Davon, dass Maxi Males Untergang gewesen wäre

781 88 97
                                    

Heyhoooo!
Das Kapitel ist ein bisschen anspruchsvoller, hab mir aber unendlich viel Mühe gegeben, ich hoffe es hat sich gelohnt. Viel Spaß beim Lesen!

POV MALE

„Spürt ihr schon was?" fragte Cora in die Runde, als wir nun schon 20 Minuten in der Schlange standen. Diana antwortete nicht, sondern hatte ihren Kopf in den Nacken gelegt und summte mit ausgestreckten Armen eine liebliche Melodie. „Also bei Didi knallt es schon." lachte Amy. Diana grinste und gab der dunkelhaarigen einen Schmatzer auf die Wange. „Ich hasse diesen Namen!" lachte sie und drehte sich glücklich im Kreis. „Also ich merke auch schon was!" grinste Rose laut und sprang von einem Bein aufs andere.
„Same!" rief Cora und brach in ein wildes Kichern aus.
„Wie fühlt sich das an?" fragte ich Fabi, der neben mir stand und als einziger überhaupt nicht verändert schien.
Lächelnd sah er zu mir runter.
„Es ist wie ein Feuerwerk. Es ist bei jedem anders, aber es geht dir einfach gut, du hast Lust zu reden, zu tanzen, unendlich viel Energie. Du findest alles perfekt und du willst jeden mit Liebe überhäufen." schmunzelte er und sah zu Rose und Sara, die sich gegenüberstanden und verliebt in die Augen starrten.
„Merkst du auch schon was?" fragte ich neugierig und rückte ein Stück auf, als die Schlange vor uns ein wenig Platz nach vorne freigab. Fabi nickte, dann wand er sich von mir ab und rief die anderen zusammen.
„Heute ist unser Glückstag. Conni steht am Eingang!" verkündete er und Rose sprang in die Luft. „Juhu, Conni!" jubelte sie und rannte an der Schlange vorbei zum Eingang. Sara folgte ihr, mit einem breiten Grinsen auf den Lippen.
„Wer ist Conni?" fragte ich Cora, die plötzlich neben mir war.
„Unser Lieblingstürsteher natürlich." grinste sie kurz angebunden und schon hatte Amy meine Hand ergriffen und mich den anderen hinterhergezogen.
Ich sah gerade noch Saras glatte Haare im Eingang verschwinden, als ich vor dem Eingang des Moonlights zum stehen kam. Ein Türsteher, der dann wohl ‚Conni' sein musste, öffnete gerade das Absperrband, woraufhin Amy meine Hand losließ und losstürmte, um endlich in den Club zu kommen. Plötzlich war ich mit Fabi alleine und stand vor dem mächtig breiten Mann mit Glatze, der das Band direkt vor uns verschloss.
„Und wer ist das?" fragte er misstrauisch und seine Stimme hatte soviel Bass, dass sie in meinen Ohren widerhallte.
„Das ist Emba. Meine Freundin." sprach Fabi sicher und legte einen Arm um meine Hüfte. Aha, dass war mir aber neu?
„Deine Freundin sagst du?" wiederholte er seine Frage und sah mich prüfend an. Ich erzitterte unter seinem Blick, probierte aber mich von Fabis streichenden Handbewegungen an meiner Seite beruhigen zu lassen, was auch funktionierte. Ich musst mitspielen, also kämpfte ein Lächeln auf meine Lippen.
„Hallo, freut mich sehr." sprach ich höflich und meine Stimme zitterte gar nicht so schlimm, wie ich erwartet hatte.
Seine harte Mimik verzog sich zu einem breiten Grinsen, welches ungepflegte, gelbe Szene freilegte.
„Tolle Sache min Jung." lachte er hohl und klopfte Fabi auf die Schulter.
„Schön unseren Großen in guten Händen zu wissen. Viel Spaß euch!" sprach er und öffnete tatsächlich die Absperrung.
„Danke man!" bedankte sich Fabi und zog uns schnell in den Club.
Der Weg vor uns war stockdunkel und ich war ehrlich gesagt verdammt froh, Fabi an meiner Seite zu wissen. 
Er leitete mich mit seiner Hand an meiner Taille durch die Dunkelheit, bis uns die Musik, sowie dunkle, gedämpfte Lichter entgegen schallten.
„Wow..." entwich es mir, als wir den Raum betraten. Die Halle vor mir strahlte eine unglaubliche Energie aus. Das Licht war dunkel und gedämpft und kam nur von einer einzige Lampe, die weit über unseren Köpfen strahlte. Ein Mond.
„Embaaaa, du bist ja auch da!" schrie Rose durch den Lärm der Musik und sprang auf mich zu.
„Los ich will Tanzen, los los los!" rief sie begeistert und zog quengelnd an meiner Hand. Überfordert sah ich zu Fabi, der sich ergab und meine Hand aus Rose festem Griff befreite.
„Geh doch schonmal vor, die arme Emba hat ja noch nicht mal was getrunken.." erklärte er ruhig und Rose grinste. „Stimmt, da hab ich gar nicht dran gedacht! Aber später dann!" lachte sie und hüpfte in Richtung dem Rest der Mädels, auf die Tanzfläche. Schmunzelnd sah ich zu ihnen, wie sie alle völlig energetisch und überladen durch die Gegend sprangen.
„Wieso bist du als Einziger so ruhig?" fragte ich und folgte Fabi in einen Lounge ähnlichen Bereich, an dem die Musik nur noch so laut war, dass man sich wenigstens unterhalten konnte. Fabi zuckte mit den Schultern und warf sich auf eines der weiß funkelnden Sofas.
„Du kannst echt alles verstecken, was in dir vorgeht oder?" scherzte ich und setzte mich neben ihm. Fabi lachte.
„Wäre ja auch langweilig, wenn du mich so offen lesen könntest, wie ich dich." fand er und empört riss ich den Mund auf.
„So ist das gar nicht!" verteidigte ich mich, aber Fabis Grinsen wurde weiter.
„Nicht?" fragte er mit schiefgelegtem Kopf und ich gab nach. Er hatte ja recht.
„Ich hab das Gefühl, ich weiß gar nichts über dich." sprach ich und nahm ein Getränk entgegen, dass ein Kellner mir anreichte. Hatte ich was bestellt?
Fabi nickte ihm dankend zu, woraufhin der junge Mann abwinkte und zurück in Richtung Bar ging. Ich nahm einen Schluck. Gin Tonic. Ich liebte Gin Tonic.
„Kennst du den?" fragte ich und wieder nickte Fabi.
„Du kennst wirklich jeden" lächelte ich und nahm noch einen Schluck.
„Hat nur Vorteile wie du siehst." sprach er und legte sich zurück.
Ich betrachtete ihn für einen Moment. Er war nur in schwarz gekleidet, was ihn quasi mit dem dunkeln Licht verschmelzen ließ. Er sah geheimnisvoll, fast schon gefährlich aus. Irgendwie ausziehend.
„Darf ich dich was fragen?" fragte ich und Fabi musterte mich.
„Tust du doch eh schon die ganze Zeit." stellte er fest und hatte mal wieder recht.
„Mach" ermutigte er mich und ich stellte ihm eine Frage, die mir schon ewig auf der Zunge brannte.
„Magst du Maxi eigentlich?"
Überrascht zog er eine Aufenbraue hoch. Damit er hatte er wohl ausnahmsweise mal nicht gerechnet.
„Naja, früher habt ihr euch ja nicht wirklich gut verstanden. Aber jetzt nimmst du ihn vor mir fast schon in Schutz, anstatt zu sagen, ich solle ihn einfach hassen, obwohl das vielleicht einfacher wäre." ergänzte ich meinen Punkt. Ich wollte Fabi verstehen, zumindest ein bisschen und hoffte, ich hatte danach zumindest einen Hinweis darauf, wie sein Kopf funktionierte.
Fabi überlegte nicht lange, sondern sprach:
„Das sind zwei unterschiedliche Punkte. Ich nehme ihn nicht in Schutz, weil ich ihn mag oder irgendwie verschonen will, sondern weil ich weiß, dass du ihn niemals hassen könntest. Du kannst nicht hassen."
Ich überlegte. Manchmal dachte ich, Fabi kannte mich besser, als ich mich selber.
„Auf der anderen Seite mag ich ihn trotzdem nicht. Aber das ist ja kein Grund ihn vor dir runter zu reden." erklärte er.
„Und warum magst du ihn nicht?" fragte ich weiter.
Ich wusste nicht, was ich mir von der Antwort erhoffte. Wahrscheinlich wollte ich Argumente hören, die gegen ihn sprachen, weil ich wusste Fabi würde mir etwas plausibles nennen können. Vielleicht wollte ich etwas schlechtes über das Allgemeine hören, dass mich von dem Gedanken abbrachte, mir einzureden, dass es von ihm nur eine einmalige Sache war. Denn wie Fabi gesagt hatte, ich konnte nicht hassen, sondern fand immer nur tausend Gründe mir sein Verhalten zu erklären und es zu rechtfertigen, dabei war es eigentlich nicht zu rechtfertigen.
„Ich finde ihn ehrlich gesagt einfach langweilig." erklärte er und wandte sich mir zu. Wie immer hing ich geradezu an seinen Lippen, das tat ich immer wenn er sprach.
„Er ist einfach sehr simpel weißt du. Sicher, er ist super freundlich und kümmert sich auch um die Leute, die ihm wichtig sind, aber ich hab das Gefühl, das ist auch nur oberflächlich. Sieht man ja an dem, was er dir angetan hat.
Meiner Meinung nach fehlt ihm der tiefere Sinn, eine richtige Charaktereigenschaft."
Er beobachtete meine Reaktion auf seine Worte ganz genau. Als wüsste er, was ich hören wollte, sprach er weiter.
„Ich glaube für deine ersten Erfahrungen war er perfekt. Weil er vorsichtig ist und eine Person ist bei der du dich einfach wohlfühlst und das hast du auch und das ist auch ein Geschenk. Aber irgendwann wird dir das nicht mehr ausreichen. Vielleicht ging es dir sogar so scheiße, weil dir einfach langweilig war.
Du warst müde von Leben, weil dich einfach nichts wach gehalten hat. Besonders nicht Maxi, er ist ja eher einschläfernd."
Mich überfuhr eine Gänsehaut aus Realisation.
Jedes Wort, das aus Fabis strukturierten Kopf über seine Lippen ging, traf mich irgendwo im Unterbewusstsein und zog Gedanken hervor, die so tief vergraben waren, dass ich sie wohl erst in einer halben Ewigkeit gefunden hätte. Ich verstand genau was er meinte und das war kein gutes Zeichen.
„Er hätte mich da niemals rausholen können oder?" fragte ich leise. Fabi nahm meinen Blick auf und nickte. „Ich glaube nicht." erwiderte  er.
„Du wärst immer weiter im Matsch versunken, ohne das du darauf gekommen wärst, dass Maxi vielleicht mit schuld ist. Er tut es ja auch nicht mit Absicht, er weiß einfach nicht, wie es anders geht.
Du wärst an ihm zu Grunde gegangen, weil es sich ja trotzdem schön mit ihm anfühlt, aber es wäre niemals genug gewesen. Als wäre eure Beziehung ein sinkendes Schiff und du dachtest, es ist der sicherste Ort im Ozean, weil du drumherum nur Wasser gesehen hast." 
„Wenn das alles nicht passiert wäre" sprach ich und überlegte „oder ich das alles nicht rausgekriegt hätte, wäre ich bei ihm geblieben. Und endgültig untergegangen." beendete ich seinen Gedanken und erstarrte in meiner Position. Fabi nickte.
„Maxi mag toll sein, aber er hat dir einfach nicht mehr zu bieten, als ein bisschen Wärme.
Du kannst mit ihm nicht wachsen, wärst immer auf einer Stelle getreten, bis der Boden unter dir irgendwann nachgegeben hätte. Er ist definitiv deine Comfortzone, aber wenn du die nie verlässt, kannst du auch nicht weiterkommen im Leben. Wenn du bei ihm bist, hast du kein Risiko, weil alles sicher ist und wenn es nie Risiko gibt, dann wird es irgendwann träge."
Mein Blick verkeilte sich mit seinem.
„Aber das ist nur meine Meinung." fügte er noch an, wobei er doch genau wusste, dass er recht hatte.
Nicht nur, weil meine ertappte Mimik es ihm verriet, sondern auch, weil er es einfach wusste, so wie er immer alles über die Leute um ihn herum wusste.
Hätte Maxi mich rausholen können? Hätte er mich so wieder aufbauen können, wie Fabi es in den letzten Wochen geschafft hatte?
Nein. Wie hätte er die Steine neu stapeln können, wenn er selber kaum über seine hinaus Mauer gucken konnte, geschweige denn wusste, wie man einen Turm baute.
Fabi war da anders. Er hatte mich nicht nur aufgebaut, sondern weit darüber hinaus, hatte die Mauern noch erhöht und mir den Anspruch gegeben, sie selber noch höher bauen zu wollen, bis zum Himmel.
Maxi war dazu nie fähig gewesen.
Das musste ich erstmal runterschlucken.



Okay, dass drängt die ganze Beziehung von Maxi und Male natürlich nochmal in ein ganz neues Licht....
Ich will ja nichts sagen, aber es scheint, als würde sich Male immer weiter von Maxi distanzieren... ob das gut geht, wenn die beiden bald aufeinander treffen?
Eure Meinung zu Fabi? Glaubt ihr, an seinen Worten ist was dran oder manipuliert er nur wieder?
Bin sau gespannt auf eure Meinungen, lasst gerne Kritik oder Anmerkungen da oder sogar einen ✨Stern✨, wenn es euch gefallen hat! ❤️

Ich Male unsere WeltWhere stories live. Discover now