IBRAKADABRA - Liebe, Stolz & Fußball [Zlatan Ibrahimovic]

8.

"Mann Zlatan. Verarsch mich nicht schon wieder!"

"Mach ich gar nicht. Hast du dir wenigstens Musik angemacht oder langweilst du dich grade nur und rufst deshalb an?"

"Nee. Kerzen und Wein. Mehr nicht. Wenn das deine Frage beantwortet.", lache ich.

"Hmmm. Okay. Was möchtest du, Audrey?"

"Hast du heute Abend schon was vor?" Wow, ich bin aber direkt.

"Nein. Wieso fragst du?"

"Hast du Lust mir was vom Pariser Nachtleben zu zeigen? Ich habe über das, was du gesagt hast, nachgedacht."

"Hast du das? Ja, wieso eigentlich nicht. Wie lange hast du vor noch in der Wanne rumzuliegen?"

"Das kommt ganz drauf an."

"Worauf denn, liebe Audrey?" Flirtet er jetzt schon wieder mit mir?

"Darauf, was du mir jetzt noch erzählst." Okay. Jetzt flirte ich mit ihm. Oh Gott.

"Was willst du wissen, Kleines?" Kleines? Oha, was passiert hier grade?

"Keine Ahnung. Gehst du auch so gerne in die Wanne wie ich?" Ich bemühe mich ernst zu bleiben.

"Manchmal ja. Aber lieber in Gesellschaft und zwar nicht nur per Telefon." Jetzt werde ich wirklich rot. Ja. Eindeutig. Er flirtet mit mir.

"Ahja. Hast du Haustiere?"

"Audrey, was sind das für Fragen?" lacht er am anderen Ende.

"Was denn? Ich frag doch bloß."

"Audrey, ich würde mich liebend gern noch mit dir unterhalten, muss aber jetzt noch was erledigen. Ich hol dich in 2 Stunden ab. Okay?"

"Okay." sage ich und grinse.

"Bis später und ertrinke bitte nicht bis dahin."

"Bis später, Zlatan. Nein, keine Angst- ich kann schwimmen."

Lachend legen wir auf und ich weiß immer noch nicht so genau, was mich da gerade geritten hat, mich mit ihm zu verabreden.
Ich liege noch weitere 20 Minuten in der Wanne, bis das Wasser nur noch lauwarm ist und genieße den Blick über die verschneite Stadt. Nachdem ich mich abgetrocknet habe, stehe ich unschlüssig vor meinem Kleiderschrank.
Auch wenn das kein Date ist - das will ich ja auch gar nicht!- will ich mich hübsch machen. Meine beste Freundin sagt dazu immer nur :" Eine Frau braucht keinen Grund, um sich hübsch zu machen!"
Mit diesem Gedanken fische ich ein kurzes schwarzes Kleid, eine Strumpfhose und Unterwäsche aus dem Schrank. Ich brauche sexy Wäsche, das gibt mir Selbstbewusstsein. Vor allem neben einem Mann, der so impulsiv und einschüchternd wirken kann. Ich föhne meine Haare und flechte meine braune Mähne zu einem seitlichen Fischgätenzopf. Auch beim Make Up trage ich dicker auf als üblich. Ich bin mehr als zufrieden mit dem Ergebnis und grinse mein Spiegelbild an.
20 Minuten vor Zlatans Erscheinen schlüpfe ich in mein Kleid, die Strumpfhose und suche noch ein paar passende High Heels aus meinem Schuhregal heraus. Das ist der Vorteil, wenn man mit einem so großen Kerl ausgeht.
Auch mit 1,75 m Körpergröße kann man 12-Zentimeter-Absätze tragen und ist trotzdem noch kleiner. Klasse. Wie oft hatte ich auf hohe Absätze verzichtet, nur weil meine Begleitung nicht größer 1,80m war. Viel zu oft.

Pünktlich zur verabredeten Zeit klingelt es an meiner Tür. Zlatan wartet unten. Mit klopfendem Herzen ziehe ich meinen Mantel an und verlasse meine Wohnung. Es fühlt sich merkwürdig an, als ich die Treppen hinunterstöckle.
Zlatan ist mein Patient und aus diesem Grund ist das, was ich hier mache, eigentlich verboten. Selbst wenn nichts Verruchtes geplant ist, normalerweise sind solche privaten Ärztin - Patient- Beziehungen tabu. Ich beschließe an diesen Gedanken keine weitere Zeit zu verschwenden und trete hinaus in die Kühle der hereinbrechenden Nacht.
Vorm Haus steht Zlatans Audi. Er öffnet von innen die Beifahrertür und ich bin ein wenig enttäuscht, weil er mir damit meinen Auftritt ein bisschen versaut.
Als ich neben ihm sitze, lächelt er mich an.