nichts und niemandem Angst hat. Bei ihr fühle ich mich angreifbar, zerbrechlich und das macht mir Angst.
Ich kann ein solches Chaos nicht auch noch gebrauchen. Die Trennung von meiner Frau und der Streit um die Kinder, zerren bereits massiv an meinen Nerven.

Ich setze mich in meinen Wagen und fahre zur neuen Wohnung meiner Ex. Dort angekommen, öffnet niemand die Tür. Sie hat mir noch immer keinen Schlüssel für ihre neuen vier Wände gegeben. Genervt rufe ich sie an. Als sie mir sagt, dass sie meine beiden Jungs zu ihren Eltern gebracht hat, werde ich wütend.
"Du hattest jetzt ernsthaft keine 10 Minuten mehr Zeit, um zu warten, bis ich da bin? Was soll das?! Ich hole die beiden jetzt ab und du, mach das nie wieder!", fauche ich sie an und lege auf. Ich habe keine Lust mir ihre Erklärung anzuhören.
Ich habe diese Frau heiß und innig geliebt, als sie mir vor einem halben Jahr eröffnet hat, dass sie es nicht mehr mit mir aushält, bin ich aus allen Wolken gefallen. Es war nichts mehr zu machen. Sie hatte sich entschieden und war weg. Nur den Kindern zuliebe war sie in Paris geblieben. Damit ich meine Jungs trotzdem sehen kann. Doch auch diesbezüglich liegt Streit in der Luft. Sie will das alleinige Sorgerecht für die beiden haben, mit der Begründung, ich hätte zu wenig Zeit und ohne Mutter könnten die beiden nicht aufwachsen.
Ich weiß, worauf sie da anspielt. Sie hat nämlich schon kurz nach Trennung einen neuen Mann an ihrer Seite gehabt. Der sich jetzt schon wie der Vater von meinen Söhnen aufspielt. Es ist wirklich ein Wunder, dass ich ihm noch nicht die Nase gebrochen habe! Selbstgefälliges Arschloch!

IBRAKADABRA - Liebe, Stolz & Fußball [Zlatan Ibrahimovic]Where stories live. Discover now