Epilog

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Viel Spaß beim Epilog !

POV Male
„Hey" grinste Maxi und trat einen Schritt raus, damit ich mühelos durch die Haustür eintreten konnte.
„Hi" murmelte ich und warf ihm im Vorbeigehen einen schnellen Kuss zu.
„Wie war dein Tag?" fragte er und schritt hinter mich, um mir die Jacke abzunehmen. Dankbar lächelte ich und ließ sie geschickt von meinen Schultern gleiten. Es war bitterkalt draußen, ein wirklich hartnäckiger Winter. Umso schöner fühlte es sich jetzt an, endlich im Warmen zu sein.
„Ganz okay und deiner?" fragte ich.
„Auch. Nichts besonderes passiert."
Ich betrachtete ihn einen Moment, dann musste ich leise kichern.
„Wir sind wie so ein altes Ehepaar."
Maxi lächelte, sein einzigartiges Maxi Lächeln, dann schob er mich durch den engen Flur in Richtung Küche. Der Flur, der so eng war, dass man nicht aneinander vorbeigehen konnte, da man sich sonst gegenseitig zerquetschte.
Ein wenig erschöpft ließ ich mich auf einen der unbequemen Küchenstühle fallen und warf meinen Rucksack unachtsam in die Ecke.
Kopfschülnd sah Maxi mir dabei zu, sagte aber nichts, sondern drehte sich wieder der brutzelnden Pfanne zu.
„Jaja" kommentierte ich seinen Blick augenverdrehend, stand mürrisch auf und hing die Tasche ordentlich an den dafür vorgesehenen Haken.
Maxi und seine Ordnung, dass war ein Thema, dass irgendwann nochmal die Fetzen fliegen lassen würden. Obwohl es so ja eigentlich ganz gut war, ohne ihn würde die kleine Wohnung wohl schon lange im Müll versinken. Das wäre dann wohl mir verschuldet.
„Schau mal auf den Tisch. Es gibt tolle Neuigkeiten..." vermerkte Maxi und sofort war ich wieder hellwach.
„Hat meine Mutter endlich mal geschrieben?" fragte ich aufgeregt und Maxi schüttelte sein schon wieder viel zu lang gewordenes Haar.
„Nein, aber sie hat angerufen."
Meine Mutter war nun schon 3 Monate in Südfrika, in Malemba Nkulu natürlich und unsere besuchte alte Freunde. Sie hatte es noch nie so mit Karten gehabt. Oh Gott...
„Bin ich mittlerweile in dem Alter, dass ich eine Karte von meiner Mutter erwarte?" fragte ich erschrocken, was Maxi zum Lachen brachte.
„Du bist steinalt." kommentierte er abwesend. Dann drehte er sich zu mir um, sah meinen schockierten Blick und lächelte sanft.
„Entspann dich Emba, du bist 21. Ich kann noch keine Falten sehen."
„Dann bin ich ja beruhigt." murmelte ich und ging die Post durch, in der mich die Überraschung wohl erwarten würden.
Werbung, Werbung, Bank, Versicherung, Werbung.
Und dann, ganz plötzlich, inzwischen der monoton versiegelten Unterlagen, ein kleines aber schickes Kärtchen aus weißer Pappe, auf welchem in goldener, verschnörkelter Schrift geschrieben stand: ‚Wir laden ein'
Als ich die Karte öffnete und mir das Bild eines strahlenden Pärchens entgegen lächelte, hätte ich die Einladung vor Schreck fast fallen gelassen.
„Nein!" rief ich geschockt und starrte mit offenem Mund zu Maxi. „Nein!" wiederholte ich mich und sah zwischen ihm und dem Text hin und her. Dann verwandelte sich mein aufgerissener Mund in ein strahlendes Lächeln.
„Doch!" lachte der braunhaarige.
„Also werden wir doch alt. Oh Gott Maxi, die ersten von uns heiraten schon! Oh Gott, was wird das denn bitte. Stell dir das mal vor!"
Ich kam aus meinem Gedankenchaos gar nicht mehr wieder raus.
„Wir werden alt..." murmelte ich noch einmal fassungslos und ließ die Karte sinken.
„Nur weil Leon und Vanessa heiraten, heißt es noch lange nicht, dass du auch schon heiraten musst." kommentierte Maxi weise und ging zum Kühlschrank, um weitere Zutaten zu holen.
Ich sagte nichts, sondern musterte ihn nur misstrauisch.
„Ist so, keine Sorge, ich hab nirgends einen Ring versteckt." lachte er.
Ich verzog meine Augen zu Schlitzen.
„Ganz sicher?" hakte ich zur Sicherheit noch einmal nach.
„Ganz sicher." bestätigte er. „Außer natürlich du willst."
„Gott nein, niemals, Maxi, ich bin 21!" schrie ich, woraufhin er wieder lachte.
„Streich das niemals." ich stand auf und umarmte ihn von hinten. „Aber noch nicht jetzt."
„Sondern?" neckte er.
„Eher so später. Ich weiß nicht. Mit 40." nuschelte ich in seinen Pulli und sog seinen Duft von Heimat bis in die letzte Spitze meines Körpers.
„Wenn ich dich dann noch will." provozierte er, woraufhin ich mich löste, ihm eine leichte Nackenschelle verpasste und zurück zum Stuhl lief.
„Oh man, das wird echt ein wildes Zusammentreffen." murmelte ich gedankenverloren.
„Ich freue mich schon total. Ich meine, allein schon Raban und Marlon! Die haben wir ewig nicht gesehen."
„Jaja, auf die freue ich mich ja auch. Ich denke da eher so an zwei andere..."
Gedankenverloren spielte ich an den Steinen meiner Kette. Das tat ich immer, wenn ich nachdachte.
Ein Saphir. Ein Rosenqaurtz. Ein Coral. Ein Diamant, ein Amnethist, ein Bernstein und in der Mitte eine kleine Perle aus Obsidian. Ich war immer noch davon überzeugt, dass kein Stein der Welt besser für ihn gepasst hätte.
Pb er wohl auch kommen würde? Ich meine, es ging um einen seiner engsten Freunde und soweit ich wusste, hatten sie zwischendurch Kontakt gehabt....
„An wen denkst du?" fragte Maxi und kurz fühlte ich mich ertappt, dann erinnerte ich mich, worüber wir gerade sprachen.
„An wen wohl, an Markus und V natürlich! Das könnte unenspannt werden." riet ich und drehte den schwarzen Stein zwischen meinen Fingern.
„Glaubst du? Ich meine, die Trennung ist ja schon ein bisschen her. Ein bisschen länger, fast 2 Jahre. Die haben doch bestimmt schon beide jemand neues."
Er fing an Teller aus dem Schrank zu holen, während mein Blick wieder auf die Karte glitt.
„Das ist es ja, das gibt Fetze! Haben die sich seitdem mal gesehen? Nein. Das wird ein rieeeeesen Drama." fand ich.
„Ich denke auch die beiden sind Älter geworden... nur weil die Trennung nicht ganz so friedlich war, heißt es ja nicht, dass es das jetzt nicht wieder ist. Außerdem geht es ja nicht um sie, sondern um unser Traumpaar Nummer 1. Wie lange sind die beiden jetzt zusammen?"
„Vier Jahre meine ich. Schon eine lange Zeit." murmelte ich.
„Wir hätten das toppen können." meinte Maxi schulterzuckend.
„Stimmt, aber du hast es verkackt." grinste ich.
Ja, wir waren mittlerweile auf dem Level, dass wir Witze darüber machen konnten. Vorsichtige Witze, aber immerhin.
„Aber ich hab es wieder gut gemacht." murmelte er bedrückt.
„Du oder dein kleines schwarzes Büchlein?" heiterte ich ihn grinsend wieder auf, um ihm klar zu machen, dass ich ihn nur aufziehen wollte.
Mürrisch warf er mir einen Blick zu, woraufhin ich eine grinsende Kusshand zurück warf.
Wenn es um sein Büchlein ging, war Maxi empfindlich.
Das schwarze Taschenbuch hatte uns bisher überall hin begleitet.
Das letzte Schuljahr über, welches ich fast nicht geschafft hätte, weil es mir so scheiße ging nach.... nach der Schweiz.
Auf unserer halben Weltreise, nach dem Abi, einmal durch ganz Europa, an jedem Ort war es dabei gewesen, sogar heute noch erwischte ich Maxi dabei, wie er ab und zu darin las.
Ich hatte keine Ahnung was drin stand, worum es ging oder irgendwas, alles was ich wusste, war dass es innerhalb von „3 langen Nächten" entstanden war, welche essenziell für jeden Moment in Maxis Leben waren.
So sagte er es zumindest immer. Und dass es ihn daran erinnerte, was wichtig war im Leben, worauf er acht geben musste.
Ich durfte es nie lesen, obwohl ich gerade in der Zeit, in der das große Rätsel um Fabi herum, Stück für Stück gelüftet wurde, bestimmt ein paar lebensratschläge hätte gebrauchen können. Gott, ging es mir da kacke...
Aber gut, ich hatte es auch so geschafft, mit Maxi zusammen, erst als die besten Freunde, die wir die meiste Zeit unseres Lebens gewesen waren und letztendlich, seit fast einem Jahr, nun doch wieder als Paar. Es war schon alles so gekommen, wie es sollte. Vielleicht hatte Fabi das ja auch geplant, wer wusste das schon.
Wieder einmal hätte ich mich selber Ohrfeigen können.
Ich wollte es eigentlich nicht und doch erwischte ich mich immer wieder dabei, wie meine Gedanken in Richtung Fabi wanderten. Schlimmer noch, dass ich Maxi mit ihm verglich und gerade das war Maxi gegenüber wirklich nicht fair.
Aber ich hatte einen Weg gefunden, es mir zurecht zu legen, so, dass es mich nicht immer wieder in Zweifel stürzen konnte.

Vielleicht war es einfach so, dass es zwischen Maxi und mir nicht so brannte, wie zwischen mir und Fabi damals. Ja, vielleicht fehlte uns dazu noch etwas, ein gewisses etwas, nicht DAS gewisse etwas, aber etwas eben.
Etwas Feuer.
Und auch wenn Maxi nicht das Feuer war, so war er nun doch schon immer die Wärme gewesen.
Und Wärme, nur Wärme, würde nie alles um sich herum in Brand setzen und zu Boden zwingen. Nicht so, wie Fabi es getan hatte.
Wärme konnte einem dabei helfen aus dem Schutt und der Asche, welche Fabi hinterlassen hatte, neue Pflanzen wachsen zu lassen. Und so, wie Maxi sich um mich gekümmert hatte, war es möglich gewesen. 
„Deckst du den Tisch?" riss mich Maxi aus den Gedanken.
Ich nickte, schüttelte Fabi aus meinem Kopf und schob den Stapel vor mir zur Seite, um Platz für die Teller zu machen.
Eine weiter Karte leuchtete mir entgegen.
Was hieß hier Karte, ein keiner, abgerissener Fetzen, aus braunem, dünnen Papier. Papier, wie bei einem geheimnisvollen Umschlag.
Ich fühlte mich in der Zeit zurück versetzt, als ich es nahm und in meiner Hand umdrehte.
Dieses Mal war es kein Foto.
Es waren bloß vier Sätze, vier Sätze, die in den falschen Händen niemand verstehen würde, niemand außer mir.
„Ich kann es sehen, du hast dein Versprechen gehalten. Ich sehe die Farben, mit denen du Malst.
Nicht deine, nicht unsere, die ganze Welt. Ich freue mich auf die Hochzeit."


Anschlussworte, die kein Arsch liest:

Ich will euch nicht groß mit schnulzigen Abschiedsworten nerven...
Was ich aber sagen muss, ist danke!
Danke an jeden Einzelnen von euch, jeden der immer liket, kommentiert oder einfach still liest!
Die letzten drei Monate mit euch waren unfassbar motivierend und ich bin mehr als froh mich dazu entschieden zu haben, diese Geschichte anzufangen.

Es wird keinen dritten Teil geben, das Ende müsst ihr euch schon selber denken :)
Wenn ihr Lust habt, könnt ihr mich gerne weiter verfolgen, es kommen bestimmt noch mal OneShots, allerdings werde ich mich wohl erstmal auf mein ganz eigenes Buch konzentrieren.
Ob das was wird? Wer weiß, aber ich habt mir eine Menge Selbstvertrauen verschafft!
Wenn ihr ✨meine Karriere✨weiter beobachten wollt, folgt gerne meinem TikTok „i.am.the.plotttwist" oder hier auf Wattpad :)
Wenn nicht, wünsche ich euch noch ein wundervolles, erfülltes Leben!
Ich sage es noch ein letztes Mal, in voller Melancholie:
Kritik, Verbesserungsvorschläge oder in diesem Falle ‚letzte Worte' zur Story gerne in die Kommis ;)
Wenn es euch gefallen hat, lasst gerne einen ✨Stern✨ da!
Liebe an jeden von euch ❤️

Ich Male unsere WeltOù les histoires vivent. Découvrez maintenant