Kapitel 23

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Ich verließ das Wohnzimmer und setzte mich auf die Treppe. Mir war das alles hier viel zuviel.
Jamal so zu sehen, hatte mir anscheinend leichte Minderwertigkeiskomplexe gegeben. Mir wurde wieder bewusst, dass er  haufenweise Mädels haben konnte und ich fragte mich, warum er sich genau für mich entschieden hatte.
Oder war es das, was er versuchte vor mir zu verheimlichen? Log er darüber? Hatte er in Wahrheit noch jemand anderes?
Nein, das konnte nicht stimmen, Jamal war nicht so!

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als sich Sophia neben mich setzte. Eigentlich wollte ich aufstehen, aber sie hielt mich fest: "Juli, es war ein dämliches Spiel. Ich kann verstehen, dass dich das verletzt hat, Cara hat sich unmöglich verhalten, aber es war eben nur ein Spiel. Nebenbei bemerkt, Jamal hat nichts der gleichen gemacht. Als die Zeit um war, hat er sich nicht nach Cara umgesehen, sondern ist sofort zu dir gelaufen. Das sagt alles, was du wissen musst!", sie machte eine kleine Pause, ehe sie fortfuhr: "Und auch wenn das nichts besser macht, er wird noch öfters vor dir angeschmachtet werden.  Falsche Mädchen, die alle versuchen an Stars ranzukommen, wird es immer geben. Die dich runtermachen werden.
Neid und Hass gehören dazu, aber ebenso die schönen Dinge, die du als Spielerfrau, oder wie auch immer, erfahren wirst, Juli. Du bekommst Mädchen, die zu dir aufsehen. Liebe Kommentare und das wichtigste ist, du hast Jamal.", endlich hörte sie auf mit ihrer dämlichen Rede.
Schweigend starrte ich in die Luft, bis ein "Hier bist du!" ertönte. Es war unverkennbar Jamal und mit einem Streicheln über meinen Rücken verabschiedete sich Sophia.

"Juli, es tut mir leid. Ich hätte dem nie zustimmen dürfen und...", ich unterbrach ihn.
"Nein Jamal! Ich, ach keine Ahnung. Es ist lächerlich, es war ein dämliches Spiel. Diese Reaktion ist total überzogen und deshalb gehe ich...", weiter kam ich nicht, weil er sich plötzlich vor mich stellte.
"Lüg mich nicht an, ich sehe, dass es dir nicht gut geht."
Ich sah ihn stumm an, ehe ich dann anfing zu sprechen: "Man, ich weiß, dass es total dämlich ist. Du hast ja nicht mal irgendwas gemacht. Aber als ihr vor dem Kuss so zusammen standet und gelacht habt... als ihr euch dann noch so geküsst habt und Cara ihre Hände auf dir abgelegt hat, keine Ahnung, das, das hat mich total eifersüchtig gemacht."
"Hey! Juli hör mir zu!", er griff unter mein Kinn und hob es hoch. "Mir ist es wirklich absolut egal, wer irgendwo seine Hände auf mir ablegt und was von mir will. Denn ich will ausschließlich dich!", er sah mir in die Augen und auch wenn mir das Mut geben sollte, rollte eine Träne aus meinen Augen. Als Jamal das sah, nahm er mich und drückte mich fest an seine Brust.

Plötzlich ertönten Caras und Hannahs Stimmen im Flur.
"Wo sind sie hin?"
"Keine Ahnung Hann. Um ehrlich zu sein, interessiert es mich auch absolut nicht. Jamal muss dieser Kuss gefallen haben und das hat diese Juli gespürt. Ist doch klar, dass sie sich neben mir nicht ganz selbstsicher fühlt...", sie lachte dreckig.
"Cara, weißt du eigentlich, wie bitchy du sein kannst? Man, das war so asozial von dir. Ich dachte du willst dich bei Juli entschuldigen! Das war der einzige Grund, weshalb ich überhaupt mit dir rausgegangen bin!"
"Ach komm schon, wofür denn entschuldigen? Die beiden passen eh nicht zusammen. Stell sie dir mal als Spielerfrau vor...", sie klang ziemlich abwertend und ich spürte, wie Jamal vor Wut kochte. Er wollte aufspringen, aber ich hinderte ihn daran: "Lass gut sein Jamal!"
"Nein!", entschlossen erhob er sich und zog mich mit hoch. Er wartete kurz, bis die beiden in Reichweite waren und drückte mich dann gegen die Wand. Er fing an mich zu küssen.
Ich war komplett überfordert, ich hatte angenommen, dass er irgendetwas sagen würde, aber definitiv nicht das! Ich versuchte mich zu entspannen und darauf einzugehen.
Er fuhr mir einer Hand über meinen Oberschenkel, bis er bei meiner Hüfte angelangt war, an der er sie schließlich kreisen ließ. Die andere Hand legte er an meinen Nacken. Ich vergrub meine Hände in seinen Haaren und als er mich an meinem Hals küsste, bäumte ich mich ihm entgegen. Er nahm mein Bein und legte es über seine Hüfte, ehe der Kuss noch intensiver wurde und wir beide ziemlich schwer atmeten.

Young Love - Jamal MusialaWhere stories live. Discover now