Wie schnell sich Dinge ändern können

729 87 41
                                    

Hello guys! Have fun!

„Das ist es?" fragte Diana, als nach einiger Zeit nichts mehr von Fabi kam. Ihre Gesichtszüge entgleisten.
„Das ist alles? Das ist dein verdammtes Problem Fabi? Dass du dich verliebt hast?"
Fabi verdrehte die Augen, er hatte sich ein wenig mehr Verständnis von der Abwehrspielerin gewünscht.
„Ohhh, da ist noch mehr, dass sehe ich."
Sie stand auf und sah gehässig zu dem Älteren herunter.
Sie überlegte eine Weile und Fabi wartete nur so darauf, dass sie endlich sagte, was er doch die ganze Zeit schon dachte.
„Man muss alles verbinden." fiel ihr irgendwann auf und sie schnappte nach Luft.
„Das Ganze drum herum, mit dem Fakt, dass du verdammt nochmal deine Kontrolle verloren hast."
Sie schüttelte den Kopf und Fabi, der Fabi, von dem ich das gesamte Buch schon schreibe, schaffte es nicht länger, dem Blick des eiskalten Diamanten stand zu halten.
„Du hast Schiss das es rauskommt. Du hast Schiss, es ihr alles zu beichten oder?"
Fabi sagte nichts, sondern ließ nur still den Kopf hängen.
„Sie hat dich wirklich schwach gemacht Fabi." sagte sie noch und dann ging sie.
Diana konnte dafür kein Verständnis zeigen. Fabi hatte immer gekämpft und jetzt wollte er aufgeben? Ihretwegen? Wegrennen und sich drücken? Das war nicht der Fabi, den sie kannte. Er baute sich etwas auf und dann machte er es sich wieder kaputt. Und sie noch mit dazu. Vielleicht war es, so dachte Diana, weil er nicht wusste, dass auch er Liebe verdient hatte. Ruhe und das Gefühl, irgendwo angekommen zu sein, aber das konnte sie ihm nicht beibringen, sie hatte es ja schon versucht. Wenn er wie immer alles von sich stoßen musste, um das zu lernen, dann sollte er das doch tun.

Und Fabi selbst?
Eine Träne rollte über seine Wange, als er den Blick irgendwann wieder hob und noch nicht einmal mehr die Sonne ihm entgegen lachte.
Seine Kontrolle war immer alles gewesen, was er gehabt hatte, alles, was ihn durch seine beschissene Jugend gebracht hatte. Er war immer eingeschränkt gewesen. Hatte sich in seiner Kindheit um seine Mutter gekümmert und dann irgendwann den ganzen Haushalt geschmissen. Papierkram erliegt, geputzt, gekocht, alles damit er verdammt nochmals nicht ins Heim kam, wenn das Jugendamt mal wieder spontan aufkreuzte und sein Versager von Vater zu besoffen war um irgendetwas zu regeln.
Die Kontrolle war es gewesen, die es ihm ermöglicht hatte, seinem Bruder zu verzeihen.
Mit im zusammen zu ziehen, in dem Geschäft zu arbeiten.
Das Leben hatte es ihm nie leicht gemacht, also hatte er gelernt, sich das Leben leicht zu machen. Und das ging nunmal nur im Alleingang.
Und ja, die Edelsteine waren eine, seine Famile, aber sie waren alle individuelle, unterschiedliche Steine und das war ein wichtiger Teil des Konzeptes.
Zusammen waren sie stark, aber wenn sie alleine nicht stark waren, dann konnten sie auch das Team nicht nach vorne bringen.

Es war genug Arbeit, sich in dieser Welt um sich selbst zu kümmern wenn man von niemandem Unterstützung bekam, aber wenn man sich auch noch um andere kümmern musste, um die, die nicht auf sich selber aufpassen konnten, dann würde man irgendwann unter der Last zusammen brechen.
Zumindest wenn man zu ihnen nicht die richtige Distanz behielt und die hatte er bei Male schon lange verloren.
Das Problem war einfach, dass Male ihm wichtiger war als er selbst.
Und damit würde er nicht durchkommen, nicht unter den Umständen, in denen er sich gerade befand.
Er konnte diese Welt verkraften, diese Ecken und Kanten einstecken, die Edelsteine genauso, aber Male konnte das nicht.
Sie war nicht damit aufgewachsen und er war einfach nicht egoistisch genug, ihr das anzutun.
So wie es jetzt war, war es perfekt und so sollte sie es auch in Erinnerung behalten.
Er wollte nicht, dass sie noch tiefer in dieses Leben eintauchte, sie war eh schon viel zu nah an allem dran.
Sie hatte besseres verdient, als diese Welt mit den Schatten, die Fabi bisher noch vor ihr verbergen konnte, aber es gab zu vieles, was sie früher oder später bei eigenem Leibe erfahren müsste und das wollte er ihr nicht antun. Vielleicht wollte er es auch einfach nicht mit ansehen.
Und auch wenn er ihre Anwesenheit mehr genoss, als er je zuvor etwas genossen hatte, sich nie so lebendig und sicher zugleich gefühlt hatte, so wusste er auch, dass andere sie als seine Schwäche erkennen würden und das durfte er nicht riskieren. Für sich selber und vor allem nicht für sie.




Ich Male unsere WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt