Vom ersten Date und kleinen Finger Schwüren

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Willkommen, willkommen zum ersten offiziellen Kapitel!! Freut euch auf einen wundervollen, melancholischen Einstieg in die Geschichte! Viel Spaß beim lesen! ❤️

„Malemba Nkulu, du bewegst jetzt sofort deinen Arsch zur Tür, sonst gibt es Ärger!" ertönte es lauthals aus dem Wohnzimmer, nachdem die Tür schon das dritte mal geklingelt hatte.
Ich zog noch den letzten wichtigen Strich, dann warf ich meine Stifte zurück in meine Schreibtischschublade.
Ein letzter Blick in den Spiegel, dann sprintete ich auch schon die Treppe runter zur Tür und öffnete sie.
„Hallo Male."
Ein schick angezogener Maxi stand im Hauseingang und hielt mir mit einem schelmischen Lächeln einen wunderschönen Strauß Tulpen entgegen.
Ich schlug mir vor Überraschung die Hand vor den Mund, woraufhin Maxi anfing zu Lachen.
„Alles Gute zum 6. monatigen..." schmunzelte er, kam auf mich zu und drückte mir einen liebevollen Kuss auf die Lippen.
Ich war fast zu schockiert, um den Kuss zu erwidern, hielt ihn aber davon ab sich zu schnell wieder zu lösen und verinnigte die Begrüßung.
„Danke Maxi.." flüsterte ich gerührt und nahm die Blumen entgegen.

„Weißt du eigentlich wie teuer so ein Strauß ist?! Mein Vater hat jetzt meinen vollsten Respekt dafür, dass er meiner Mum jeden Tag Blumen mitbringt!" erzählte Maxi, als er mir die Treppe hoch in mein Zimmer folgte.
„Dein Vater bringt jeden Tag Blumen mit?!" fragte ich erstaunt und schloss die Tür hinter uns. „Naja, fast jeden Tag.." verbesserte sich Maxi und warf seine Jacke über meinen Stuhl.
„Ein Standart, dem du unbedingt folgen solltest!" scherzte ich und legte meine Arme um seinen Hals.
„Sicher doch..." murmelte Maxi sarkastisch und zog mich in einen engen Kuss.

Stellt euch vor, ihr kommt aus dem Urlaub nach Hause. Ihr seid völlig fertig von der Fahrt und geht das erste Mal nach langer Abwesenheit wieder in euer Zimmer.
Es riecht einfach Heimat und ihr werft euch auf euer gemachtes, kuscheliges Bett und fühlt euch einfach wohl und sicher.
So fühlten sich Maxis Nähe für mich an, als würde ich jedes Mal wieder nach Hause kommen.
Lächelnd löste ich mich von ihm und ließ mir noch einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze geben.
„Ich hab auch noch was für dich!" kicherte ich, nahm das gerade erst fertiggestellte Bild vom Nachtisch und drückte es meinem festen Freund in die Hand.
„Wow, Male, das ist echt der Hammer geworden!" staunte der Straßenköterblonde und schloss mich dankend in die Arme.
„Wie damals, hm?" murmelte, als er gedankenversunken auf das Bild sah. Es zeigte zwei  ineinander gehackte kleine Finger über einer schillernden Wasseroberfläche und ich dachte an den Tag zurück...

Flashback ✨
Ich war kein Stück aufgeregt.
Okay, vielleicht ein kleines bisschen, was aber auch verständlich war, schließlich stand mir mein erstes, richtiges Date bevor.
Klar, es war Maxi, mein bester Freund seit der Geburt, trotzdem machte mir der Gedanke, dass er irgendetwas alleine geplant hatte, ein wenig Angst. Ich kannte ihn und wusste, dass er was sowas anging,  auch gerne mal auf schräge Gedanken kam.
Trotzdem freute ich mich, ehrlich gesagt sogar wie ein kleines Kind, als ich endlich auf meiner und Maxis Lieblingslichtung ankam.
Hier hatten wir uns das erste Mal geküsst. Es war nicht lange her, gerade mal zwei Wochen, aber es fühlte sich an, als wäre es erst gestern gewesen.
„Oh Gott, stopp!" Maxi stand plötzlich vor mir und verdeckte meine Sicht auf den See.
„Du kannst mich ruhig weiter Male nennen!" kicherte ich über seinen schockierten Gesichtsausdruck.
„Du warst schneller da als ich dachte." erklärte er und zog ein Stück Stoff aus seiner Hosentasche.
„Augen zu." befahl er mir und ein wenig überrumpelt, tat ich was er mir befahl.
Ich spürte wie er den schwarzen Fetzen um meine Augen band und alles dunkel wurde.
„Ähh, Maxi, was wird das?" fragt ich verwirrt, als sich eine Hand um meine und eine andere um meinen Arm schloss.
„Konzentrier dich lieber aufs Laufen, denk dran, wir sind nah an einem See!" scherzte Maxi und führte mich in ein Richtung, die ich dank der Augenbinde nichtmal mehr erahnen konnte.
Ich verlor fast das Gleichgewicht, als mein Fuß an einer Wurzel hängen blieb, aber Maxi fing mich gerade so auf.
„Im Kindergarten haben wir das besser hingekriegt!" lachte ich und dachte an die Vertrauensspiele, die wir früher immer machen mussten.
„Da waren wir allgemein irgendwie talentierter..." scherzte auch Maxi und ich spürte, wie sich der Boden unter meinen Füßen von Waldboden, zu morschen Holz veränderte.
Maxi blieb stehen und fing an den Knoten an meinem Hinterkopf zu lösen.
„Du hast mir doch nicht ernsthaft die Augen verbunden, um mich an den Steg zu bringen, an dem wir jeden Tag.."
Die Augenbinde löste sich und vor mir bot sich ein helles, aber wundervolles Bild.
Eine weiße Tischdecke war an Ende des Steges ausgebreitet und mit Getränken, Essen und Rosenblättern geschmückt.
Ich konnte meine Kinnlade beim besten Willen nicht vorm herunterkippen bewahren.
„Mund zu, es zieht!" kommentierte Maxi schelmisch und drückte mit zwei Fingern sanft meinen Mund wieder zu.
„Sowas hast du nicht erwartet, hm?" fragte er und gebot mir, mit eine feinen Handbewegung auf der Decke Platz zu nehmen.
„Ehrlich gesagt nicht..." gestand ich und kam aus dem Staunen nicht mehr raus.
Es war wirklich wunderschön angerichtet, zu schön eigentlich, als das Maxi das hätte alleine bewerkstelligen können. Es war alles perfekt, zumindest bis mein Blick auf den Inhalt einer kleinen Dose traf. 
„Was ist das?" kicherte ich und hob ein kleines, hartes, blaues... Plätzchen heraus.
„Ich hab probiert möglichst viel selber zu backen.." gestand er und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
„Und was sollte das ursprünglich mal werden?" fragte ich und konnte ein Lachen jetzt nicht mehr unterdrücken.
„Man, das sollte ein Macaron werden, das ist echt saumäßig schwierig!" schmollte Maxi und riss mir den ‚Macaron' aus der Hand.
Er verschränkte die Hände vor der Beust und schob beleidigt seine Unterlippe vor, ließ sich dann aber von meinem Kichern anstecken.
„Das ist wirklich süß von dir!" schmunzelte ich und nahm mir ein Glas.
„Weißwein?" fragte ich begeistert und hob das Glas an. „Nur das beste für die Lady" witzelte mein bester Freund und hob auch sein Glas an.
„Na dann, cheers!" säuselte ich und wie ließen die Gläser klirren.

Das Zierpen der Grillen wurden Laufe des Abens lauter und meine Stimmung mit jeder Stunde besser.
Es war ein wirklich toller Abend, wir unterhielten uns über alles mögliche, lachten viel, es übertraf meine Erwartungen in jedem Sinne.
Die Sonne stand bereits kurz vor dem Horizont und tauchte den eh schon zauberhaften Ort in ein goldenes Schimmern.
„Male?" fragte Maxi nach einer kurzen Stille.
„Was gibts?" nuschelte ich, steckte mir die letzte Erdbeere in den Mund und sah ihn fragend an.
„Versprichst du mir, dass sich zwischen uns beiden nie etwas verändert? Also ich meine, wenn jetzt wirklich mehr zwischen uns ist und wir ein Paar sind, ich weiß nicht... ich will nicht das wir uns zerstreiten und dann alles verlieren.." murmelte er und sah bedrückt auf seine Hände.
Ich brauchte einen Moment um meine  Gedanken zu sortieren.
„Ich glaube nicht, dass wir damit so viel aufs Spiel setzen. Wir gehen ja lediglich einen Schritt weiter, das bringt uns eher voran, oder? Ich meine, auch wenn wir vielleicht ein Paar sind, behalten wir unser Verhalten miteinander ja trotzdem bei und setzen nur noch einen oben drauf. Die Freundschaft bleibt als Fundament, verstehst du?" erklärte ich meine Sichtweise und Maxi lächelte breit.
„Noch einmal zu Sicherheit?" grinste ich und hielt ihm meinen kleinen Finger entgegen.
„Doppelt hält immer besser!" stimmte Maxi ein und hakte seinen kleinen Finger mit meinem ein.
Seine Augen blitzten und sein Blick jagte eine warme Gänsehaut über meinen Rücken. In dem Moment wusste ich, was für ein Glück ich hatte, jemanden zu haben, der mich so ansah, wie Maxi es gerade tat.
Ohne das ich es wirklich wahrnahm, verlagerte Maxi sein Gewicht nach vorne und kam mir näher, als plötzlich ein Knacken ertönte, das uns zusammenzucken ließ.
„Mist!" fluchte Maxi noch, dann brach eines der morschen Holzstücke aus dem Steg.
Maxi verlor das Gleichgewicht und kippte, mich mitziehend, seitwärts in den See.
Prustend und vollkommen verwirrt, hob ich meinen Kopf an sie Wasseroberfläche. Neben mir schwamm ein Weinglas und die Tischdecke hing zur Hälfte im Teich.
Ich war vollkommen perplex, als Maxi neben mir plötzlich anfing zu Lachen. Verwirrt sah ich ihn an, als er plötzlich seine Hand aus dem Wasser zog und meine gleich mit.
Unsere kleinen Finger waren immer noch miteinander verkreuzt.

Wenn das nicht der Fluff ist, den ihr euch alle gewünscht habt, dann weiß ich auch nicht.
Was haltet ihr von den beiden als paar?
Lasst es mich wissen und.... lasst einen ✨Stern✨ da, wenn es euch gefallen hat 🥰❤️

Ich Male unsere WeltWhere stories live. Discover now