Kapitel 71

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"Ich will hier nicht weg!", es war Samstagmorgen und wir saßen am Strand, um den Sonnenaufgang zu genießen.
In 4 Stunden würde unser Flieger zurück nach Deutschland gehen und ich hatte so gar keine Lust dazu.
"Ich auch nicht. Aber zumindest kann ich dann endlich wieder spielen.", grinsend legte ich meinen Kopf auf Jamals Schulter und sah auf das ruhige Meer.
Die letzten Tage war es zu einem Ritual geworden, dass wir uns den Sonnenuntergang ansahen, aber da wir heute eh in der Todesfrühe zum Flughafen mussten, hatten wir beschlossen, direkt noch den Sonnenaufgang anzusehen.
"Also. Wir landen heute in Stuttgart und fahren dann morgen nach München, nicht?"
"So war es geplant, ja.", Jamal gab mir einen Kuss auf meinen Kopf und sah dann auf sein Handy.
Anschließend seufzte er: "Wir sollten los, das Taxi kommt demnächst.", missmutig ließ ich mich von ihm hochziehen und warf dann einen letzten Blick auf das wunderschöne Meer.

"Juli! Hey.", Magdalena stand auf und umarmte mich.
"Hey. Was macht ihr denn hier?", verwundert sah ich zwischen Jonas, Samuel und meiner Schwester hin und her.
"Wir hatten noch was wegen der Hochzeit zu besprechen.", sie wendete sich Jamal zu und begrüßte auch ihn.
"Ah apropos Hochzeit. Jamal, wie sieht es denn bei dir am 7. August aus?"
"Äh, ich hab da kein Match und ich glaube auch kein Training...", er zog sein Handy aus seiner Hosentasche und checkte seinen Kalender.
Dann schüttelte er den Kopf und lächelte: "Ich hab ab Freitag Mittag frei."
"Perfekt!", Magdalena strahlte, "Dann hast du ab jetzt nicht mehr frei. Als mein quasi Schwager bist du nämlich herzlich auf die Hochzeit eingeladen."
Jonas sah ihn ein wenig mitleidig an, Magdalena war eventuell ein wenig zu gut drauf.
Jamal bedankte sich ein wenig überrumpelt und kümmerte sich dann um meinen Neffen, der seine Hand nach ihm ausstreckte.

"War das vorhin okay? Wenn du nicht kommen möchtest, ist das völlig okay!", ich sah Jamal fragend an.
Wir lagen aneinandergekuschelt im Bett und nebenbei lief das Bayern-Spiel.
Im Moment stand es 2:2, was Jamal definitiv nicht ganz gefiel. Auch wenn es nur ein Testspiel war, passte es ihm sicher nicht, dass Bayern nicht besser war, als Ajax.
"Of course! Es ist die wedding von deiner Schwester und sie ist glücklicherweise an meinem freiem Samstag, also natürlich komme ich!", er gab mir beiläufig einen Kuss auf den Haaransatz und starrte dann wieder wie hypnotisiert auf den Fernseher. Ich grinste und schickte einen Snap von meinem hochkonzentrierten Freund an Eli.

Ach, Aschenbrödel und Prinz wieder zurück aus dem Urlaub?
Wurde auch Zeit, hab kein Bock mehr allein hier zu sein.

🖕😂
Seit heute...
Aber ich gehe jetzt erstmal nach München und dann noch auf Sardinien🤓.
Also sorry Bro, aber ich schätze du bist trotzdem allein hier.

Warum macht ihr alle so einen coolen Urlaub?
Chris ist einfach in Neapel, Fabi mit seiner Freundin auch irgendwo in Italien und mein Highlight wird der 🌌Urlaub🌌 bei meinen Großeltern...

Ich will diese Freundin jetzt endlich mal sehen. Das kann doch nicht sein, dass die seit keine Ahnung wievielen Monaten zusammen sind und keiner weiß, wer sie ist...

Sie schickte mir ein GIF, der irgendeinen italienischen Fußballstar zeigte, wie er aufgebracht den Schiri bearbeitete.
Grinsend steckte ich das Handy wieder ein und widmete mich wieder dem Spiel.

"Okay, das Auto ist leer. Sonst noch irgendwas? Wollt ihr noch schnell einkaufen fahren?", mein Vater sah uns fragend an.
Meine Eltern hatten uns nach München gebracht und würden jetzt meine Großeltern besuchen.
Ich sah Jamal an, der daraufhin dankbar nickte: "Wenn es keine weiteren Umstände macht, würde ich das gerne noch machen."
"Ja natürlich! Du musst mir nur sagen, wohin.", mein Vater schlug den Kofferraum zu und stieg dann wieder in das Auto. Jamal, meine Mutter und ich folgten.

"Gottes Willen. Du bist die ganz sicher, dass das nicht zuviel ist?", meine Mutter starrte zwischen den drei riesigen Tüten Lebensmitteln und Jamal hin und her.
Er hatte im Einkaufsladen ein wenig übertrieben.
"Ganz sicher. Wir haben jetzt wieder Training und ich brauche möglichst viel Eiweiß, sonst wird das nichts..."
In München gab es tatsächlich Einkaufsläden, die auch Sonntags geöffnet hatten, heute unsere Rettung.
Jedoch hatte ich das Gefühl, dass der Laden nach unserem Besuch halb leer war.
"Na dann...", meine Mutter starrte entsetzt auf den Haufen und begann dann, die Lebensmittel einzuräumen.
Jamal ging ihr direkt zur Hand, während ich Hände waschen ging und mein Vater irgendwas auf seinem Handy rumtippte.

"Viel Spaß und wir erwarten dich am 5. zurück, klar?!", meine Mutter sah mich eindringlich an, ich nickte genervt.
"Ja Mama, auch beim hundertsten Mal kann ich dir versichern, dass ich den Zug nicht verpassen werde. Ich weiß überhaupt nicht, warum ihr so einen Stress schiebt. Trauzeugin ist eh Lana."
"Ja, aber die standesamtliche Hochzeit ist nun mal am Freitag und zumindest einen Tag früher kannst du schon mal wieder auftauchen. Du bist eh ständig unterwegs, seit ihr wieder zusammen seid."
"Ist ja gut.", ich umarmte sie und verabschiedete mich danach noch von meinem Vater.

"Überraschung!", Mathea und Leon kamen durch die Tür und umarmten uns.
"Wow, ihr seid braun geworden.", respektvoll betrachtete ich unseren späten Besuch.
"Wir waren ja nicht umsonst um die 2 Wochen auf Ibiza.", sie grinste und begrüßte Jamal.
"Ja genau, erzählt!"
"Es war erholsam und wunderschön. Die Insel ist einfach der Hammer.", Leon umarmte mich ebenfalls und ging dann in die Wohnung.
"Glaube ich. Wobei ich erholsam in Fragezeichen setzen würde. Gefühlt auf jedem Bild, was ich gesehen habe, hast du trainiert.", er grinste und zuckte mit seinen Schultern.
"Das eine schließt das andere nicht aus."
"Das Haus war unglaublich und perfekt für uns alle.", Jamal setzte sich auf die Couch und Mathea tat es ihm gleich. "Das nächste Mal gehen wir mit euch in den Urlaub! Keine Widerrede.", Leon sah uns eindringlich an, ehe er überlegend tat, "Sofern ihr bis dahin nicht wieder diese Freundes-Nummer abzieht. Das kann ich mir nämlich nicht mehr antun!"
"Ha ha. In the fridge ist noch Essen von vorhin übrig, take it with pleasure, Leon. Maybe hörst du dann auf so einen Schwachsinn zu reden.", ich sah Jamal überrascht an, genauso wie Leon. Mathea lachte einfach los und stopfte sich ein Kissen an ihren Bauch.
"Ich glaube Juli hatte keinen guten Einfluss auf das kleine Bambi."
"Warte. Warum habe ich jetzt Schuld?", ich sah sie empört an und bekam nur ein Nicken.
"Aus Prinzip. Und jetzt, Leon, hol das Essen aus dem Kühlschrank. Wenn du es nicht isst, nehme ich es.", sie grinste.

"Viel Erfolg.", Jamal beugte sich zu mir runter und ich gab ihm einen Kuss.
"Ich hoffe nur, dass meine Werte sind nicht schlechter geworden...", huch, er war wohl wirklich aufgeregt.
Mit dem Satzbau hatte er eigentlich noch nie Probleme gehabt und es wunderte mich, dass ihn die Leistungstests so aus dem Konzept brachten.
"Du hast jeden Tag Sport gemacht, mehrmals. Jetzt beruhig dich, das wird schon.", ich sah ihn aufmunternd an und schob ihn dann in Richtung Tür.
Mathea und Leon waren gestern nach ca. eineinhalb Stunden wieder abgehauen, da Jamal und Leon heute morgen pünktlich an der Säbener Straße sein mussten.

Young Love - Jamal MusialaWhere stories live. Discover now