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Hey ihr Süßen - werfen wir doch mal einen Blick auf Zlatans Sicht. Ist ja möglicherweise ganz aufschlussreich. ;)

Danke an euch fürs Lesen ❤❤❤

Viel Spaß!

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# Zlatan #

Diese Audrey macht mich wirklich verrückt!
Diese Widerworte! Das habe ich nicht erwartet. Selbst zwischen meiner Exfrau und mir herrschte nie eine solche Anspannung. Die Kleine lässt sich nicht alles gefallen. Und irgendwie macht sie das noch interessanter.

Ich hatte einen beschissenen Start in den Tag gehabt. Meine Jungs haben Theater gemacht, weil ihre Mutter nicht da war, dann stand ich im Stau und kam natürlich zu spät zu meinem Termin.

Als sie dann mit ihren kalten Händen meine Schulter berührte, wäre ich am Liebsten sofort aufgesprungen und davongelaufen. Ihre Berührung nahm mir die Luft zum Atmen und ich hatte das Gefühl unter ihren Händen zu verschwinden. Ihre Nähe war nicht zu ertragen. Ich dachte, ich könnte sie so weit einschüchtern, dass mein eigenes Selbstbewusstsein gestärkt zurückkehren würde. Doch das tat es nicht. Audrey bot mir unerwarteterweise die Stirn und wehrte sich. Während sie so vor mir stand und wütend zurückstarrte, verlor ich mich in ihren grün-blauen Augen.
Ich ergab mich für einen Moment meinen Gefühlen, wollte sie an mich ziehen und sie spüren. Doch ich tat es nicht. Ich behielt die Kontrolle und ließ sie nicht spüren, wie verwundbar ich mich in ihrer Gegenwart fühle.
Ich konnte sie nicht gehen lassen. Auch wenn sie mich in den Wahnsinn treibt und ich glaube, dass sie der einzige Mensch auf der ganzen Welt sein muss, bei dem ich mich so verletzlich fühle - ich konnte sie nicht gehen lassen. Sie würde nicht wiederkommen, so wie ich sie behandelt hatte.
Als sie meinen Rücken und speziell meine Schulter massierte, bekam ich Gänsehaut. Ihre Hände sind göttlich, zu spüren, dass sie mir so nah ist, brachte mich beinahe um den Verstand. Diese Empfindung strahlte von meiner Schulter in meinen gesamten Körper aus. Ihre Berührungen ließen meinen Körper fast zerfließen, ließen ihn aufatmen. Wie anregend alleine eine Schultermassage sein kann, das war mir nicht bewusst. Ich konnte sie nicht ansehen, weder dabei, noch danach. Ihr wäre aufgefallen, dass ich mich ihr hingeben wollte. Sie hätte es in meinen Augen gesehen.

Immer noch geflasht von dem, was Audrey mit mir macht, kicke ich den Ball über den Platz. Ich ertrage diese Frau nicht und will dennoch bei ihr sein.
Wütend donnere ich den Ball meinem Mannschaftskollegen entgegen, der zur Seite springt. Mir geht man lieber aus dem Weg, zumindest heute. Meine Laune ist am Tiefpunkt angelangt und ich könnte mich selbst schlagen, weil ich immer wieder ihre funkelnd grün-blauen Augen vor mir sehe. Immer und immer wieder.
Ich soll mich schonen, das Training läuft für mich deshalb nur auf Sparflamme. Das macht mich nur noch wütender.
Wieder höre ich meine quengelnden Söhne, die trotzig vor mir stehen und mir erklären, dass sie zur Mama wollen. Das hatte mir einen widerlichen Schmerz ins Herz versetzt. Auch meine Kinder entfernen sich emotional immer weiter von mir.
Irgendwann habe ich niemanden mehr.
Ich schüttle diesen Gedanken ab und gehe nach dem Training unter die Dusche. Ich bin früher fertig als geplant und mache mich bereits um 15.30 Uhr auf dem Weg ins Klinikum. Unterwegs lege ich noch einen Zwischenstopp und stehe dann schon um 16 Uhr an der Privatanmeldung und frage, ob Frau Dr. Waiser nicht jetzt schon Zeit hätte für die Behandlung. Die junge Schwester an der Anmeldung kümmert sich darum und wirft mir ein aufreizendes Lächeln zu. Innerlich schmunzle ich darüber. Die Kleine könnte fast meine Tochter sein.

Ich warte im Behandlungsraum, als 10 Minuten später eine gestresste Audrey den Raum betritt. Sie sieht müde aus, abgekämpft und genervt. Als sie mich sieht, versteinert ihre Miene regelrecht und sie schließt geräuschvoll die Tür hinter sich.
"Ich dachte 17 Uhr?", fragt sie angriffslustig. Ich antworte nicht, strecke nur meinen Arm aus. Verwundert sieht sie den Becher in meiner Hand an.
Ein Coffee to go von Starbucks mit ihrem Namen drauf. Ein kleines Lächeln breitet sich auf ihren Lippen aus. "Wo kommt denn der Sinneswandel her?", meint sie belustigt. Ich zucke nur mit den Schultern.
Natürlich weiß ich warum ich ihr einen Kaffee gekauft habe. Er soll auch sie an unsere erste Begegnung erinnern, denn ich kann sie einfach nicht vergessen. Audrey nippt an ihrem Kaffe, lächelt kurz und deutet dann auf die Liege. Ich ziehe mein Shirt wieder aus und lege mich hin. Ihre warmen Hände massieren meine Schulter und sofort kehrt dieses wohlig - warme Gefühl zurück. Grinsend erwidere ich: "Na deine Hände sind auf jeden Fall warm." Sie kneift mir frech in den Nacken und meint dann: "Kann man es dir eigentlich je Recht machen?" Ich genieße ihre Berührungen und brumme: "Klar. Tust du doch grade." "Aha.", gibt sie mir als Antwort und macht schweigend weiter. Da die Spannung zwischen uns im Moment schwach ist und auch ich mich gut unter Kontrolle habe, nutze ich die Gelegenheit.

"Wie alt bist du eigentlich, Audrey?" Sie seufzt. "Das fragt man nicht, Zlatan." Ich lache leise. "Doch, klar. Also?" "26."
"Mein Gott, bist du jung. " Sie scheint zu lächeln, als sie mir antwortet. "Findest du? Ich komm mir manchmal ganz schön alt vor." Jetzt muss ich wirklich lachen. "Was? Wieso? Du bist keine 30! Hast wahrscheinlich nen Freund, der genauso jung ist und keine Kinder. Du genießt dein Leben in vollen Zügen. Wie kannst du dich da alt fühlen?" Sie schweigt. "Hey! Antworte mir mal!" "Ich hab keine Kinder, nein. Aber auch keinen Freund und wann ich das letzte Mal mein Leben in vollen Zügen genossen habe, weiß ich nicht mehr. Aber ist ja auch egal."
Ich traue meinen Ohren nicht. Sie ist Single?! Und sie langweilt sich? "Du solltest damit anfangen, bevor es zu spät ist, Audrey." Mehr kann ich erstmal nicht dazu sagen. Ihre Hände gleiten weiter über meine Schulter und ich verspüre schon wieder den Drang, sie an mich zu ziehen und ihr näher zu sein als ich es sollte. Nach 20 Minuten bittet sie mich, mich auf den Rücken zu drehen. Dieses Mal beobachte ich sie, wie sie konzentriert ihre Arbeit macht. Doch meinen Blick erwidert sie nicht, sie starrt wie besessen auf meine Brust.
"Hast du denn wenigstens schon ein bisschen was von der Stadt gesehen?", nehme ich unser Gespräch wieder auf. Sie schüttelt den Kopf. "Keine Zeit, aber ich kenne Paris ganz gut." "Die Stadt verändert sich jeden Tag ein bisschen. Da gibt es immer etwas zu entdecken, vor allem abseits der Sehenswürdigkeiten." Sie schlägt die Augen nieder und scheint nachzudenken. "Wenn man diese Orte nicht kennt, fehlt die Lust nach einer 48 Stunden-Schicht sich noch ins Getümmel zu werfen." Sie wirkt plötzlich traurig und müde.
Auch wenn es sich falsch anfühlt und sicher die falsche Entscheidung ist, sage ich es doch. "Ich könnte dir ein bisschen was zeigen." Sie zieht die Augenbrauen hoch, sieht mich an und wird rot. "Du? Ich glaube, das ist keine gute Idee." Das glaube ich auch, aber ich will es trotzdem.
Auch wenn ihre Nähe beinahe weh tut, will ich sie nicht einfach aus meinem Leben verschwinden lassen. "Ist nur ein Angebot. Du hast doch sicher auch mal einen Abend oder einen Tag frei." Sie antwortet mir nicht und schaut wieder weg. Ich glaube, ich bin zu weit gegangen. Sie massiert mich zu Ende und steht dann unschlüssig vor mir, als ich mich wieder anziehe. Ich stehe auf und sehe ihr in die Augen. Das kalte Licht der Neonröhren an der Decke lässt sie grün strahlen.
Ich lege meinen Zeigefinger unter ihr Kinn, hebe es ein Stück an und murmle dann: "Fang an zu leben, Audrey." Dieser Moment ist so intim, ich überschreite eine Grenze, doch sie verharrt regungslos. "Fang an, bevor es zu spät ist.", sage ich und senke meine Hand wieder. Nur von ihren Augen kann ich mich nicht lösen. Ihr Mund ist leicht geöffnet und ich studiere ihre Züge. Erste Mimik-, Lach- und Sorgenfalten zeichnen sich ab auf ihrer rosigen Haut. Ihre vollen Lippen versprechen Unausprechliches. Um nicht noch mehr von mir preiszugeben, gehe ich an ihr vorbei und durch die Tür. "Bis morgen, Audrey."

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Na Zlatan kann ja doch anders...

Ein wenig wird jetzt wohl auch klar, warum er sich so aufgeführt hat - ist aber natürlich keine Entschuldigung.

Aber es kribbelt zwischen den beiden... Wir werden sehen, was sich daraus entwickelt. Gebt doch mal nen Tipp ab 😉

Knutscha,

eure Floraly❤

IBRAKADABRA - Liebe, Stolz & Fußball [Zlatan Ibrahimovic]Where stories live. Discover now