Young Love - Jamal Musiala

Kapitel 79

"Können wir hier please für immer bleiben?", Jamal ließ sich auf das Bett fallen.
"Von mir aus gerne.", lächelnd machte ich mein Handy aus und legte mich zu ihm.
"Komm her.", er grinste mich an, ich kuschelte mich direkt an ihn.
Seit rund vier Tagen waren wir nun in Island und genossen die Weihnachtszeit.
Wir hatten diesen Urlaub ja eigentlich schon seit einem Jahr geplant und es war definitiv die beste Entscheidung gewesen. Zwar würden wir Weihnachten nicht bei unseren Familien feiern, aber irgendwie war es mir sogar Recht. Die letzten Wochen waren einfach furchtbar stressig gewesen und ich hatte unbedingt eine Pause von wirklich allem gebraucht.

Mein Handy vibrierte und zeigte mir eine Nachricht von Instagram an, woraufhin ich das Gerät wieder einschaltete.

Jamal durfte seit unserer Ankunft wieder Fotograf spielen, was zu einer deutlich höheren Aktivität meines Instagram-Accounts führte.
Die Schnee-Location war einfach unfassbar schön und ich hatte mich absolut in Island verliebt.
"Leon war ja mal wieder very nice.", Jamal sah mir belustigt über die Schulter und zeigte auf den Kommentar von Leon, der eine absolut nette Antwort auf Lina's Kommentar darstellte.

Ich schüttelte lediglich meinen Kopf. Seit der komischen Phase in den Herbstferien gaben sich die beiden wieder ganz normal, vor allem Leon war wieder ganz der Alte.
Und trotzdem kaufte ich ihnen nicht ab, dass alles wieder okay war.
Irgendwas war damals passiert und mich wurmte es, dass ich nicht wusste, was.
Dazu verstand ich auch nicht, weshalb sie es uns nicht einfach erzählten.
Wir waren Freunde, also warum vertrauten sie uns nicht an, was passiert war?
"What's wrong?", Jamal gab mir einen Kuss auf die Stirn.
Ich seufzte: "Es ist eigentlich lächerlich, aber ich will endlich wissen, was bei den beiden los ist. Egal wie sehr sie versuchen uns vorzuspielen, dass alles wieder okay sei, irgendwas stimmt nicht."
"Ja, ist dem Team und so auch schon aufgefallen. Aber nichtmal Joshua und Serge wissen Bescheid, Juli. Die werden schon noch mit uns talken, wenn they want to."
"Ja aber ich will für die beiden da sein. Warum reden sie mit niemandem?", er sah mich an.
"Jul, listen to me: Das hat nothing mit dir, mir oder uns zutun. Wenn die beiden nicht reden wollen, dann sollten wir das akzeptieren. Sie werden zu uns kommen, wenn sie bereit sind und so. Okay?", er sah mich eindringlich-fragend an, ich nickte nach kurzem Zögern.
"Good.", er lächelte und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
Ich verzog mein Gesicht: "Seit wann nennst du mich eigentlich Jul?"
"Hä?"
"Du hast gesagt Jul, listen to me. Warum Jul?"
"Oh, das war ausversehen. Naja, wenn wir über dich reden, dann nennen wir dich, I don't know why, Jul.", ich verzog mein Gesicht noch weiter.
"Wer ist wir und vor allem, warum und was genau redet ihr über mich?!", Jamal fing an zu grinsen.
"Nein Jamal, wage es jar nicht. Du sagst mir jetzt sofort die Antworten!"
"Was wenn nicht?"
"Dann,", ich lächelte zuckersüß, "bereust du es die nächsten Tage."
Nun verzog er sein Gesicht: "Okay. With wir sind Phonzy und ich gemeint. Why wir über dich reden weiß ich auch nicht genau und was sind entweder witzige Storys oder Vergleiche von Jordyn und dir."
"Warte, ihr vergleicht Jordyn und mich?", er nickte ein wenig nachdenklich.
"You actually resemble each other in many ways."
"Ah ja.", spöttisch grinste ich und kuschelte mich dann noch näher an Jamal ran.
Ich hatte die beiden in den Herbstferien kennengelernt, wenn Jordyn auch nur sehr flüchtig.
Beide waren unglaublich lustige und nette Menschen und ich konnte gut nachvollziehen, warum Jamal und Alphonso sich so gut verstanden.

"Nein! Stopp, ich warne dich!", lachend rannte ich vor Jamal weg.
"Also komm. Ich bin eh schneller als du!"
"Na dann, fang mich doch!", lachend rannte ich weiter, Jamal kurzerhand hinterher.
Gespielt um Hilfe schreiend, rannte ich weg, immer weiter in die Schneelandschaft herein.
Jamal kam hinterher und holte mich, wie erwartet, auch relativ schnell ein.
Lachend gingen wir zu Boden.
"Hilfe, es ist so kalt.", ich hielt mir meinen Bauch, Jamal setzte sich auf und legte sich quer über mich.
"Oh Gott, was wird das?", ächzend versuchte ich ihn von mir herunterzuschieben, was leider nicht ganz funktionierte.
"Jamal, du bist abnormal schwer geworden! Nichts gegen deine Muskeln, aber sie sind nicht vorteilhaft, wenn ich mich gegen dich wehren will..."
"Du sollst dich auch nicht wehren.", er grinste und fing an, Schnee auf mich zu werfen.
"Wäh.", ich versuchte ein wenig Schnee aus meinem Mund zu befördern, den Jamal gerade leider in meinen Mund geschmissen hatte.
Mein Freund fing an zu lachen, ging dafür aber glücklicherweise von mir runter, um sich 2 Meter weiter wieder in den Schnee plumpsen zu lassen und dort einen Schneeengel zu machen.
Kopfschüttelnd sah ich ihm dabei zu und formte dann schelmisch grinsend einen Schneeball, den ich im nächsten Moment genau auf Jamals Gesicht zielte.
Während er eine gigantische Schneeladung im Gesicht hatte und einfach nur liegen blieb und sich nicht mehr regte, zog ich lachend mein Handy hervor und schickte meinen Freunden einen Snap von ihm.
"Willst du wieder hochkommen oder wartest du, bis der Schnee irgendwann auf deinem Gesicht schmilzt und du klitschnass wirst?", spöttisch ging ich neben ihm in die Hocke.
"Danke für your concern.", Jamal wischte sich grinsend den Schnee aus dem Gesicht und setzte sich dann auf.
"Ist dir auch so cold?"
"Mir ist nicht unbedingt warm, aber dir ist nur so kalt, weil du dich wie ein kleines Kind in den Schnee gelegt hast.", ich grinste weiterhin, er rollte beleidigt mit seinen Augen.
"Du warst es immerhin, die mir einen Haufen voller Schnee ins Gesicht geworfen hat."
"Ach stimmt. Na dann sollten wir wohl zurück zur Unterkunft, denn das Fell des Bambis ist wohl nicht warm genug.", ich grinste.
"War das jetzt die revenge für das Jul?"
"Exactly.", grinsend lief ich los.

"Jamal! Wir laufen seit zwanzig Minuten sinnlos durch den Wald, was wird das hier?"
Er antwortete nicht, stattdessen lächelte er stumm in sich hinein.
"Es ist Heilig Abend und du beschließt, mich durch den Wald zu zerren? Jamal, so sehr ich dich auch liebe, ich würde es jetzt bevorzugen, in unserer Unterkunft zu sein und etwas zu essen.", eindringlich sah ich ihn an, er rollte mit seinen Augen.
"Jetzt sei still und lass dich überraschen!"

"Jamal! Wenn du insgeheim nur Sport machen wolltest, hättest du das auch einfach sag... Oh mein Gott!", überwältigt starrte ich auf die kleine Lichtung, die sich vor uns aufgetan hatte.
Relativ auf der Zwölf stand eine Tanne, die durch eine riesige Lichterkette beleuchtet wurde.
"Das... ich... wow!", ich war völlig überfordert, Jamal grinste zufrieden.
"Wann..., wie?!"
Er lachte leicht los: "Secret."
"Ich lasse das jetzt mal durchgehen... Jamal, das ist ... wunderschön, ich weiß nicht, was ich sagen soll, ich...", er schlang seine Arme um meine Taille, ich meine um seinen Hals.
"Du brauchst nichts sagen, your face says it all.", lächelnd gab er mir einen Kuss.

"Frohe Weihnachten, Juli. I love you.", er sprach leise und seine Augen funkelten.
"Frohe Weihnachten, Jamal. Ich liebe dich auch.", erwiderte ich leise und lächelte.
Wie zwei verliebte Teenager sahen wir uns an und legten unsere Lippen aufeinander.
Der Moment war unbeschreiblich.
Ich stand mit der wichtigsten Person in meinem Leben, an Weihnachten, mitten in Island.
Das hier war ein Märchen, ich war in meinem eigenen Märchen.
Jamal machte mich unglaublich glücklich und er war mein Halt, bei all den Fragen, die sich aktuell anstauten.
Meine Zukunft, das Abi, Leon und Mathea.
Ich wusste nicht, was die nächste Zeit bringen würde, aber ich wusste, dass egal was kam, Jamal würde da sein.

Da wir eben gewonnen haben, hab ich mich dazu entschlossen, noch ein Kapitel fertig zu schreiben😅🙃.

Grüße gehen übrigens raus an meine ganzen Freunde, die mittlerweile diese Story lesen💀.
Wenn einer von euch sich hierauf nicht zurückmeldet, gibts Stress🥰🤓!