Von Liebesgeständnissen und Reue

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Ich danke euch, für eure wundervollen Worte unter dem letzten Kapitel! Ich komme gar nicht aus dem Strahlen heraus, wenn ich eure Kommentare lese und bin wirklich, wirklich dankbar für die Zeit die ihr dafür immer investiert!
Ganz viel Spaß beim Lesen, ich hoffe das Kapitel gefällt euch ❤️❤️

POV Maxi
Ich wusste nicht wohin mit mir. Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte, also überließ ich meinem Körper, eine Reaktion auf Males Erzählungen abzugeben.
Die Tränen flossen wie Bäche meinen Wange hinunter und ebenso taten sie es bei Male.
Sie erzählte mir alles. Von ihrem Bauchschmerzen. Von der Stimme in ihrem Kopf, die ihr sagte, dass sie wertlos war. Von ihrer Antriebslosigkeit. Davon, wie jeder Tag sie mehr Kraft kostete und sie nicht mehr wusste, wie sie sie aufbringen sollte.
Mein Herz rutschte mit jedem Wort das ihre Lippen verließ tiefer.
Sie erzählte mir alles bis aufs kleinste Detail, gab sich mir hin, offenbarte mir sich mir.

Sie vertraute es mir an, weil sie sich selbst nicht mehr traute.

Vertrauen. Die Last auf meinen Schultern war kaum auszuhalten und die Reue zerriss mich von innen, Stück für Stück.
Ich wusste nicht, wie ich es schaffte ihr die ganze Zeit in die Augen zu sehen.
Die Augen, die vor Ehrlichkeit, Zweisamkeit und Tränen nur so funkelten.
Ich konnte meinen Atem nicht kontrollieren. Ich wusste auch nicht, wie lange ich ihrer brüchigen Stimme lauschte, ihrer Erzählung davon, wie sehr sie sich die letzten Wochen gequält hatte, meine Gedanken schienen nicht verarbeiten zu können, was ich ihr angetan hatte.
Als wäre es nicht schon genug gewesen, dass ich wochenlang nicht bemerkt hatte wie schlecht es ihr ging, zeigte mir Gott seine Rache für meinen heutigen Fehler in vollen Zügen.

Minutenlang sah Male mich einfach an. Wartete wahrscheinlich auf eine Reaktion, zu der ich nicht in Stande war sie aufzubringen.
Jedes Wort würde sich falsch anfühlen. Jedes Wort, außer die Wahrheit darüber, was wirklich Geschehen war.
Ich sah wie sie sich zusammenriss. Die Tränen verwischte und den Klos in ihren Hals runterschluckte.
„Es tut mir so leid Maxi. Dass du das alles mitansehen musstes."
Jetzt war es ihr Gesicht, das vor Reue zu zitterte.
Ich konnte es nicht aushalten. Sie saß mir gegenüber und entschuldigte sich bei Mir?!
„Du bist der wundervollste Mensch auf dieser Welt, weißt du das?" nuschelte ich und wunderte mich, wie aufrichtig meine Worte klangen.
Nicht dass sie nicht der Wahrheit entsprachen, aber ich hätte mir selber nicht zugetraut, trotz meines inneren Konfliktes der gerade in mir herrschte, auch nur ein Wort rauszubringen.
„Du bist zu gut für diese Welt.." murmelte ich und legte eine Hand auf ihre Wange, strich die letzten Tränen weg. Ich musste das jetzt genießen. Wer weiß, wie lange diese Lüge aufrecht erhalten werden konnte.
Ich fand für mich die Ausrede, es ihr jetzt nicht sagen zu können. Ich sagte mir, der Moment dafür war noch nicht gekommen, obwohl ich wusste, dass es dafür keinen perfekten Moment gab.
Ich sagte mir selber, sie können das gerade nicht aushalten, weil sie zu schwach war.
Dabei war ich doch der, der zu schwach gewesen war.

Noch eine Sekunde Blickkontakt mit Male und meine Gefühle würden überkochen.
Ich wusste, wie falsch es war, es jetzt auszusprechen.
Das ich den Moment eigentlich verpasst hatte, er für immer vergangen war, seitdem ich sie heute betrogen hatte. Ich war mir bewusst, was ich sagte und wusste was für Konsequenzen es für Male haben würde, würde sie irgendwann alles rausfinden. Trotzdem sagte ich es.
„Male?" ich wollte es nicht, aber der Satz ging mir nicht mehr aus den Kopf.
„Maxi?"
Sie hob ihren Blick und starrte direkt in meine Seele.
„Ich glaube ich liebe dich."
Eine gigantische Erleichterung überfiel mich und ich wusste, dass es nicht richtig war, es ihr gerade jetzt, gerade heute zu sagen, aber ich genoss das Gefühl einfach.
Das Gefühl, ihr wenigstens einen Teil meiner Wahrheit gesagt zu haben.
Ihr Blick war geschockt. Tausend Gedanken schienen durch ihren süßen Kopf zu schwirren, dann atmete sie laut aus.
„Ich liebe..."
Ich ließ sie ihren Satz nicht beenden. Ich hatte es nicht verdient, diese Worte jemals aus ihrem Mund hören zu dürfen.
So verlockend es auch war, ich wusste, dass dann alle Barrikaden in mir brechen würden und das konnte ich nicht riskieren.
Also küsste ich sie einfach, ließ die verstummen und zeigte ihr, dass ich es ernst gemeint hatte, dass ich sie wirklich liebte.
Male gab sich mir vollkommen hin.
Jede Faser ihres Körpers und ihres Geistes lagen mir in diesem Moment offenbart und ich? Ich würde diesen Moment, wohl eines Tages in den schlimmsten ihres Lebens umwandeln undzwar in dem Moment, in dem ich ihr von meinem Ausrutscher erzählen würde.
„Wir kriegen das wieder hin, okay? Ich bin für dich da. Ich unterstütze dich, wir schaffen das zusammen." sagte ich mit fester Stimme und sah sie an. „Ich werde dich keine Sekunde alleine lassen, niemals, okay?" flüsterte ich und legte meine Stirn an ihre.
Ihre Augen leuchteten, das erste Mal seit so langer Zeit.
„Danke, dass du mir vertraut hast. Ich weiß wie schwer dir sowas fällt." nuschelte ich und legte meine Hand wieder an ihre Wange. Ihre Mundwinkel hoben sich und sie strahlte, offen und ehrlich. Lebendig.
„Ich liebe dich auch, Maxi." lächelte sie sicher und verschloss ihre Lippen mit meinen.

Ich weiß das Kapitel ist kurz, aber ich habe es nochmal komplett gelöscht und von vorne geschrieben, weil ich nicht zufrieden war, lol
Wie findet ihr es, dass Maxi gerade jetzt das erste Mal „ich liebe dich" sagt? Ist der Moment passend oder unpassend?
Das nächste Kapitel ist dann endlich wieder aus Males Sicht, wenn es euch gefallen hat, lasst gerne einen ✨Stern✨ da!
Liebe geht raus ! ❤️❤️❤️

Ich Male unsere WeltWhere stories live. Discover now