Willkommen in der Kiesgrube

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AHHHH, guys, ich bin soooo gespannt auf eure Meinungen zum Kapitel! Let's gooooo

POV Male

„Fabi holt mich gleich ab, ist das okay?" fragte ich meine Tante und stellte den letzten Teller in die Spülmaschine.
„Ja sicher, du hast es dir nach der ganzen Arbeit auf jeden Fall verdient!" lächelte Anke freundlich.
„Danke Tantchen!" erwiderte ich und drückte ihr einen Schmatzer auf die Wange. Ich hatte sie mehr als nur lieb gewonnen. Mit Martin hatte ich noch nicht wirklich die Bindung aufgebaut, aber er war allgemein ein eher distanzierter Typ und das war auch okay so.
„Tschüüsss! Ich schreibe, wenn ich nach Hause komme!" rief ich noch schnell, als ich die Nachricht bekam, dass Fabi draußen wartete.
„Alles klar, Grüße den Jungen!" rief Martin, dann verschwand ich auch schon durch die Haustür. Mit einem erwartungsvollen Grinsen lief ich auf das schwarze Auto zu und schwang mich auf den Beifahrersitz.
„Womit hab ich so ein Lächeln verdient?" begrüßte mich Fabi und startete auch sofort den Motor, um rückwärts auszuparken. 
„Ich hab gute Laune!" grinste ich und schnallte mich an.
„Wie kommt's?"
Ich zuckte nur mit den Schultern.
„Keine Ahnung, nach dem Tief kommt ein Hoch? Hab gestern noch länger nachgedacht und bin ganz gut mit meinen Gedanken klar gekommen. Was heißt gut, besser als sonst. Es tut nicht mehr soooo dolle weh, wenn..." ich machte ungewollte eine Millisekunde Pause. „...wenn ich über Maxi nachdenke."
Wissend sah Fabi mich an. „Das klingt aber anders..." kommentierte er und ich ließ den Kopf hängen.
„Nimm sofort deinen Kopf wieder hoch, das Ganze ist gerade mal eine Woche her, du kannst nicht von dir erwarten, dass du das jetzt schon verkraftet hast." sprach er ernst.
„Will ich aber."
Fabi lachte. „Geht aber nicht." kommentierte er und ich wusste, dass er Recht hatte. Also mehr Selbstverständnis. Hatte ich notiert.
„Wo fahren wir überhaupt hin?" fragte ich und drehte die Musik ein wenig leiser.
Fabi schmunzelte.
„Weißt du noch, als du mich gefragt hast, ob ich noch Fußball spiele?"
„Ja, du hast es verneint. Total vergeudetes Talent, wie ich finde!" schnaubte ich und er sah von der Straße zu mir.
„Nun ja, es war nicht die ganze Wahrheit. Ich hab ein neues Team?"
Ruckartig drehte ich meinen Kopf zu ihm.
„Wie ein neues Team? Du hast mich angelogen!" beschwerte ich mich lauthals, aber Fabi schüttelte grinsend den Kopf.
„Gar nicht wahr, ich habe nur ein wichtiges Detail ausgelassen. Ich spiele ja nicht selber, ich leite sie nur an." rechtfertigte er sich, trotzdem schmollte ich noch ein bisschen.
„Und da fahren wir jetzt hin?" fragte ich und er nickte. Mir wurde mulmig zur Mute, bei dem Gedanken daran seine Freunde kennenzulernen. Auf der anderen Seite hingegen war ich einfach unendlich neugierig.

Das Auto kam nach gut 15 Minuten Fahrt zum stehen. Als ich ausstieg, erkannte ich den Ort sofort wieder. Wir waren wieder auf dem Berg, auf dem wir an meinem ersten Abend gesessen hatten, als er mir von Königen und Einwohnern erzählte hatte.
„Andere Richtung." kommentierte Fabi, der hinter mir stand. Ich richtete meinen Blick von der Klippe ab und folgte ihm in den Wald, der sich auf der anderen Seite offenbarte.

Der Weg zu dem Ort, an den Fabi mich wohl führen wollte, war steinig und rutschig und ich legte mich bestimmt 10 mal fast auf die Nase.
„Verdammt!" fluchte ich, als ich schon das zweite mal von einer Erhöhung rutschte.
Fabi sah zu mir runter, grinste kurz und hielt mir dann schweigend die Hand hin.
Ich ergriff sie dankbar und ließ mich mühelos von ihm hochziehen.
Auch als ich oben war, ließ ich seine Hand nicht los. Warum, wusste ich nicht. Vielleicht einfach nur Bequemlichkeit, es fühlte sich einfach richtig an.
Letztendlich war es wohl auch gut, denn spätestens bei dem Bild, was sich jetzt vor mir offenbarte, hätte ich nach seiner Hand gegriffen, einfach um sicherzustellen, dass ich nicht träumte.
„Willkommen im Bergbau." präsentierte Fabi sein Stadion.

Vor mir offenbarte sich eine metertiefe, mit Beton versehende Grube. Sie erinnerte von der Form an ein riesiges Schwimmbecken, nur eben in grau und ohne die Fliesen. Nur eine wackelige Strickleiter führte hinunter.
Es war wie ein Käfig,  abgesehen davon, dass es zwei Tore gab und in den Ecken und am Rand des Feldes kleine Trampoline standen, sowie Seile von den Seiten hingen. Mir gegenüber, auf der anderen Seite der Grube, stand eine kleine aber feine Hütte, größer als die, die Fabi mir im Grünwald gezeigt hatte und deutlich besser in Schuss.
„Kackeverdammte, dass ist ja der Wahnsinn!" staunte ich. Fabi nickte und ich meinte ein wenig Stolz in seiner allzeit kontrollierten Mimik lesen zu können.
„Bevor du alle kennenlernst..." er drehte sich zu mir.
„...solltest du wissen, dass sie ein wenig... anders sein könnten." sprach er. „Nicht im schlechten Sinne, einfach ein wenig suspekt auf den ersten Blick."
Ich wunderte mich leicht. Das klang ziemlich schwammig, zumindest für Fabis Verhältnisse. Wenn nicht einmal der König der richtigen Worte einen Ausdruck fand, sie anders zu beschreiben, musste ich mich wohl wirklich auf einiges gefasst machen.
Aufmunternd drückte er meine Hand und lächelte zu mir runter. Mir wurde warm und ich nickte langsam. Dann folgte ich ihm, am Rand der Grube vorbei, zur Hütte, aus deren Schornstein Rauch Aufstieg.

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