Kapitel 80

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"Juli, bist du jetzt endlich fer-", Jamal stoppte und sah mich an.
"Wow, du siehst...", seine Augen wanderten an mir herunter und ein Lächeln umspielte seinen Mund.
"Hat ja auch lange genug gebraucht.", ich lächelte spöttisch und gab ihm dankend einen Kuss.
Es war der 31. Dezember und wir waren zurück in Deutschland. Jamal hatte die letzten Tage schon wieder Training gehabt und heute würden wir Neujahr mit einem großen Teil der Bayern-Mannschaft verbringen.
Dafür trug Jamal bereits seinen Anzug, während ich mich für ein rostrotes Kleid mit unzähligen Pailletten, riesigem Beinschlitz und freiem Rücken entschieden hatte. Meine Haare hatte ich gelockt und mein Lippenstift war auf das Kleid abgestimmt.
"Du siehst aber auch nicht schlecht aus.", ich sah Jamal bewundernd an. Auch wenn ich Sportklamotten an ihm noch attraktiver fande, stand ihm der Anzug ausgezeichnet.
Er schüttelte grinsend den Kopf und zog mich aus dem Bad.

"Ich fühle mich dezent unwohl.", ich sah mich unangenehm berührt in Jamals Auto um.
"Why?", Jamal setzte den Blinker.
"Weil ich gerade angezogen bin, als würde ich auf den roten Teppich gehen und dazu auch noch in diesem schwarzen Mercedes sitze."
"Nichts gegen mein Auto! Aber nein, du siehst incredible aus! Und glaub mir, die anderen werden nicht weniger aufgetackelt sein. Aber trust me, jedes Mal, wenn ich im Anzug zum Beispiel zu einem Spiel reise, fühle ich mich genauso overdressed.", er legte mir fürsorglich eine Hand auf mein Knie, was ich mit einem Lächeln zuließ.

"Willkommen im Reich des FC-Bayern.", Thomas Müller öffnete die Tür zum Festsaal und hielt uns galant die Hand hin, um uns hereinzubitten.
"Sie sehen außerordentlich schick aus, Mister und Misses Musiala.", er grinste, Jamal warf ihm einen Ha Ha-Blick zu.
"Zu früh für Hochzeitswitze?", unschuldig sah er uns an, ehe er von Leon die Hände auf die Schulter gelegt bekam.
"Jamal und Juli. Schön, dass ihr hergefunden habt."
"Die Säbener Straße ist ja zum Glück schon im Navi eingespeichert.", ich schüttelte grinsend den Kopf und schlug bei seiner ausgestreckten Hand ein.
"Serge, wolltest du nicht deine Gäste begrüßen?", er schrie in das Party-Getümmel herein.
"Warum Serge?", Jamal verzog fragend sein Gesicht
"Bambi! Juli! Schön, dass ihr es her geschafft habt!", Serge kam grinsend zu der Tür, in seiner Hand befand sich ein Getränk.
"Weil Chefkoch gekocht hat. Deshalb ist es jetzt seine Party, keiner will für das grottige Essen die Verantwortung tragen."
"Oh. Dann danke für die Einladung, schätze ich.", lächelnd umarmte ich ihn und suchte dann Mathea und Lina auf, die mit Melissa Halter an einem der Tische saßen. Alle drei waren genauso aufgebrezelt wie ich und sie sahen wirklich umwerfend aus.
"Hey!", die drei umarmten mich.
"Hier ist ja einiges los."
"Du hast noch nicht die offiziellen Feiern gesehen...", Mathea verzog ihr Gesicht.
"Also bevor du dich verläufst, Getränke werden serviert und an der Tafel da drüben stehen Platten mit Häppchen. Aber ich warne dich, es gibt später noch richtiges Essen und wenn man einmal mit dem Fingerfood anfängt, kann man nicht mehr aufhören. Also sei vorsichtig, sonst kriegst du später nichts mehr runter.", Lina grinste.
"Danke für die Warnung, das könnte mir wirklich passieren...", grinsend bedankte ich mich bei der Bedienung, die mir ein Getränk überreichte.
"Wo hast du Jamal gelassen?", Mathea sah sich suchend um.
"Hab ihn beim Eingang aus den Augen verloren. Aber wir finden uns schon wieder.", zuversichtlich nahm ich ein Schluck meines Getränkes und zuckte im nächsten Moment zusammen, da sich Hände auf meine Schultern legten.
"Leon! Erschrecke mich doch nicht so!", Jamal, Joshua, Serge, Niklas und er fingen an zu lachen.
"Wo habt ihr Leroy gelassen?", Lina sah sich fragend um.
"Candice hat vorhin irgendwas von Problemen mit den Kindern gefaselt.", Melissa zuckte mit den Schultern.

"Hoffentlich der erste Drink, oder?!"
"Ja Leon.", antwortete Mathea fast ein wenig genervt.
Irritiert sah ich die beiden an. Die Party war im vollen Gange und bis auf die beiden hörte jeder am Tisch Joshua und Serge zu, die wieder irgendeinen Quatsch machten.
"Gut. Entschuldige Liebling, ich will eigentlich nicht so sein, es ist nur..."
"Ich weiß doch.", versöhnlich legte sie ihm eine Hand auf seine und lächelte ihn an.
Er sah strahlend zurück und völlig verliebt lehnte sie sich an ihn, bevor Leon begann, ihr Küsse zu geben.
"Ich kann doch nicht die einzige sein, die das ..."
"...komisch findet? Nein.", Lina beobachtete die beiden mit einer hochgezogenen Braue.
"Was soll komisch sein?", Jamal sah sich irritiert um.
"Die beiden.", unauffällig schob ich seinen Kopf in Leons und Matheas Richtung.
"Süß.", Jamal bekam ein Lächeln auf dem Gesicht und drückte mir ebenfalls einen Kuss auf die Stirn.
Ich tauschte einen Blick mit Lina aus, ehe ich mich gegen Jamals Brust sinken ließ und anfing unauffällig die neuen Turteltauben zu beobachten.

Ein Klirren ertönte, Leon war aufgestanden und schlug mit einer Gabel gegen ein Glas: "Okay, also wir haben etwas zu verkünden.", er lächelte Mathea an, die ebenfalls aufstand und ihn breit anlächelte.
"Wie einige von euch mitbekommen haben, waren wir in letzter Zeit nicht ganz die selben. Dies hat mit einer kleinen Änderung Zuhause zu tun. Mathea, willst du es sagen?"
"Gerne.", sie strahlte ihn an, ehe sie sich an alle anderen wandte: "Was Leon damit andeuten wollte, Familie Goretzka bekommt Zuwachs.", Geraune ertönte, ich starrte direkt auf ihren Bauch.
"Und nein, ich bin nicht schwanger. Mein Verlobter und ich,", sie sah Leon verliebt an, ich riss meine Augen auf, "werden adoptieren. In einer Woche sind wir stolze Eltern von der drei Monate alten Nala Goretzka."
Mein Mund stand offen und Jamal hatte sich beinahe an seinem Essen verschluckt. Joshua und Lina sahen die beiden verdattert an, Serge hielt seine Gabel mitten in der Luft.
Sekundenlang passierte nichts, bis Lina glücklicherweise aufstand und die beiden stürmisch umarmte: "Das ähm, wow! Herzlichen Glückwunsch euch beiden!", auch die anderen erhoben sich, Jamal und ich taten es ihnen gleich.
"Leon, Mathea, Glückwunsch! Ich freue mich so unendlich für euch! Das ist wirklich unglaublich.", ich umarmte die beiden.
"Danke Maus.", Mathea strahlte mich an.

"Also das war jetzt überraschend...", Serge sah den beiden zu, wie sie dicht aneinandergeschlungen tanzten.
"Aber so was von. Wobei ich mich unglaublich für die beiden freue.", Joshua nahm einen Schluck von seinem Getränk.
"Wir alle! Aber ich verstehe nicht, warum sie sich deshalb so seltsam benommen haben. Ich meine, klar, ein Kind, aber trotzdem. Irgendwas irritiert mich. Warum hat sich Mathea damals so abgeschossen und was waren das für Nachrichten, die Leon auf ihrem Handy gesehen hat?", ich sah das Paar kritisch an.
"Also komm. Seit wann bist du so suspicious?", Jamal sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
"Nein, ich stimme ihr zu. Die beiden haben sich merkwürdig verhalten.", Lina kniff ihr Augen zusammen.
"Also jetzt kommt.", Serge sah uns zweifelnd an.
"Es sind Frauen. Die haben irgend so einen sechsten Sinn für sowas.", Joshua sah ihn schulterzuckend an, ich tauschte mit Lina einen spöttischen Blick aus.

"Noch drei Minuten.", ein wenig hibbelig sah ich auf den Timer.
Sämtliche Gäste waren nach draußen gegangen, wo der Verein eine riesige Uhr aufgestellt hatte.
"Noch 150 Sekunden.", aus Jamals Stimme konnte ich ein Grinsen heraushören.
"Hoffen wir, dass dieses Jahr besser beginnt."
"Du meinst, dieses Mal keine Nachricht von Jude, die mich dazu bringt, absolut sauer zu sein, Zeit mit einer random Tussi zu verbringen und diese in the end vor deinen Augen zu küssen?", er lachte leise, ich verzog mein Gesicht.
"Ja, nein. Ich wollte das Thema eigentlich nicht wieder so aufgreifen..."
"Schon klar.", er lachte und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
"Apropos Jamal, ich wollte mich nochmals für etwas entschuldigen. Auch wenn ihr euch mittlerweile wieder nahe steht, ich habe damals Jude's und deine Freundschaft zerstört. Dafür habe ich mich niemals richtig entschuldigt, aber das hat mir vermutlich am meisten Schuldgefühle gegeben. Also eine riesige Entschuldigung dafür.", ernst sah ich ihn an, er lächelte zaghaft.
"Ich weiß. Lassen wir dieses Thema jetzt einfach, okay? Ich will dieses year nicht wieder mit der 3-J-Story beginnen.", ich nickte sofort, er gab mir einen Kuss auf die Stirn.
"Aus jetzt, Bambi und Bambini. Der Countdown beginnt.", Serge stellte sich zu uns und zeigte auf den Timer.
"10, 9, 8, 7, 6, 5,", jeder Anwesende zählte mit," 4, 3, 2, 1. HAPPY NEW YEAR!", Feuerwerke gingen in die Luft, alle umarmten sich, Gläser klirrten und jeder schrie durch die Gegend.
Ich würde von Jamal geküsst, der seine Arme um mich schlang und mich einmal herumwirbelte.
"Happy New Year, Juli."
"Happy New Year, Jamal.", wir strahlten uns an, ehe wir von den anderen auseinander gezogen wurden und erstmal sämtliche Leute umarmten, Wangenküsse verteilten, mit ihnen anstoßen und um die tausend Mal "Frohes Neues" sagten.

Willkommen zur Lesenacht! Nochmals für alle, es kommt jetzt bis 23 Uhr jede Stunde ein Kapitel online.
Hoffe sie gefallen euch 🥰

Young Love - Jamal MusialaWhere stories live. Discover now