Von Trainingsspielen und Bademänteln

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Willkommen zurück! Ich hab mir überlegt, die Kapitel ab jetzt zu benennen, mal gucken wie das läuft :)
Ansonsten, viel Spaß beim Lesen! ❤️


„Mach ma hinne, sonst kommen wir zu spät zum Spiel!" rief Maxi die Treppen hoch, aber ich stand, noch nicht ganz fertig und völlig unschlüssig, vor dem Spiegel.
Ich trug ein weißes, etwas engeres Top und fühlte mich überhaupt nicht wohl dabei in den Spiegel zu schauen.
Schnell zog ich das Top wieder aus und stattdessen ein langes Oversized Shirt über.
Besser. Ich sah zwar aus wie ein Kartoffelsack, aber immerhin konnte man meine Figur nicht mal mehr ansatzweise erahnen.
„Komme!" schrie ich, schnappte meine Tasche und den Motorradhelm und rannte zu meinem Freund.
„Warum hast du dich umgezogen?" fragte er verwirrt und startete den Motor, ich zögerte. „Nur so."
Maxi zuckte bloß somit den Schultern und fuhr los.
Ich biss mir unruhig auf die Unterlippe. Ich war bereits mit diesem unguten Gefühl in den Tag gestartet und irgendwie wurde ich es nicht mehr los. Vielleicht konnte mir Fußball ja dabei helfen.

„Raban, Deniz, ihr geht auf die Bank, der Rest auf seine Position!" befahl der Anführer, kurz bevor das Trainingsspiel begann.
Raban quittierte Leons Worte mit einem traurigen Blick.
„Leon, lass Raban doch auch mal spielen!" schlug ich unserem Anführer vor und kassierte dafür ein dankendes Lächeln von Raban.
„Seid wann hast du das Recht meine Entscheidungen in Frage zu stellen? Außerdem, falls es dir noch nicht aufgefallen ist, sind wir dann einer zu viel, Dummkopf!" motzte Leon, jetzt schon mit einem leicht gereizten Ton.
Es wäre gelogen zu sagen, dass Leon und ich uns nicht jede Woche mindestens ein Mal in die Wolle kriegten.
„Er kann für mich spielen!" schlug ich lächelnd vor.
Leons Worte lösten schon lange nichts mehr aus, ich war es mittlerweile mehr als gewohnt seine Kommentare oder Bezeichnungen einfach wegzustecken.
„Keine Chance, wir brauchen dich im Sturm!" widersprach er und quittierte mein hämisches Lächeln über seine Worte mit einem Augendrehen.
„Es ist doch nur ein Trainingsspiel und Male fehlt es nun wirklich nicht an Training!" schob Juli sich ein und trat einen Schritt vor.
„Spinnt ihr? Trainingsspiel hin oder her, gewinnen müssen wir trotzdem!" meckerte Leon, völlig fassungslos darüber, dass wir uns gegen seine Worte stellten.
Man könnte meinen, nach einem halben Jahr mit mir, habe er verstanden, dass ich mir sowas nicht gefallen ließ, aber er hatte wohl noch nicht dazugelernt.
„Du bist manchmal echt ein Esel Leon!" schnauzte ich genervt, riss dem Anführer den Ball aus der Hand und schritt in Richtung Spielfeld.
„Weißt du was?" ich hielt inne und drehte mich um. „Streich das manchmal!" fügte ich mit hämischen Grinsen hinzu und Juli, Joschka und Raban fingen an zu lachen.

„Musst du Leon eigentlich immer widersprechen?"
Maxi setzte sich neben mich auf die Bank und hielt mir seine Wasserflasche hin, welche ich dankend annahm.
„Nicht immer, nur wenn es nötig ist. Also doch immer.." scherzte ich.
Maxi verdrehte bloß sie Augen und sah zurück aufs Spielfeld.
Meine Mundwinkel wanderten nach unten.
„Wieso? Ist das doof?" fragte ich unsicher.
„Was? Nein, alles gut!" beruhigte Maxi mich und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich glaubte ihm nicht. War ich ihm peinlich?
Ein ekliges Gefühl breitete sich in mir aus,und ich nahm mir vor, meine große Klappe nächstes Mal besser zu beherrschen.
Bevor ich zu Ende gedacht hatte, klingelte es zur zweiten Halbzeit.
Für den Gedanken war zwar kein Platz mehr, aber das Gefühl ließ mich nicht mehr los.

„Toller Schuss Male!" lobte mich Juli, als wir das Spielfeld mit 4:0 verließen.
Ich war zwar kein Stück zufrieden gewesen, den Ball hätte eigentlich jeder 4. Klässler halten können, trotzdem schenkte ich ihm ein dankbares Lächeln.
„Selber gute Leistung!" gab ich sein Kompliment zurück.
„Naja, wirklich schwer war das ja nicht." er nahm einen Schluck aus seiner Trinkflasche. „Beim allmächtigen Fußballgott, die waren so grottig!"
Ich lachte über Julis fassungsloses Kopfschütteln und auch er grinste schief.
Ich mochte Juli, er war aufrichtig, ehrlich und manchmal einfach zum totlachen. Außerdem stellte er sich bei meinen Streitereien mit Leon oft auf meine Seite, zumindest dann, wenn Leons Meinung mal wieder offensichtlich die Falsche war.
„Ich geh mal besser, bevor die Blicke deines Freundes mich noch umbringen!" kommentierte er mit hochgezogenen Augenbrauen Maxi, welcher uns mit Adleraugen beobachtete und winkte mir zum Abschied.
„Tschüss Juli!" „Bis Morgen!"
Maxi kam augenblicklich angelaufen und sah dem Blauäugigen hinterher.
„Was wollte er?" fragte er und legte einen Arm um mich.
„Was wohl, um meine Hand anhalten natürlich." Entsetzt sah Maxi mich an.
„Beruhig dich, er hat nur meine Schuss gelobt!" kicherte ich und stiefelte mit meinem Freund zu seinem Motorrad.
„Dann ist ja gut.." murmelte er mit vorwurfsvoller Miene.
„Man Maxi, hör mal auf immer so eifersüchtig zu sein, ich guck dich doch auch nicht blöd an, wenn du Vanessa oder V Einzeltraining gibst!" wies ich ihn an und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.
„Du hast recht, tut mir leid.." entschuldigte er sich und zog seinen Helm über.
„Schon gut, lass uns nach Hause, ich will endlich duschen.." antwortete ich lächelnd und schwang mich hinter ihn.

Wieder stand ich vor dem Spiegel, diesmal ohne Kleidung.
Wie schon vorhin, packte mich ein ekliges Gefühl. Wir hatten 4 Mal die Woche Training, wie konnte es sein, dass ich trotzdem so aussah? Angeekelt zog ich an dem Fleisch an meiner Hüfte. Wieso konnte ich nicht einfach auch so ein schmaler Typ Mädchen sein, wie Vanessa und V? Schmal, zierlich, einfach... weniger massig.
Ich atmete tief durch und überdeckte meinen Körper mit einem Großen Bademantel, ehe ich zurück in mein Zimmer ging.
Maxi lag oberkörperfrei auf meinem Bett und zappte durch die Fernsehsender.
„Warum trägst du einen Bademantel?" fragte er verwirrt lächelnd und sah vom Fernseher zu mir auf. Ich sagte nichts, sondern sammelte mir Kleidung für den Nachmittag zuhause aus dem Schrank. „Als wäre da irgendetwas, was ich noch nicht gesehen habe!" lachte Maxi und sprang vom Bett um mich von hinten zu umarmen.
„Man Maxi!" lachte ich, als er mich hochhob und aufs Bett schmiss.
Er beugte sich zu mir runter und fing an mich liebevoll zu küssen.
„Ohne gefällst du mir viel besser!" murmelte er und machte sich an der Schleife des Bademantel zu schaffen.



Jaja, das war es schon wieder mit Kapitel zwei :)
Tut mir leid wenn es noch nicht soooo mega interessant ist, ich muss den Spannungsbogen langsam spannen, damit der Plott auch richtig einschlägt hihi :)
Ich freu mich über Feedback und vielleicht einen ✨Stern✨, wenn es euch gefallen hat ❤️

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