Kapitel 36

3.6K 105 10
                                    

Der 24. war schneller da, als wir gucken konnten und deshalb standen Jamal und ich auch jetzt im Bad und machten uns fertig.
"Das Hemd steht dir.", ich lächelte ihn durch den Spiegel an und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Er sah wirklich ziemlich attraktiv aus, in dem weißen Hemd und der dunkelblauen Hose.
"Du kannst dich definitiv auch sehen lassen.", er grinste und ließ seinen Blick über meinen Körper wandern. Ich schüttelte lachend den Kopf, das schwarze, enge Kleid setzte meine Kurven leicht in Szene. Ich hatte es auf einem Shoppingtrip mit Mathea, in den Herbstferien, besorgt und war mir zuerst unsicher gewesen, ob ich es nehmen sollte, aber die Brünette hatte mich dazu ermutigt und im Nachhinein war ich doch relativ froh darüber.

"Hast du alles?"
"Ich glaube schon, ja.", ich sah nochmals kurz in die kleine Reisetasche. Wir würden im Haus von Jamals Familie übernachten, weshalb wir ein paar Sachen eingepackt hatten.
"Ja, ist alles da. Hast du die Geschenke für deine Familie?"
"Glaub schon. Mhm, hab alles.", stellte er dann mit einem Blick in die Tüte neben sich fest.
"Gut, dann gehen wir runter, oder?"
Jamal nickte und wir verließen die Wohnung.

"Juli. Wie nett Sie kennenzulernen.", vor mir stieg ein großer Mann aus dem Polo von Carolin, den ich als Jamals Vater identifizierte.
"Herr Richard, ich freue mich ebenfalls. Aber Sie dürfen mich selbstverständlich duzen!", ich schenkte ihm ein breites Lächeln und er umarmte mich erleichtert. Ein wenig irritiert war ich zwar von der Reaktion, aber es freute mich auch, dass er mich anscheinend direkt willkommen hieß.
"Ich bin Daniel. Und duzen darfst du mich natürlich ebenfalls. Ich bin nur immer ein wenig vorsichtig in Deutschland, nicht, dass ich unfreundlich rüberkomme.", er zwinkerte mir zu und ich winkte direkt ab, der Mann sah wirklich ziemlich sympathisch aus.
"Jamal! Schön dich zu sehen, Großer.", er wendete sich Jamal zu und umarmte ihn, dieser verzog sein Gesicht.
"Daniel, lass das arme Kind los. Dein Sohn kriegt ja gar keine Luft mehr.", Carolin sah ihren Mann kopfschüttelnd an, dieser ließ Jamal sofort schuldig los.
"Danke Dad.", Jamal räusperte sich und lächelte dann: "Schön, dass du mal wieder hier bist."

"Gut, also um 16:30 Uhr findet das Krippenspiel statt und um 22 Uhr die Christmette. Lilli, du gehst mindestens zu einer mit.", Carolin sah ihre Tochter streng an. Diese verdrehte genervt die Augen.
"Ist ja schon gut. Ich gehe mit Neo zum Krippenspiel. Juli, kommst du mit?", sie sah mich flehend an.
"Wenn ich hier nicht gebraucht werde?", ich sah Carolin fragend an.
"Nein nein, du brauchst hier doch nicht zu helfen, du bist Gast! Jamal, gehst du auch mit den dreien mit?", sie sah ihren Sohn auffordernd an, er willigte ein.

"Seid ihr fertig?"
"Ja, Mama, sind wir.", Lilli lehnte an der Hauswand und sah gelangweilt auf ihr Handy.
"Jamal, du bist auf TikTok gelandet.", sie sah angewidert auf das Gerät und zeigte Jamal und mir einige Fanpages. "Warum macht man für dich Fanpages?"
"Na danke Lilli.", Jamal schüttelte den Kopf und legte sein Kinn anschließend auf meine Schulter.
"Lilli, benimm dich jetzt! Es ist Weihnachten.", Carolin sah ihre Tochter wütend an und nahm dann Neo an die Hand, um aus dem Haus ins Auto zu steigen.

"Viel Spaß und passt auf die beiden auf...", Carolin sah Lilli und Neo zweifelnd hinterher.
"Wann soll ich euch wieder abholen?"
"Ich schreib dir, Mama. Und jetzt fahr, Papa braucht deine Hilfe in der Küche."
Sie sah ihren Sohn ein wenig strafend an, winkte und fuhr dann wieder.
Jamal nahm meine Hand und wir setzten uns unsere Maske auf, bevor wir Jamals Geschwister folgten.

"Wir sollen ihr ein wenig entgegen laufen.", Jamal sah von seinem Handy hoch und setzte sich dann in Bewegung.
Das Krippenspiel war seit 10 Minuten vorbei und es war echt ziemlich nett gewesen.
Jetzt standen wir auf dem Platz vor der Kirche und hatten auf Carolin gewartet. Neo hatte sich meine Hand geschnappt: "Juli, can you please carry me?", er sah mich mit schräg gelegtem Kopf an und ich nahm den Kleinen sofort hoch.
Es bedeutet mir irgendwie unglaublich viel, dass der kleine Junge mir anscheinend vertraute.
Jamal sah uns lächelnd an und auch Lilli hatte einen Anflug von einem Lächeln auf ihrem Gesicht.
"Was?", ich sah meinen Freund an.
"Nichts, der Knirps steht dir nur ziemlich gut.", er grinste frech und ich fing an zu lachen, während Lilli uns angewidert ansah.
"Lass es Jamal. Mama und Papa köpfen dich, wenn du so eine Aussage vor ihnen tätigst.", er lachte nur.

Young Love - Jamal MusialaWhere stories live. Discover now