Wenn wilde Kerle auf geschliffene Edelsteine treffen

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Hallo Leute! Erstmal vielen Dank für euer enormes Feedback unter den Kapitel! Ganz viel love an euch und viel Spaß, beim fortführenden Drama 😌

POV V

„Hippopotamusbullenpropellerschwanzmist" entwich es Raban als erstes und langsam drehten wir uns, einer nach dem anderen um.
„Ist das, was ich denke, was es ist?" fragte Joschka leise und blinzelte unglaubwürdig.
„Das ist..." fing ich an, aber Markus unterbrach mich. „...Fabi" beendete er meinen Satz und trat vor die Gruppe.

„Fabi verdammt, dich hab ich hier überhaupt nicht erwartet." sprach der Torwart, als Fabi mit den unbekannten Mädchen vor uns trat. Er hatte sein altes Grinsen immer noch behalten. Unsicher erwiderte Markus das Lächeln.
Die Situation musste verdammt beschissen für ihn sein.
Fabi. Einer seiner engsten Freunde seit Kindergartenalter. Und der wohl größte Konkurrent Maxis und wahrscheinlich die letzte Person, die wir gerade finden wollten. Das konnte nichts gutes bedeuten, oh nein.
„Schön dich zu sehen, Markus." grinste Fabi brüderlich und schon umarmten sich die beiden.
Markus Zwiespalt war für eine Sekunde vergessen, dass sah ich genau.
Für eine Sekunde war da nur ihre alte Freundschaft und die vielen Dinge, die sie zusammen erlebt hatten. Auch die anderen erwachten langsam aus ihrer Starre und begrüßten ihren alten Freund, einer nach dem anderen.
Ich war einfach nur heilfroh, dass Leon gerade nicht da war. Und wo war Maxi? Bedeutete Fabis Erscheinen wirklich das, was ich erwartete?
Die Mädels hinter Fabi funkelten uns nur kritisch an, sie jagten mir irgendwie einen Schauer über den Rücken.
Ich trat neben unseren blonden Torwart und sah zu Fabi hoch.
Er war größer geworden. Breiter, attraktiver, vor allem aber erwachsener.
„Wo ist Male?" fragte ich ernst und in Fabis Mimik rührte sich nichts, sein leichtes Grinsen blieb unberührt und starr.
„Hat da jemand meinen Namen gesagt?" hörte ich es hinter ihm und er trat ein Stück zur Seite, um uns den Blick auf die Szenerie freizumachen.
Es haute mich fast aus den Latschen.
Da stand sie, tatsächlich, aber keinesfalls so, wie ich sie in Erinnerung hatte.
Sie schien mit der Sonne um die Wette zu strahlen und als sie sich hinter Fabi, neben den Mädchen einreihte, stach sie kaum noch hervor.
Sie passte perfekt in diesen Wall aus Selbstbewusstem und Power.
Ich schluckte, als ihr Blick auf meinen traf.
„V" sagte sie und es klang nach nicht mehr als eine Bemerkung.
Nach einer zur Kenntnisnahme, dass sie meine Anwesenheit bemerkt hatte.Es klang desinteressiert.
„Hi." murmelte ich und meine Stimme war im Gegensatz zu ihrer leise und schwach. Noch einmal durchfuhr mich die Reue über meinen Verrat ihr gegenüber und ganz kurz, sah ich ihn auch in ihren Augen aufblitzen. Die Verachtung über meine Tat.
„Was ein Wiedersehen." bemerkte unsere Stürmerin und durchbohrte mich mit ihrem Blick.
„Wo habt ihr denn nur euren Anführer gelassen?" fragte sie ruhig und ihr Blick huschte zu Fabi, dessen Gesicht keinerlei Unruhe von sich gab.
„Der- der müsste bald kommen." stotterte Raban und war völlig fixiert auf die Mädchen vor ihm.
„Jede Sekunde." quetschte Joschka hinterher und Juli, der sich neben ihn gestellt hatte, verdrehte die Augen und klatschte dem angespannten Joschka mit der Hand auf den Hinterkopf, sodass er sich wieder ein bisschen lockerte.
„Ich weiß nicht, ob eine Begegnung jetzt gerade das Beste wäre." bemerkte er und schien sich in der Situation, ganz im Gegensatz zu mir, schon ganz gut einzuordnen können. Fabi nickt verstehend und tauschte ein paar Blicke mit seinem Team, unter anderem Male aus.
„Das wird sich nicht verhindern lassen...." stöhnte Vanessa deprimiert und ihr Blick galt unserem Anführer, der an einer Straßenecke ein paar Meter weiter stand und wie festgewachsen schien.
Auch sein Bruder hinter ihm war, genauso wie wir bis eben, völlig schockiert.
Der Blickkontakt zwischen Leon und Fabi funkte, nur das zumindest Fabis Lächeln freundlich blieb und Leons Gesicht im Gegensatz schon jegliche Struktur verlassen hatte.
In großen, bösen Schritten kam er auf uns, den Blick starr auf seinen ehemaligen besten Freund gerichtet.
„Du!" knurrte er und kam mit geballten Fäusten zum Stehen.
Fabis Augen blitzten.
„Ich!" äffte er Leon leicht nach und der Kleinere knurrte noch einmal.
„Was machst Du hier?" fragte er vorwurfsvoll und Marlon gesellte sich mit kritischem Blick zu uns. Er roch den Ärger genauso wie ich.
„Ich denke, das sollte ich eher euch fragen. Ich wohne hier und ihr nicht." sagte er ruhig und hob seinen Brust ein wenig, sodass Leon noch kleiner vor ihm wirkte.
Leon wusste offensichtlich nicht, was er erwidern sollte, also redete Fabi einfach weiter.
„Wir freuen uns natürlich über euren Besuch." sprach er und lächelte Markus einmal zu, der es vorsichtig erwiderte.
„Wer sind die alle?!" fragte Leon, der Fabi überhaupt nicht zugehört haben schien. Fabi schaute erst überrascht, dann wandelte es sich wieder in sein ausgeglichenes, aussageloses Grinsen.
„Wie unhöflich von mir." entschuldigte er sich.
„Wilde Kerle? Das ist mein neues Team. Die Edelsteine." stellte er uns die Mädchen vor und Leon fielen fast die Augen aus dem Kopf.
„Edelsteine? Ihr?" fragte er und seine Verwunderung schien sich in der Wut zu schüren. Fabis Augen blitzten.
„Ja, wir. Wieso, hat Erik dir so schlimmes von uns erzählt?" fragte er und legte den Kopf schief.
„Woher weißt du von meinem Gespräch mit Erik?!" zischte Leon und die Überlegenheit zwischen den beiden wuchs mit jedem Satz.
Auch wenn er zu verbergen wusste, sah ich in Fabis Augen ein Feuer lodern und ich war mir sicher, dass Leon es auch sah und mit jedem Satz den er sagte, schien man es nur weiter zu schüren.
„Er hat mir geschrieben, dass ihr kommt." erwiderte Fabi und Leon atmetet zittrig durch. „Ich hab gehört, ihr wollt uns schlagen?" fragte Fabi in die Runde und die anderen schienen ihre wilde Seite für einen Moment vergessen zu haben, denn sie wichen seinem Blick allesamt aus.
„Na klar wollen wir das." antworte Markus und seine Mimik war im Gegensatz zu Leons überhaupt nicht angespannt. Fabi grinste leicht.
„Was haltet ihr von einem Duell? Ein kleines Freundschaftsspiel?" schlug Fabi vor und die anderen tauschten ein paar besorgte Blicke aus.
Unsicher sah ich zu Leon, der mit sich selbst beschäftigt zu sein schien.
„Das ‚Freundschaft' kannst du dir schenken." knurrte er und Fabis Lächeln verschwand. Seine Freundlichkeit, für die er meinen vollen Respekt erntete, war von seinem Gesicht gewichen.
Er sah seinem ehemaligen besten Freund in die Augen, die ihm nichts anderes, als Wut entgegen brachte. Obwohl ich genau wusste, dass es bloß an Fabis Auftreten lag, dass der braunhaarige so ausrastete, tat mir Fabi einen Moment leid.
„Du vielleicht, Leon. Aber die anderen nicht. Zieh nicht immer gleich alle mit in den Ruin, nur weil du dich nicht kontrollieren kannst." sprach er und und löste seinen Blick.
„Also, was ist. Ein entspanntes kleines Match, einfach ein bisschen kicken, wie in alten Zeiten." lächelte er und sein Grinsen war wirklich echt, wie in alten Zeiten. Er hielt Markus die Hand hin, der diese fröhlich ergriff und einschlug.
„Nichts lieber als das." erwiderte er und mich durchfuhr ein warmer Schauer, als ich Markus so glücklich sah. Er freut sich ehrlich Fabi zu sehen.
„Dann ist das wohl geritzt. Ich freu mich. Die Daten lasse ich euch zukommen!" sagte er noch, dann drehte er sich um und die anderen Mädchen folgten ihm, ohne noch ein Wort zu sagen.
Mit entsetzten sah ich zu, dass Male im Gehen nach Fabis Hand griff und dieser Zufrieden zu ihr herunter grinste.
„Was war das denn..." entfuhr es Raban und der rothaarige musste sich erstmal setzen.
„Was wohl. Das war Fabi, der Verräter." murrte Leon und starrte seinem ehemaligen besten Freund grimmig hinterher. Ich beobachtete, wie Juli und Markus einen genervten Blick austauschten.
„Chill doch mal, er war doch wirklich ganz freundlich." meldete sich Marlon zu Wort.
„Das nennst du freundlich? Das war einfach nur provokant!" erwiderte Leon gereizt und sah seinen Bruder an, als hätte er ihm gerade ein Messer in den Rücken gerammt.
„Nein Leon, wenn man daran denkt, wie das alles damals abgelaufen ist, war es wirklich freundlich." mischte sich auch Juli ein.
„Erinnert ihr euch eigentlich noch daran, dass der Junge mir die Nase gebrochen hat?!" fragte Leon entsetzt, aber mit seiner Mitleidsschiene konnte er jetzt keinen mehr erreichen. Ich fand seine Reaktion ehrlich gesagt einfach nur peinlich.
„Ja, nachdem du ihm sonst was an den Kopf geworden hast." sagte zu meinem überraschen Vanessa und sah unseren Anführer kritisch an. Besonders Vanessas Worte schien in Leon echt etwas auszulösen.
„Kackeverdammte." zischte er und sah uns an. „Auf welcher Seite steht ihr eigentlich?" warf er uns vor und bei mir riss jetzt endgültig der Geduldsfaden.
„Verdammt Leon, es geht nicht immer um zwei Seiten. Fabi hat uns zu einem netten kleinen Spiel herausgefordert. Du wolltest die Edelsteine doch unbedingt schlagen, also bitte, da ist deine Chance. Musst du aus allem immer ein Drama machen?," geigte ich ihm meine Meinung und fing ein stolzes Grinsen von Markus ein, das mir einen kleinen Push verlieh.
„Ein Drama sagst du, ja? Wer hing denn das gerade an Fabis Hand, als wäre es ihr verdammter Vater. Der Junge ist ein Verräter, ich hab es von Anfang an gesagt!" sprach Leon und traf damit ein mehr als heikles Thema. Unsicher sah ich zu Markus, der erst mich und dann Juli zögernd ansah.
„Wenn man es ehrlich nimmt..." sprach Vanessa und setzte sich neben Raban auf die Bank. „...dann macht ihn das nicht zum Verräter. Lasst das nicht Maxi hören, aber Fabi hat ihm gegenüber keine Verpflichtung." fand die Braunhaarige und traf damit genau meinen ersten Gedanken. Juli sah das genauso.
„Ich finde, Vanessa hat Recht. Fabi und Maxi waren nie wirklich Freunde... wenn jemand Maxi gegenüber eine Verpflichtung hatte, dann Male, aber...."
„...die hat sie verloren, als Maxi sie betrogen hat." beendete ich seinen Satz und er nickte zögernd.
„Nehmt ihr ihm jetzt etwa in Schutz oder was? Was wird Maxi nur dazu sagen, wenn er das hört!" lachte Leon hämisch und ich konnte sein gehässiges Selbst mit jeder Sekunde einher ertragen.
„Werd endlich erwachsen Leon... los, lasst uns Maxi suchen. Der Arme ist bestimmt völlig fertig mit den Nerven." beschloss Vanessa und einer nach dem anderen folgte ihr. Wir ließen Leon einfach stehen, sogar sein Bruder kam mit uns mit.


Oh man...
Erstmal:
Was sagt ihr zu Leon? Ich kriege mal wieder einen kleinen Hasskrampf auf ihn, ngl
Und Fabi? Ich finde, er hat sich im Gegensatz zu Leon wenigstens Mühe gegeben und das sollte man ihm hoch anrechnen...
Seid gespannt auf das nächste Kapitel, da geht es dann mit Maxi weiter.. was glaubt ihr, was macht er nach seinem ‚Gespräch' mit Male?
Lasst gerne einen ✨Stern✨ da, wenn es euch gefallen hat, vielleicht geht es heute noch weiter, mal schauen ❤️

Ich Male unsere WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt