Kapitel 52

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"Sag mal, bist du nicht aufgeregt oder so? Das Spiel ist immerhin ziemlich wichtig."
"Jamal ist irgendwie nie aufgeregt. Nicht mal, wenn er in der Start 11 steht.  Sein Motto ist 'einfach Spaß haben und confidence aufbauen'.", Leon lachte los, ich musste grinsen.
Jamal schüttelte lediglich den Kopf.
"Meintest du nicht, Spaß haben sei das wichtigste für mich?"
"Stimmt Jamal, alles gut, das Motto ist klasse.", Leon grinste, ich schüttelte lachend meinen Kopf.
Wir waren in den Katakomben der Allianz Arena und die Jungs hatten noch ca 20 Minuten bis zum Aufwärmen. Mathea war noch verhindert, sie wollte aber pünktlich zum Spiel da sein.
"Ah Juli, ich hab übrigens noch was für dich. Ein frühzeitiges Ostergeschenk quasi."
Skeptisch beobachtete ich Leon, wie er eine riesige Bayern-Tüte hervorzog.
"Also das Musiala- und das Goretzka-Trikot hast du ja schon, aber was du noch nicht besitzt, sind diese Prachtexemplare.", schelmisch grinste er und zog vier Trikots hervor.
Auf dem einen war seine Rückennummer mit Juli Musiala als Name, auf dem anderen Jamals Rückennummer mit Juli Goretzka, auf dem dritten die Nummer 6 mit Crola und das vierte hatte erneut die Nummer 42, allerdings mit Bellingham als Name drauf.
Ich starrte ihn an und schlug die Hände vor dem Kopf zusammen.
"Leon, was hat dieser unlustige Scherz bitte gekostet?!"
"Das warst es mir wert.", er lachte los und machte so Kimmich auf uns aufmerksam, der gerade an uns vorbeiging.
Dieser sah auf die Trikots und bekam einen Lachanfall.
"Lass mich raten. Nummer 1 ist als Ansporn gedacht, damit die beiden wieder zusammenkommen, Nummer 2 falls die beiden weiterhin Freunde bleiben, Nummer drei hast du besorgt, für den Fall, dass sie auf euch alle keinen Bock mehr hat, übrigens das beste, die Nummer ist klasse, aber das Vierte?! Leon, ich glaube du lebst gefährlich.", er kriegte sich kaum mehr ein vor Lachen, während ich kurz davor war, Leon zu schlagen.
"Sorry Joshua, aber die 6 steht da nicht wegen dir, sondern weil es Julis Lieblingszahl ist. Und zum Thema Nummer vier, es gab Mengenrabatt.", er grinste, während Jamal einfach nur völlig irritiert aussah.
"Alter, Leon!", Serge Gnabry tauchte hinter Kimmich auf und betrachtete halb belustigt, halb erschrocken die Trikots.
"Du bist ja ein richtiger Witzbold, Leon. Gott, wie kamst du auf diese bescheuerte Idee?", ich sah ihn kopfschüttelnd an, nun fing auch Gnabry an zu lachen und Jamal, der aktuell vermutlich gar nichts mehr checkte, stimmte einfach mit ein.
Das wiederum brachte Joshua erneut zum Lachen, der sich erst vor ein paar Sekunden beruhigt hatte. "Schau Juli, selbst Jamal findet es witzig."
Ich stöhnte auf: "Jamal blickt es auch nicht."
"Ach komm, mach dich locker und sag mir lieber, welches Trikot du heute anziehst."
"Also ich wäre ja für das mit Juli Musiala, aber ich schätze die beiden sind noch immer Freunde.", Lina kam dazu und legte mir einen Arm um meine Schultern.
"Lina! Du solltest mir helfen und nicht zu dem unlustigen Mann halten, der wohl zu viel Geld hat."
"Juli, für dich gebe ich doch gerne Geld aus.", er grinste, ich schüttelte den Kopf.
"Freut mich, wenn es dich amüsiert, Geld für deine dummen Witze auszugeben."
"Also die ersten drei waren eigentlich total ernst gemeint. Wenn Jamal dich nicht zurücknimmt, bekommst du halt meinen und Matheas zukünftigen Namen. Wir adoptieren dich einfach.", er grinste und hielt mir dann das Juli-Goretzka-Trikot hin.
"Oh Gott. Leon als Vater zu haben wird sicher gaaanz spaßig.", Serge sah mich mitleidig an und wich dann einem Schlag von Leon aus.
"Vorsicht, ich muss fürs Spiel fit und unverletzt sein.", er grinste, Leon schüttelte seinen Kopf.
"Zumindest hätte sie einen attraktiven Vater.", Lina grinste und beobachtete ihren Freund, wie er sie empört ansah. Leon hingegen reckte die Hände triumphierend in die Luft.
"Zum Glück wärst du nur adoptiert, sonst würdest du noch den frisurlosen Kopf erben.", Gnabry grinste und sah bezeichnend auf die Haare von Leon.
"Das wäre, fürchte ich, mein kleinstes Problem... außerdem, ich glaube ich hätte nichts gegen die Haare.", ich grinste und Leon schlug mir auf den Rücken.
"Ganz meine Tochter.", er lachte, während ich nun mal wieder zu Jamal sah der das ganze mit einem völlig verständnislosem Blick beobachtet hatte.
"Ich glaube Bambi wird einfach von Choupo-Moting adoptiert, Lina wird Julis Patentante und ich übernehme Jamals Patenschaft, dann werden wir alle eine große Familie.", Gnabry war meinem Blick gefolgt und lachte nun erneut.
"Choupo-Moting? Joa, aber wir ändern den Namen in Choupo-Motking, damit Thomas auf uns stolz ist.", Joshua grinste.
"Ah stimmt, dann heißt Juli ja Scoretzka...", Gnabry schüttelte seinen Kopf und noch bevor irgendjemand was erwidern konnte, wurden die Jungs endlich von einem Bayern-Mitarbeiter zum Aufwärmen geholt.
Lediglich Lina und ich blieben übrig.
"Und, welches nimmst du jetzt?"
Seufzend sah ich die 4 roten T-shirts an: "Wie wärs mit gar keinem? Einfach aus Prinzip."
Sie lachte: "Nimm das mit Juli Goretzka. Dann hast du Jamals Nummer drauf und unterstützt außerdem Leon und seinen Witz."
Ich nahm seufzend das Trikot.
"Also das mit Bellingham ist echt ... gottlos.", ich sah es kopfschüttelnd an, während Lina lediglich lachte und dann darauf wartete, dass ich das Trikot anhatte.

"Glückwunsch Leon.", ich umarmte ihn. Sie hatten ein weiteres Championsleague-Spiel gewonnen.
"Ah, schönes Trikot. Deshalb haben wir vermutlich gewonnen.", er zwinkerte und Mathea fing an zu lachen.
"Irgendwas in mir bezweifelt diese Theorie...", meinte ich spöttisch und wendete mich dann Jamal zu, um auch ihn zu umarmen.
"Wollt ihr zwei noch zu uns kommen? Lina, Josh und die Kinder kommen auch. Ich kann euch danach auch Heim bringen.", Leon sah uns fragend an.
"Also ich wäre dabei.", Jamal zuckte mit seinen Schultern.
"Ja, warum nicht."
"Perfekt.", Mathea lächelte breit und zog uns dann zum Auto.

"Okay, ich denke wir sollten gehen. Die beiden müssen dringend ins Bett.", Joshua sah auf seine schlafenden Kinder und ich musste bei dem Anblick augenblicklich lächeln. Die beiden waren unglaublich süß!
"Sollen wir dich mitnehmen?", Lina sah auf Jamal, der irritiert zu mir sah.
"Juli muss auch noch Heim kommen, wo genau wohnt deine Cousine denn?", Mathea blickte fragend zu mir, ich erstarrte.
Oh Gott, ich hatte völlig vergessen Jamal zu sagen, dass er nun meine Cousine war.
"But...", verwirrt sah dieser mich an.
"Äh, relativ nah bei Jamal. 3 Straßen weiter ca.", ich trat Jamal unter dem Tisch leicht gegen das Schienbein und schenkte ihm einen auffordernden Blick.
Lina hatte das anscheinend mitbekommen, denn sie runzelte die Stirn und sah zwischen Jamal und mir hin und her. Zum Glück blieb sie aber still, während Joshua sein Handy hervorzog und mir einen Stadtplan hinhielt.
"Wo genau?", ich sah überfordert auf die Häuser und zeigte schlussendlich einfach auf eines, das relativ nah bei Jamal lag.
"Ah okay, ja, dich können wir auch mitnehmen.", Joshua grinste und nahm dann sein Kind auf den Arm, während Lina Nummer 2 des Kimmich-Nachwuchs hochhob.

"Okay, warte, die Adresse heißt.", Joshua sah konzentriert auf das Haus des Stadtplans, das ich vorhin gezeigt hatte, wurde aber von Lina unterbrochen. "Josh, fahr einfach zu Jamal. Juli kommt von dort aus besser an..."
"Was? Nein, ich lasse doch keine 16-Jährige um Mitternacht allein in München rumspazieren."
Lina stöhnte auf: "Mach es einfach.", Joshua sah verwirrt zwischen seiner Freundin und mir hin und her, ehe er mit dem Wort 'Mädels' losfuhr.

"Ich bin also deine Cousine?", Jamals Blick verriet nichts darüber, was er davon hielt.
"Ich wollte nicht, dass sie denken wir wären schon wieder zusammen. Und wenn ich bei dir schlafe sieht das ziemlich danach aus. Aber Lina hat es ja im Endeffekt eh herausgefunden, gut, die Lüge war auch miserabel, aber naja."
Er grinste: "Stimmt. Ich wurde schon für einige Personen gehalten, aber das war bis jetzt die stärkste Verwandlung." Kopfschüttelnd wusch ich mir meine Hände. Als ich in den Spiegel sah, konnte ich sehen, dass Jamal im Türrahmen stand und mich beobachtete.

Young Love - Jamal MusialaWhere stories live. Discover now