Kapitel 25

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"Juli!", Lana und Magdalena standen vor mir und schlossen mich nacheinander lächelnd in eine Umarmung. "Wie läufts mit der Schule?"
"Ganz gut soweit. Die Lehrer machen natürlich Druck, aber ist halt die elfte Klasse.", ich zuckte mit meinen Schultern und Magdalena sah mich verständnisvoll an.
"Wie läufts denn bei euch?"
"Sehr gut!", meine Schwester fing an zu strahlen und zeigte ihre Hand, die sie vor meinen Augen in die Höhe hielt. Sprachlos sah ich sie an.
"Oh mein Gott, Magdalena! Herzlichen Glückwunsch!", ich umarmte sie stürmisch. An ihrem Ringfinger funkelte ein wunderschöner, silberner Ring, mit riesigem Diamanten.
Sie grinste glücklich und Lana fing an zu lachen: "Ich hab genau gleich reagiert."

Die beiden legten ihre Jacken ab, während meine Mutter in den Flur kam: "Warum schreist du denn so Juli? Hallo ihr zwei!", meinte sie dann lächelnd und lief auf die Beiden zu. Stolz präsentierte meine Schwester den Ring, was meine Mutter nun dazu brachte, sie wie wild zu umarmen und ihr einen Kuss auf die Stirn zu drücken:
"Wie schön! Wann hat er es gewagt?"
"Vorgestern Abend. Er wollte heute eigentlich auch mitkommen, aber sein Chef hat heute Morgen angerufen, er muss noch irgendwas kurzfristig fertigstellen. Deshalb soll ich ihn ganz lieb grüßen."
Mein Vater kam nun zusammen mit Jamal ebenfalls in den Flur und begrüßte meine Schwestern. Er sah den Ring an ihrem Finger und nickte wissend: "Ah, hat er's jetzt gemacht?"
"Woher wusstest du denn schon davon?", meine Schwester guckte irritiert auf meinen Vater.
"Er hat letzte Woche angerufen und um meine Erlaubnis gefragt.", er zuckte mit den Schultern und meine Mutter zog ein wenig beeindruckt die Augenbrauen hoch: "Jamal, da kannst du gleich sehen, wie es geht.", meinte sie dann lachend und ich lief rot an, während Jamal bloß nervös lächelte.
"Ach stimmt, tut mir leid Jamal, ich hab dich total vergessen!", Magdalena schlug sich gegen die Stirn, "ich bin Magdalena. Nett dich kennenzulernen, Mama, Papa und Juli schwärmen ja schon die ganze Zeit von dir!", ich lief erneut rot an, während meine Schwester Jamal in eine Umarmung zog. Er stellte sich nochmals kurz vor und machte sich dann mit Lana bekannt. Auch sie umarmte ihn lächelnd.

Wir saßen beim Essen und alle waren relativ entspannt, sogar Jamal. Es war null förmlich und meine Schwestern fragten ihn auch nicht allzu groß aus.
"Apropos, ich habe auch eine Neuigkeit.", gespannt sah ich zu Lana. "Ich, ähm, hab jemanden kennengelernt. Er arbeitet bei mir im Krankenhaus und macht ebenfalls gerade seinen Facharzt."
Wir alle beglückwünschten sie, das hatte sie definitiv verdient nach der beschissenen Trennung von Ben! Nachdem ich ein Foto gesehen hatte, zog ich beeindruckt meine Augenbrauen nach oben. Er war blond und trug einen Dreitagebart und sah wirklich nicht schlecht aus. Natürlich für meinen Geschmack viel zu alt, aber als der Freund meiner Schwester trotzdem attraktiv.
Jamal beäugte dies kritisch, was mich zum Lachen brachte. Auch Magdalena hatte seine Reaktion mitbekommen und schlug ihm lachend gegen die Schulter: "Keine Sorge, das ist zu 100 Prozent nicht ihr Typ!", meinte sie und schüttelte grinsend den Kopf.
Ich schüttelte ebenfalls meinen Kopf,  diese Aussage war ziemlich frech.
Jamal wurde leicht rot und nun musste ich wieder lachen. Ihm war seine Reaktion definitiv unangenehm, ich hingegen fande sie ziemlich süß. Deshalb gab ich ihm einen Kuss auf die Wange und meine Schwester sah uns verzückt an: "Jetzt kann ich zumindest Papas und Mamas Schwärmerei von euch nachvollziehen. Ich habe mich schon gewundert, wie Juli so einen Schwiegermutterliebling heranziehen könnte.", sie lachte und zwinkerte uns zu.
"Das kommt, wenn er Schach spielt und Katholike ist, statt Atheist.", meinte ich und streckte ihr die Zunge raus.
"Mag sein, aber da ich den nicht schachspielenden Atheisten", sie malte Gänsefüße in die Luft, "heiraten werde und Papa das erlaubt hat, kann das nicht so ins Gewicht fallen."
"Touché", grinste ich und widmete mich wieder dem Essen.
"Wisst ihr eigentlich schon, wann ihr heiraten wollt?", meine Mutter sah Magdalena gespannt an.
"Jein. Wir sind ja erst seit vorgestern verlobt, wir haben nicht richtig darüber gesprochen. Aber vermutlich im Januar, wir wollen beide eine Winterhochzeit."
"Oh, so früh? Das geht ja dann doch ganz schön schnell...", meine Mutter sah ein wenig kritisch auf Magdalena, vermutlich sah sie auf ihren Bauch. Zumindest tat ich das. Leider sah man absolut nichts, das konnte aber auch an der weiten Bluse liegen, die sie trug.

Young Love - Jamal MusialaWhere stories live. Discover now